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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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unzähligen anderen Unseelie da sind. Die Nacht ist mit einem Mal voll mit Dunklen Feen. Obwohl ich meine »Lautstärke« stark gedrosselt habe, sind so viele so dicht an mir dran, dass ich sie in meiner Magengrube fühle. Hat er die ganze Zeit über ein Kontingent von Dunklen Feen in seiner Nähe gehabt; haben sie eine halbe Dimension unter meinem Bewusstsein auf seinen Ruf gewartet?
    Das darf ich nicht vergessen.
    »Ich spaziere nicht mit den Prinzen im Schlepptau durch Dublin.«
    »Ich sagte doch, ich lasse nicht zu, dass sie dir ein Haar krümmen, MacKayla, und das meine ich ernst.«
    »Ich möchte meinen Speer zurückhaben. Gib ihn mir sofort.«
    »Den Wunsch kann ich dir nicht erfüllen. Ich habe gesehen, was du Mallucé damit angetan hast.«
    »Ich sagte doch, ich werde dir kein Haar krümmen, Darroc, unddas meine ich ernst«, mache ich mich lustig. »Siehst du, wie sich das anfühlt? Es ist schwer zu schlucken, stimmt’s? Du bestehst darauf, dass ich dir vertraue, aber du vertraust mir nicht.«
    »Ich kann das Risiko nicht eingehen.«
    »Falsche Antwort.« Soll ich das Thema weiterverfolgen? Wenn ich Erfolg habe, wird er mir dann noch weniger trauen? Oder mich mehr respektieren?
    Wenn ich in dem grundlosen See in meinem Kopf suche, erspare ich mir die Mühe, die Augen zu schließen. Ich starre einfach ins Leere. Ich brauche Kraft, Stärke, und ich weiß, wo ich mir beides holen kann – beinahe mühelos. Ich stehe an einem See mit schwarzem Kieselstrand. Er war immer für mich da und wird es auch weiterhin sein.
    Wie aus weiter Ferne höre ich, wie Darroc mit den Prinzen spricht. Ich schaudere. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass sie hinter mir stehen.
    In den höhlenartigen Tiefen schäumt das Wasser und fängt an zu blubbern.
    Silberne Runen wie diejenigen, mit denen ich mich auf dem Felsen umgeben habe, durchbrechen die Wasseroberfläche, doch das Wasser kocht weiter, und ich weiß, das Werk ist noch nicht getan. Da ist mehr, wenn ich will, und ich will. Nach einer kleinen Weile steigt eine Handvoll roter Runen auf, die in dem tintenschwarzen Wasser pulsieren wie deformierte Herzen. Das Blubbern hört auf, und die Wasseroberfläche ist wieder so glatt wie schwarzes Glas.
    Ich bücke mich und schöpfe die Runen aus dem Wasser. Blut tropft von ihnen, als sie in meiner Hand zappeln.
    In der Ferne höre ich die Prinzen singen. Es ist keine sanfte Melodie, sondern die Laute klingen, als würde jemand mit einer gezackten Kristallscherbe über Metall schaben.
    Ich drehe mich nicht nach ihnen um. Ich weiß alles, was ich wissen muss: Welche Gabe ich auch bekommen habe, die Prinzen mögen sie nicht.
    Mein Blick fokussiert sich wieder.
    Darroc sieht erst mich, dann meine Hände an. »Was machst du mit den Dingern? Was hast du in dem Spiegelnetz gemacht, bevor ich dich gefunden habe? Hast du die Weiße Villa ohne mich betreten, MacKayla?«
    Die Prinzen hinter mir singen lauter. Es ist eine Kakophonie, die in die Seele schneidet wie ein Skalpell, das Sehnen durchtrennt und Knochen raspelt. Ich frage mich, ob das die Töne des unvollständigen Song auf Making sind – eine Melodie, die Dinge auf einer molekularen Ebene ungeschehen und rückgängig machen kann.
    Sie hassen meine roten Runen, und ich hasse ihre düstere Musik.
    Ich werde nicht diejenige sein, die nachgibt.
    »Warum?«, frage ich Darroc. Kommen die Runen von dort? Was weißt du über sie? Ich kann ihn nicht danach fragen, ohne preiszugeben, dass ich, obwohl ich die Macht habe, nicht weiß, was sie sind und wie ich sie einsetzen kann. Ich hebe meine Fäuste und öffne sie mit den Handflächen nach oben. Von meinen Händen tropft rote Flüssigkeit. Dünne röhrenartige Gebilde schlängeln sich auf meinen Handflächen.
    Die abgehackten Gesänge der Prinzen werden zu einem höllischen Kreischen, das sogar Darroc durch Mark und Bein zu gehen scheint.
    Ich habe keine Ahnung, was ich mit den Runen anfangen soll. Ich denke an die Unseelie-Prinzen und daran, dass ich eine Waffe gegen sie brauche – und prompt erscheint eine. Mir ist schleierhaft, wie ich sie aus dem dunklen glasigen Wasser ins Leben holen konnte. Ich weiß nicht mehr über die roten Runen als über die silbernen.
    »Wo hast du das gelernt, MacKayla?«, will Darroc wissen.
    Ich kann ihn kaum verstehen bei dem Lärm, den die Prinzen verursachen. »Wie willst du mit dem Buch verschmelzen?«, frage ich zurück. Ich muss fast schreien, damit er mich hört.
    »Hast du eine Ahnung, was diese

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