Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
Keller hatte er auch Kissen auf einen Haufen gelegt, und ich streckte mich darauf aus mit dem Kopf auf dem Bett und dem Hinterteil auf den Kissen. Er rieb sich zwischen meinen Beinen, bis ich ihn anflehte und er in mich drang.
Er platziert das letzte Kissen auf dem Berg, sieht mich an und deutet mit dem Kopf aufs Bett.
»Ich habe gesehen, wie du stirbst, Mac. Ich muss dich vögeln.«
Die Worte treffen mich wie Gewehrkugeln. Meine Beine geben nach, und ich lehne mich an ein Möbelstück. Es stützt mich. Barrons hat keine Bitte ausgesprochen, sondern klargestellt, was nötig ist, um von einem Moment bis zum nächsten durchzuhalten. Genauso gut hätte er sagen können: Ich brauche eine Transfusion, mein Blut ist vergiftet.
»Willst du, dass ich es tue?« Keine Zärtlichkeit, keine Scheu, nichts Verführerisches schwingt in seiner Stimme mit. Er fordert eine Antwort. Nicht mehr. Bloße Fakten – mehr verlangt er nicht, mehr bietet er nicht an.
»Ja.«
Er streift sein Hemd über den Kopf, und mir stockt der Atem. Ich betrachte das Spiel seiner Muskeln. Ich weiß, wie seine Schultern aussehen, wenn er auf mir liegt, wie sich sein Gesicht verzieht, wenn er sich in mir ergießt. »Wer bin ich?«
»Jericho.«
»Wer bist du?« Er zieht die Stiefel und die Hose aus. Heute Nacht hat er das Kommando.
»Wen schert das?«, stoße ich hervor.
»Endlich.« Das Wort ist sanft, der Mann nicht.
»Ich brauche eine Dusche.«
Seine Augen glitzern, die Zähne leuchten im Halbdunkel. »Ein bisschen Blut stört mich nicht.« Er bewegt sich auf seine fließende Art auf mich zu. Ein samtener Schatten in der Dunkelheit. Er ist die Nacht. Das war er immer. Ich war früher der Sonnenschein.
Er umrundet mich, taxiert mich von oben bis unten.
Ich drehe mich mit ihm, lasse ihn nicht aus den Augen und halte die Luft an. Jericho Barrons zieht nackt Kreise um mich und sieht mich an, als ob er mich bei lebendigem Leibe verschlingen will – im guten Sinne des Wortes, nicht wie sein Sohn. Emotionen überwältigen mich, und mir wird klar, dass ich mich nie ganz von dem erholt habe, was ich mir antat, als ich dachte, er sei tot. Ich habe so viel von mir abgeworfen, um überleben zu können. Und als er lebend zurückkehrte, beschäftigte mich jede Menge anderes. Zudem war ich wütend, weil er mir nichts von seiner Unsterblichkeit gesagt hatte. Deshalb verdrängte ich mein Gefühlschaos. In den letzten Monaten habe ich nichts wirklich an mich rangelassen und mich geweigert, zur Kenntnis zu nehmen, was aus mir geworden ist.
Jetzt löst sich diese Erstarrung und ich verstehe, warum ich so distanziert war.
Ich hätte die Welt für ihn zerstört.
Und damit konnte ich nicht umgehen. Ich konnte mich nicht mit dem befassen, was das über mich aussagt.
Ich will die Dinge langsam angehen. Schon einmal bin ich mit ihm im Bett gelandet, doch damals war ich eine Pri-ya – alles ging rasend schnell, ohne dass ich eine bewusste Entscheidung getroffen hatte, und es war vorbei, bevor es richtig begann. Diesmal will ich es in Zeitlupe haben und jede Sekunde genießen, als wäre es meine letzte. Ich habe mich freiwillig dazu entschlossen. Es fühlt sich unglaublich an. »Warte.«
Seine Haltung ändert sich prompt, über seine Augen legt sich ein roter Schleier. »Habe ich nicht lange genug gewartet?« Die Klapperschlange rasselt in seiner Brust. Er ballt die Hände zu Fäusten und streckt sie wieder. Er atmet stoßweise und schnell.
In dem flackernden Licht verdunkelt sich seine Haut. Er wechselt nahtlos von Lust zu Zorn. Ich fürchte, er könne sich auf mich stürzen, mich niederringen, meine Kleider zerfetzen und in mich dringen, noch ehe wir auf dem Boden auftreffen.
»Das halte ich nicht aus.« Rote Flecken entstehen im Weißenseiner Augäpfel und verbinden sich mit kleinen Rinnsalen. Plötzlich sind die Augen ganz schwarz auf Rot. »Aber ich kann nicht behaupten, dass ich nicht auch daran gedacht habe.«
Ich hole tief Luft.
»Du bist hier. In meinem Schlafzimmer. Du hast keine verdammte Ahnung, was das mit mir macht. Wenn eine Frau hierherkommt, stirbt sie. Wenn ich sie nicht selbst töte, dann übernehmen es meine Männer.«
»War jemals eine Frau hier?«
»Einmal.«
»Hat sie den Weg selbst gefunden, oder hast du sie hergebracht?«
»Ich habe sie gebracht.«
»Und?«
»Ich habe Liebe mit ihr gemacht.«
Ich zucke zusammen und starre ihm in die Augen, während ich mich mit ihm drehe. Am liebsten würde ich mich auf ihn stürzen, weil
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