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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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nächsten zogen. »Ich muß«, wie die Königin so schön sagte, »mich bei meinen treuen Untertanen blicken lassen.«
    Da sie Alexander erlaubt hatten, über Nacht zu bleiben, fehlten im Gefolge der Königin zwei Mitglieder. Der königliche Kater und Sir Hund waren im Wohnmobil und feierten eine Pyjamaparty. Dennoch sorgten Robin Hood, Little Ralph und Little Russell, in Begleitung ihrer Schankmaiden bei jeder Station der königlichen Tour für einen ziemlichen Auftritt.
    Als sie die Bauernzunft erreichten, war der arme Andy ziemlich verärgert. »Manchmal würde ich dich am liebsten übers Knie legen und dir den Hintern versohlen wie Kate in Der Widerspenstigen Zähmung.«
    »Du Rohling«, sagte Penelope, obwohl der Vorschlag interessante Möglichkeiten versprach. »Das würdest du nicht wagen.«
    »Würde ich doch.«
    »Würdest du nicht.«
    Die Zahl der Gefolgsleute verringerte sich um einen weiteren, als sie Robin Hood verloren, der bei den Bauern blieb und es sich glücklich auf dem Schoß einer drallen jungen Dirne bequem gemacht hatte.
    Bei der Händlerzunft schmollte Andy und beobachtete Penelope, um zu sehen, ob es irgendeine Wirkung zeigte.
    Penelope ignorierte ihn und lächelte fröhlich den verschiedenen Händlern und deren Damen zu.
    Bei der Miltärzunft probierte Andy es mit Eifersucht, obwohl ihn das überhaupt erst bei der Königin in Ungnade hatte fallen lassen. Unglücklicherweise war die hübsche kleine Gefolgsfrau mit einem ziemlich kräftigen Ritter verlobt, der von den Versöhnungsplänen Sir Walters nicht besonders viel hielt. Der arme Sir Walter zog sich verschämt zurück und hoffte, daß der kurze Zusammenstoß unbemerkt geblieben war.
    Aber seine amüsierte Königin bedachte ihn mit dem königlichen Spott.
    Die verbliebenen Mitglieder der königlichen Leibgarde versuchten, die Königin im Auge zu behalten, während sie die Runde durch das Dorf fortsetzten. Aber schließlich war Gekichere zu hören, das von immer länger werdenden Pausen unterbrochen wurde, in denen die Zwillinge die Gunst ihrer jungen Maiden genossen.
    Gerade als sie sich der Party der Shakespeare-Schauspieler näherten, überhörte Penelope einen geflüsterten Plan.
    »Ihr paßt auf«, sagte Little Ralph oder Little Russell, »und wir… dann passen wir auf, und ihr könnt…«
    Master Will Shakespeare und Master Dick Burbage standen immer noch in Fehde, als die Königin und der nun völlig verzweifelte Sir Walter eintraten. Sie standen an entgegengesetzten Enden des Partyraums und waren jeweils von einer Clique sympathisierender Gefolgsleute umgeben. Sie starrten sich über ihre Krüge Ale hinweg wütend an.
    Der königliche Erlaß, sich die Hände zu geben, wurde von allen ignoriert. Dies war ein ernster Verstoß gegen die guten Sitten, aber Penelope beschloß, es bis zum nächsten Tag zu ignorieren. Aber dann, bei Gott …
    Sir Walter schaute von einer Gruppe zur nächsten, aber er war in diesem geteilten Haus etwas ratlos. So beschloß er, bei Penelope zu bleiben, als sie auf die neutrale Gruppe zuging, die scheinbar hauptsächlich aus Bobby und Sharon bestand.
    »Was gibt es Neues, Euer Majestät?« fragte Sir Robert Dudley.
    Penelope schüttelte den Kopf. »Ich hatte gehofft, das könntet Ihr mir sagen. Irgendein Zeichen von den Iden des März? «
    »Nichts. Ich glaube langsam, daß es nur ein Scherz war.«
    »Wollen wir’s hoffen.«
    »Haben Sie heute die Vorstellung gesehen?« fragte Sharon.
    »Oja«, sagte Penelope lachend, was ihr von den entgegengesetzten Seiten des Raumes böse Blicke einhandelte. »Es war zum Brüllen.«
    »Zum Glück war Ophelia schon tot.«
    »Ich nehme an, Sie haben Ophelia gespielt.«
    »Sie war großartig«, sagte Bobby, »genau die richtige Mischung Wahnsinn, geboren aus verlorener Liebe.«
    Andy wußte genau, wovon er sprach. Er hatte langsam die Befürchtung, daß er erst seine Kleider zerreißen, einsam durch das Lager wandern und sein Leid in den Himmel rufen mußte, um wieder den ersten Platz in Penelopes Herzen einzunehmen.
    »Marlowe war begeistert«, sagte Sharon.
    »O Gott, ich habe versprochen, mir heute Faustus anzusehen, aber ich habe es völlig vergessen.«
    »Das wird er Ihnen nicht verzeihen. Er nimmt das alles viel zu ernst. Ich finde, er gehört in die Klapsmühle.«
    »Sein Tintenfaß ist nicht ganz dicht.«
    »Ach, es muß schwer sein, die unbedeutendere Rolle zu spielen. Sie wissen doch, wie Schriftsteller sind«, sagte Penelope und schaute zu Shakespeare

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