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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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Schultern gelegt hatte.
    Sharon und Bobby kamen angeeilt, wurden aber von Ralph und Russell zurückgehalten.
    »Das geht schon in Ordnung«, sagte Penelope und gewährte ihnen Zutritt in den königlichen Kreis.
    »Was ist passiert, Penelope?« Sharon hatte eine Jacke über ihr weißes Nachthemd geworfen. Bobbys Haar stand in alle Himmelsrichtungen.
    »Ich weiß es noch nicht, aber ich werde es herausfinden.« Sie schnappte sich von einem vorbeikommenden Landsknecht eine Fackel und stapfte entschlossen zum hinteren Teil der Taverne, wo uniformierte Polizisten die neugierigen Elisabethaner zurückhielten. Sie schienen alle eine der Fackeln zu schwenken, die man für den Bauernaufstand aufgestapelt hatte. Ihre Beschützer folgten ihr dicht auf den Fersen.
    Die grellen flackernden Lichter enthüllten eine dunkle leblose Gestalt auf dem Boden.
    Mein Gott! Es war Richard Burbage.
    Robin Hood fiel auf der Stelle in Ohnmacht. Glücklicherweise war seine junge hübsche Begleiterin da, um ihn aufzufangen.
    Trotz der ernsten Situation mußte Penelope bei der Erinnerung an Justin Beamish lächeln, der zu sich gekommen war und den bei den in Ohnmacht Gefallenen allzeit beliebten Satz sprach: »Wo bin ich?«
    »Junge,Junge,Justin«, sagte einer der Zwillinge, »warte, bis Mama davon erfährt.«
    »Beweg dich nicht, Liebling«, sagte Justins Begleiterin, die seinen Kopf in ihren Schoß bettete.
    Beamish blickte verlegen zu Penelope auf. »Ich war schon immer ein bißchen überempfindlich«, sagte er. »Im College bin ich während einer Biologievorlesung in Ohnmacht gefallen. Wir haben einen Film über die natürliche Geburt gesehen.«
    »An welcher Stelle des Films?« fragte Penelope, als sie sich neben ihn kniete.
    »Beim Titel.«
    »Mach dir keine Sorgen, Liebling, wenn ich dein Kind der Liebe zur Welt bringe, stellen wir einfach ein Extrabett für dich dazu. Dann kannst du soviel in Ohnmacht fallen, wie du möchtest.«
    Penelope blickte die junge Frau erstaunt an. Beamish schienen die Festspiele ja wirklich gut zu bekommen.
    »Ich heiße Sarah. Ich spiele eine der Dirnen. Habe ich zumindest. Ab heute werde ich Maid Marian sein. Ist er nicht goldig?«
    Das Scheppern der sich duellierenden Breitschwerter holte Penelope in die Realität des ritterlichen Kampfes zurück, der unter der warmen Sonne Arizonas stattfand. Sie konnte Beamish gut verstehen und ebenso, warum Polizisten an einem Mordschauplatz in Galgenhumor verfielen. Es half dabei, mit dem Anblick von Tod und mit der Erinnerung an die eigene Sterblichkeit fertig zu werden. Obwohl sie beim Anblick von Blut oder Leichen oder bei Filmen über die natürliche Geburt nicht dazu neigte, in Ohnmacht zu fallen, war Penelope immer erschüttert, wenn sie mit einem Gewaltverbrechen konfrontiert wurde. Und das passierte in letzter Zeit ziemlich häufig. Es wurde Zeit, daß der Vorhang fiel. Und zwar ein bißchen plötzlich.
    Während einer Pause zwischen erbitterten Gefechten, königlichen Proklamationen und anderen Pflichten betraten Laney und Wally den königlichen Pavillon. »O Gott, du siehst ja völlig erschöpft aus«, sagte Laney.
    »Ich war fast die ganze Nacht auf.«
    »Es ist furchtbar. Ich bin gleich, nachdem ich es gehört habe, rübergekommen. Ich weiß, daß du beschäftigt bist, und da wollte ich dir Alex abnehmen.«
    »Ach, er hat keine Mühe gemacht«, sagte Penelope. »Er und Mikey haben den ganzen Morgen auf meinem Schoß geschlafen. Kathy hat sie gerade auf einen Happen Truthahnkeule mitgenommen. Sie sind bald zurück.«
    »Was ist passiert?«
    »Ungefähr das gleiche wie vorher.«
    »Wer könnte das getan haben?«
    »Laut Polizei ist William Shakespeare ein Hauptverdächtiger.«
    »Mein Gott!« rief Laney aus. »Doch nicht Shakespeare!«
    Penelope nickte, holte tief Luft und setzte zu der Erklärung an, die Laney bestimmt verlangen würde.
    Der arme Richard Burbage war offensichtlich mit einer blanken Klinge getötet worden, die er nicht schnell genug gesehen hatte, aber der Gerichtsmediziner weigerte sich, voreilige Schlüsse zu ziehen.
    Will Shakespeare hatte die Leiche hinter der Taverne entdeckt und Alarm geschlagen.
    Den Barden von Avon hatte der Verlust seines Freundes und des größten Schauspielers seiner Zeit sehr mitgenommen. Er war außerdem ziemlich betrunken. Und er war obendrein noch ein Hauptverdächtiger.
    »Mein Gott.« Shakespeare klang wie ein abgestochenes Ferkel. »Ich werde der nächste sein. Dabei habe ich noch nicht einmal mein

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