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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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schwer zu verbergen. Es verändert die Atmung und beeinflusst die Körperhaltung. Wenn man auf jemanden eingestimmt ist, erkennt man sofort, was in ihm vorgeht.
    »Wollen Sie etwas von mir, Miss Lane?«, erkundigt er sich sanft. Lust glitzert in seinen alten Augen. Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich diesen Blick gesehen habe. Damals wäre ich am liebsten schreiend davongerannt. Die wilde Mac will spielen.
    Die Antwort auf seine Frage ist ein donnerndes Ja. Ich will mich über den Schreibtisch werfen, um etwas gewaltsam aus meinem System zu katapultieren. Und ich habe gute Lust ihn zu schlagen und für den Schmerz zu bestrafen, den ich erlitten habe. Ich will ihn küssen, mich auf ihn stürzen und mich vergewissern, dass ich noch am Leben bin.
    Falls sie jemand tötet, dann ich , hat er vorhin gesagt.
    Guter Gott, wie habe ich um ihn getrauert!
    Er spricht so beiläufig davon, mich umzubringen. Er traut mir immer noch nicht. Er hat mir nie getraut. Die finstere Unterströmung beginnt, an die Oberfläche zu sprudeln. Ich bin wütend. Auf ihn. Er verdient auch eine Dosis Schmerz. Ich befeuchte meine Lippen. »Um ehrlich zu sein, ja.«
    Er neigt huldvoll den Kopf und wartet.
    »Und nur Sie können es mir geben«, flöte ich, während ich den Rücken durchdrücke.
    Seine Blicke schweifen zu meinen Brüsten. »Ich höre.«
    »Es ist längst überfällig. Es war mir unmöglich, an etwas anderes zu denken. Es hat mich heute fast in den Wahnsinn getrieben, und ich konnte es kaum erwarten, Sie zu sehen und darum zu bitten.«
    Er steht auf und mustert mich mit einem schneidenden Blick.
    Ausgelutschte, abgelegte Gespielin , sagen seine Augen.
    Sie hatten mich zuerst , kontere ich stumm. Ich denke, das macht ihn zum Lückenbüßer.
    Ich stoße mich von der Tür ab, umrunde den Schreibtisch und fahre leicht mit dem Finger über den Spiegel, als ich daran vorbeikomme. Er beobachtet meine Hand, und ich weiß, dass er sich an meine Berührungen erinnert.
    Ich bleibe dicht vor ihm stehen. Vibriere vor Energie. Er auch – das fühle ich.
    »Ich bin wie besessen davon, es zu bekommen, und wenn Sie nein sagen, muss ich es mir selbst holen.«
    Er saugt scharf die Luft ein. »Sie meinen, das können Sie?« Er funkelt mich herausfordernd an.
    Plötzlich habe ich die Vision von einem Kampf auf Leben und Tod im Buchladen, der in leidenschaftlichem, haltlosem Sex endet. Mein Mund wird so trocken, dass ich nicht mehr schlucken kann.
    »Es mag eine Weile dauern … bis ich die Hände auf das legen kann, was ich will, aber es wird mir zweifellos gelingen.«
    Sein Blick sagt: Nennen Sie es beim Namen. Aber es wird Sie eine Menge kosten.
    Er hasst mich, weil ich mich mit Darroc zusammengetan habe. Er glaubt, dass wir ein Liebespaar waren.
    Und er würde sofort mit mir schlafen. Gegen sein besseres Wissen und ohne Zärtlichkeit, aber er würde es tun. Ich verstehe die Männer nicht. Müsste ich denken, dass er mich nur einen Tag, nachdem er zu meinem Tod beitrug, betrogen hat … sagen wir, mit Fiona, würde ich ihn lange leiden lassen, ehe ich wieder mit ihm schlafe.
    Er bildet sich ein, ich hätte einen Tag nach seinem Tod mit Darroc Sex gehabt und ihn vollkommen aus meinem Gedächtnisgestrichen. Männer ticken anders. Ihnen geht es meiner Ansicht nach nur darum, alle Spuren und Erinnerungen an ihren Vorgänger so schnell und gründlich wie möglich auszumerzen. Und sie denken, das können sie nur mit ihrem Köper, Schweiß und Sperma bewerkstelligen. Als ob sie uns ihren Stempel neu aufdrücken könnten. Ich glaube, Sex ist ein so starker Antrieb für sie, dass sie sich leicht von ihm beherrschen lassen und meinen, uns ginge es genauso.
    Ich schaue zu ihm auf in die dunklen abgrundtiefen Augen. »Können Sie sterben – jemals?«
    Lange Zeit reagiert er gar nicht, dann macht er eine knappe Kopfbewegung, um zu verneinen.
    »Wirklich niemals? Egal, was Ihnen geschieht?«
    Wieder diese kleine Geste mit dem Kopf.
    Dieser Bastard. Jetzt wird mir klar, warum ich trotz aller Freude Ärger empfunden habe. Unterschwellig habe ich längst begriffen, dass er mich leiden ließ.
    Er hat mir nie erzählt, dass er ein unsterbliches Tier ist. Mit einer winzigen Wahrheit, einem kleinen Geständnis hätte er mir all den Schmerz ersparen können, und ich hätte mich nie so abgrundtief böse und gewalttätig gefühlt. Er hätte nur sagen müssen: Miss Lane, man kann mich nicht töten. Wenn Sie mich also jemals sterben sehen, regen Sie sich nicht auf.

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