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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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dich für Tiere ein.
    War es so einfach?
    Ich könnte die Welt vollkommen machen?
    Die Welt ist unvollkommen, Mac , dröhnte Barrons’ Stimme in meinen Ohren.
    Das stimmte. Sie war chaotisch. Voll mit Ungerechtigkeiten, schlechten Menschen und Elend. Ich könnte die Menschheit glücklich machen.
    Du hast das Amulett. Damit und mit deinem Willen hast du immer die Kontrolle über mich. Du wirst stärker sein als ich. Ich bin nur ein Buch. Du lebst.
    Es war nur ein Buch.
    Nimm mich, benutz mich. Wie Barrons stets sagte – es zählt , wie du weitermachst. Du triffst Entscheidungen. Das Kind leidet. Es gibt so viel Not in dieser Welt. Du kannst alles verändern.
    Ich starrte es an. Es war schwer. Der Schmerz. Barrons und sein Sohn litten endlos und würden immer weiterleiden. Es sei denn, ich fand den Zauber, den ich ihm versprochen habe.
    Ich habe diesen Zauber. Gemeinsam werden wir dem Kind Frieden bringen. Du wirst seine Retterin sein. Wir befreien ihn noch heute Nacht. Schlag mich auf, MacKayla. Öffne dich mir. Ich war führungslos. Du wirst mich unterrichten.
    Ich biss mir auf die Lippe. Könnte ich das Sinsar Dubh führen? Würde mir meine Menschlichkeit die nötige Entschlossenheit verleihen? Ich ging in mich und erforschte mein Herz und meine Seele. Ich wurde fündig und straffte die Schultern.
    »Ich kann es«, sagte ich. »Ich kann dich ändern. Ich kann dich besser machen.«
    Ja, ja, mach es. Nimm mich, halt mich, schlag mich auf , flüsterte es. Ich liebe dich, MacKayla. Liebe mich auch.
    Ich konnte nicht länger warten und streckte die Hände nach dem Sinsar Dubh aus.
    48
    D as Buch fühlte sich eisig an, aber die Flammen in den roten Steinen wärmten meine Seele.
    Ich berührte das Sinsar Dubh .
    Der Kontakt raubte mir den Atem. Wir waren Zwillinge, die bei der Geburt getrennt wurden und sich jetzt wieder vereinten. Darauf hatte ich mein ganzes Leben gewartet. Mit dem Buch in den Händen war ich komplett. Ich drückte es an meine Brust, war aufgewühlt und zitterte. Eine dunkle Melodie ertönte in mir. Das Buch war ein Finger und ich der feuchte Rand eines zarten Kristallkelchs. Der Finger strich über mich und rief die Klänge hervor, die mir tief aus der Seele kamen.
    Ich fuhr liebevoll mit der Hand über den reich verzierten Buchdeckel.
    Ich fühlte die ungeheure Macht des Textes. Sie durchdrang mich, schwoll in mir an und machte mich betrunken. Das Baby, das ich mal war und das kein Richtig oder Falsch kannte, war noch da. Ungeborene müssen das Gefühl für Moral erst entwickeln. Ich nehme an, ein Teil von uns bleibt bis zum Tod in diesem Zustand.
    Wir haben die Wahl. Darum dreht sich alles.
    Als ich das Buch auf Armlänge von mir hielt, um es zu bewundern, begann die Rune, die ich in der Handfläche versteckt hatte, zu tropfen; sie dehnte sich aus und trieb kleine Auswüchse in die Buchdeckel, um die Seiten zu versiegeln.
    WAS MACHST DU? , kreischte das Sinsar Dubh.
    »Ich mache dich besser.« Ich weinte, als ich die nächste Rune aus dem glasigen dunklen See holte. Ich wollte das Buch so sehr wie die Luft zum Atmen. Jetzt wusste ich, warum es mich gejagt hatte. Ich wäre sein perfekter Wirt. Wir waren füreinander geschaffen. Mit dem Buch hätte ich nie wieder etwas zu befürchten. Es zurückzuweisen war das Schwerste, was ich je getan hatte. Noch bitterer war das Wissen, dass ich mit jeder Rune, die ich in den Einband und den Buchrücken drückte, Jericho und seinen Sohn zu einem Leben in der ewigen Hölle verdammte.
    WIE KANNST DU ES WAGEN, MICH ZU TÄUSCHEN?
    »Wie unverfroren ich doch bin.« Am liebsten hätte ich die Runen sofort wieder abgerissen, das Buch aufgeschlagen und den einen Zauber gesucht. Doch das getraute ich mich nicht. Hätte ich den goldenen Buchdeckel nur ein ganz klein wenig angehoben, hätte mich die dunkle Melodie eingehüllt und schließlich ganz verschlungen.
    Sie wird die Welt ins Verderben stürzen , hieß es.
    Ich war in Versuchung geraten. Ich wollte Alina wiederhaben. Ich wollte die Mauern errichten. Ich wollte, dass Dani jung und unschuldig und nicht die Mörderin meiner Schwester war. Ich wollte Jericho Barrons’ Heldin sein. Ich wollte seinen endlosen Schmerz lindern, sehen, wie er hoffnungsvoll und vielleicht sogar mit einem gelegentlichen Lächeln in die Zukunft ging.
    DU HAST GESAGT, DIE WELT IST UNVOLLKOMMEN!
    »Das ist sie.« Ich drückte noch eine triefende Rune in das Gold. Aber es war meine Welt, in der gute Menschen lebten wie mein Vater und meine

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