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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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National Bank noch nicht ein einziges Mal ausgeraubt worden war, seit Mom ’s Wachtposten auf der anderen Straßenseite bezogen hatte.
    Sie begrüßten sich, und es entstand die übliche Verwirrung, da zwei Sams anwesend waren, und dann fragte Sam, der Polizist: »Bist du weitergekommen, Penny?« Er benutzte liebevoll die Kurzform. Penelope und Sam waren einmal für kurze Zeit miteinander ausgegangen, bis Big Mike während amouröser Aktivitäten einen Teil von Sams Anatomie als Kratzbaum benutzt hatte. Der darauffolgende Schrei hatte sämtliche Leidenschaft erstickt, und auch heute noch wurde Big Mike stets aus dem Schlafzimmer verbannt, wenn Cupido im Anflug war. Der Vorfall erklärte auch, warum Debbie D keine Katze besaß.
    Penelope erzählte ihnen von dem mysteriösen Computerabsturz.
    »Zwiddeldei und Zwiddeldum sollten davon erfahren«, sagte Peggy.
    »Da wollte ich als nächstes vorbei«, sagte Penelope. »Und auch zu Dutch.«
    Da Penelope immer noch zehn Minuten zu früh dran war, wußte sie nicht, daß die drei bald zusammen mit den Besten Empty Creeks zu ihr stoßen würden.
    »Wir haben uns bei den Festspielen prima amüsiert«, sagte Sam. »Du gibst eine tolle Königin ab.«
    Als Dankeschön machte Penelope einen Knicks und ging dann Kaffee holen.
    »Ich weiß, du darfst mir nicht sagen, ob es auf Carolyn Lewis’ Konten irgendwelche Unregelmäßigkeiten gab«, sagte Penelope, als sie sich an ihren eigenen Tisch gesetzt hatten.
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein, ich darf dir nichts sagen.«
    »Ich nehme an, sie hatte das Übliche«, spekulierte Penelope. »Ein Girokonto, ein kleines Sparbuch, vielleicht ein oder zwei Anlagen, irgendwas Sicheres.«
    »Falls ich dir etwas sagen dürfte«, sagte Sam mit einem Lächeln, »dann würde ich dir sagen, daß du damit nicht falsch liegst.«
    Penelope schüttelte den Kopf. »Also, ich bin völlig ratlos.«
    »Erzähl mir doch davon. Vielleicht kann ich helfen.« Wie viele der Bewohner Empty Creeks fühlte sich Sam von Mord gleichermaßen angezogen und abgestoßen und verfolgte begierig die seltenen Fälle von Gewaltverbrechen.
    Penelope faßte die Fakten für Samantha zusammen und erzählte ihr von Carolyns Ansehen an der Schule und ihrem scheinbar langweiligen Privatleben fernab von den Pflichten als Königin; von Lothario, Dudleys Verschwinden, der schrecklichen Warnung; von Carolyns Vorliebe dafür, sich jedes Jahr bei den Festspielen einen neuen Liebhaber zu nehmen; sogar von dem Keuschheitsgürtel.
    Sam lachte. »Das klingt ganz nach Laney. Ich kann ihren nächsten Roman gar nicht abwarten. Ihre Heldinnen geraten immer in die unmöglichsten Situationen. Fast so wie du. Bist du gern Königin?«
    »Offiziell, nein«, sagte Penelope und starrte einen Moment versonnen in ihren Kaffee. Dann schaute sie lächelnd auf. »Aber inoffiziell, ja. Es ist wirklich ganz lustig, so zu tun als ob. Aber erzähle niemandem, daß ich das gesagt habe. Ich bin der Meinung, daß Monarchen nur begrenzt regieren sollen. Ich werde nach den Iden des März zurücktreten.«
    »Ja… die Iden des März… was, wenn… nein, das ist albern.«
    »Was wolltest du sagen?«
    »Was, wenn Carolyn umgebracht wurde, weil sie die Königin war, und nicht wegen etwas in ihrem Privatleben?«
    »Ein politisches Attentat?«
    »Genau!«
    »In dem Fall ist derjenige, der das getan hat, völlig übergeschnappt. Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Wer ist so verrückt zu versuchen, den Verlauf des elisabethanischen Englands vier Jahrhunderte später zu verändern?«
    »Ich weiß es nicht, aber meine Lieblingsstücke von Shakespeare waren schon immer die Tragödien. Hamlet, Macbeth, Julius Caesar, König I^ear. Sie handeln alle irgendwie von Mord und gewaltsamer Machtergreifung.«
    »Jemand am königlichen Hof?«
    »Dudley.«
    »Aber er hat ein Alibi.«
    »Was ist mit den anderen Dudleys? Weißt du, wo sie waren?«
    Sam und Peggy winkten ihnen zum Abschied zu und gingen durch die Hintertür hinaus, um ihre Streife durch die ruhigen Straßen Empty Creeks fortzusetzen.
    »Aber warum hat Bobby auch eine Iden-des-März-Warnung bekommen?«
    »Ich weiß es nicht. Das ergibt wirklich keinen Sinn.«
    »Nichts von all dem ergibt einen Sinn.«
    »Ich geh’ wohl besser wieder zurück an die Arbeit«, sagte Samantha und schaute auf die Uhr.
    »Das war nett«, sagte Penelope. »Ich komme mit dir. Wenn ich schon einmal hier bin, kann ich genausogut ein bißchen Bargeld fürs Wochenende holen. Bis später, Paul.«
    Sie

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