Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
Vom Netzwerk:
nicht sicher, aber ich meine, er hätte in seinem Bericht geschrieben, dass der Agent angeblich nicht gekommen ist. Dieser verdammte Hund! Ein halbes Jahr später ist er dann zum Geheimdienst gewechselt.«
    »Er kannte mich auch nicht. Weder meinen Namen noch sonst irgendwas. Aber es war ihm auch egal. Er kannte Shakran persönlich ...«
    »Da sind eine Menge Dinge schiefgelaufen. Im Nachhinein weiß man es immer besser. Wie auch immer, ich glaube, ich freue mich auf ein Gespräch mit ihm.«
    »Da kenne ich noch jemanden.«
 
    Später, im Flugzeug, kurz nachdem der Learjet abgehoben hatte, wandte Ann sich Samson zu. »Hey, Großer?«
    Er lächelte. »Was ist, kleine Schwester?«
    »Wegen Moire. Wir brauchen ihn noch, um die ganze Sache aufzurollen.«
    »Das weiß ich. Und?«
    »Wenn jemand ein Recht auf den Kerl hat, dann bin ich das. Ich kenne dich, Samson. Du musst mir versprechen, den Typen in Ruhe zu lassen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du weißt, wie ich das meine. Du überlässt ihn mir. Versprich mir das.«
    Samson sah sie an. »Er hätte es verdient.«
    »Das tut nichts zur Sache. Versprich es mir!«
    »Gut. Wenn du willst. Ich werde ihn nicht umbringen, ich werde ihm auch kein Haar krümmen.«
    Sie sah ihn prüfend an. Dann nickte sie. »Danke.«
    Der Learjet war auf die Navy registriert, dennoch war die Einrichtung relativ luxuriös. Einen Großteil des Platzes beanspruchte die komplette Krankenstation für sich, trotzdem reichte es in der Kabine für sechs bequeme Sitze. Mark und Admiral Norman saßen hinten, in der Nähe der Tür zur Notfallstation, während Samson und Ann es sich vorne, gleich hinter dem Cockpit, bequem gemacht hatten.
    Mark warf einen Blick zu ihnen hinüber, dann widmete er sich wieder seinem Gesprächspartner. »Sie sind also Admiral?« Er sah kurz dorthin, wo dessen zweiter Arm hätte sein müssen.
    »Ich kommandiere nur einen Schreibtisch«, antwortete Norman. »Sie scheinen ziemlich neugierig zu sein.«
    »Das gehört zu meinem Beruf«, antwortete Mark.
    »Rein berufliche Neugier?« Er sah Mark prüfend an.
    Mark sah zu Ann hinüber und schüttelte langsam den Kopf. »Es war mal berufliche Neugier. Mittlerweile?« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Wie denn auch? Wir kennen uns ja kaum.«
    Norman lächelte. »Gut, das soll mir genügen. Juliets ... Anns Vater und ich haben uns bei der Marine kennengelernt. Er war Pilot, ich beim Nachrichtendienst. Ich war sein Trauzeuge, meine Frau war die beste Freundin seiner Frau.« Er sah an Mark vorbei, sein Blick verlor sich in der Ferne. »Wir haben Kontakt gehalten. Als Anns Mutter Botschafterin wurde, habe ich es arrangiert, dass ich mit meiner Familie dorthin versetzt wurde. Mein Sohn Charles war ein Jahr älter als Ann. Man kann nicht unbedingt sagen, dass sie sich gut verstanden haben. Dann kam der Anschlag auf die Botschaft. Anns Mutter wurde getötet, meine Frau wurde schwer verletzt, sie starb einen Monat später, und ich habe den Arm verloren ...« Er sah wieder Mark an. »Juliet ... Ann hat überlebt. Juliet Kilo war ihr Codename bei den Sicherheitsbeamten.« Er atmete tief durch und rieb sich gedankenverloren über die Schulter, unter der ein sorgsam gefalteter Uniformärmel baumelte. »Normalerweise hätte das für mich und meine Karriere das Ende bedeutet. Und, glauben Sie mir, ich war am Ende. Anns Vater, ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, aber er hat dafür gesorgt, dass ich nicht aufgegeben habe. Ich habe meinen Job behalten. Zum Denken braucht man nur einen Kopf, nicht zwei Hände. Ich war, wie soll man sagen, ausreichend motiviert. Da ihr Vater auf einem Flugzeugträger stationiert war, habe ich Ann zu mir genommen. Ich war damals in Paris als Verbindungsmann zum französischen Geheimdienst. Ein paar Jahre später haben sich Charles und Ann ineinander verliebt. Charles war mein Sohn. Sie wollten es geheim halten. Sie dachten wohl, wir würden es nicht mitbekommen.« Er lächelte wehmütig. »Wir haben darauf gewartet, dass sie es uns sagen. Dazu kam es nicht mehr. Ann wurde entführt, aber von französischen Spezialeinheiten befreit. Später haben wir herausgefunden, dass es nur den Zweck hatte, Anns Vater nach Paris zu locken. Ann wollte sich mit den beiden in einer Galerie treffen, warum, weiß ich nicht. Als ihr Vater und Charles vor der Galerie ankamen, wurden beide von einer Autobombe getötet. Es war Shakran. Sie hat ihn gesehen. Er hat sie angelächelt, ihr den Auslöser gezeigt und dann auf

Weitere Kostenlose Bücher