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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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operiert seit den zwanziger Jahren. Manche sagen, er wäre unsterblich, der Teufel in Person. Wie auch immer.«
    »Kann ein einzelner Mann so wichtig sein?«, fragte Tom. »Ich meine, für dich und für mich, ja, aber wieso warst du sogar im Auftrag der Regierung hinter ihm her?«
    Ann lehnte sich zurück und überlegte, wie sie Tom am besten antworten sollte. »Es ist viel schlimmer, als du denkst«, sagte sie dann. »Ein Mann wie Shakran kann die Welt verändern, nein, er hat die Welt verändert. Ihm oder seinem Vater oder gar Großvater sind Menschen zum Opfer gefallen, deren Tod den Lauf der Geschichte verändert hat. Er hat Verbindungen in alle Länder der Welt, Politik und Wirtschaft beschäftigen ihn. Aber er braucht schon lange kein Geld mehr. Was er braucht, ist Nervenkitzel. Das ist das Einzige, was ihn noch bewegt. Und zu sehen, wie er Macht ausübt über Menschen. Die Macht, über ihr Leben oder ihren Tod zu entscheiden.« Sie schüttelte den Kopf. »Er ist ein Psychopath, und zwar ein gefährlicher und erfolgreicher. Nein, er will natürlich nicht gefasst werden. Das klassische FBI-Profil trifft auf ihn nicht zu. Er ist ein Profi, dem seine Arbeit Spaß macht. Er hat Amerika und der freien Welt mehr Schaden zugefügt als mancher Krieg. Indem er bestimmte einflussreiche Personen eliminiert hat, hat er unser Land indirekt in die eine oder andere Krise gestürzt. Deshalb hatte das Unternehmen eine sehr, sehr hohe Priorität. Ich bin, ich war dem Präsidenten persönlich unterstellt. Nur wenige wussten von mir. Ich hatte weitreichende Vollmachten.« Sie schwieg einen Moment. »Und wie es aussieht, scheinen sie es immer noch zu sein ...« Sie sah die anderen der Reihe nach an. »Nach der Notlandung haben sie in Washington angerufen. Dort hat man sofort reagiert. Das ist auch der Grund, warum wir uns hier relativ frei bewegen können. Wir bekommen sogar einen Taxiflug nach D.C. spendiert. Das ist doch was, oder?« Sie trank ihren Becher leer und verzog das Gesicht. »Ein Mann wie Shakran kann die Politik beeinflussen. Indem er Widerstände beseitigt. Genau das hat er mit Malvern getan.« Sie sah Samson an. »Wie du siehst, bin ich auch ein Müllmann. Oder eine Müllfrau. Mein ganz spezieller Haufen Dreck ist Shakran. Irgendwann werde ich ihn in die Tonne treten, sollte er seinen Stunt überlebt haben. Viel wichtiger ist es, in Erfahrung zu bringen, was Malvern wusste. Und die Hintermänner dieses Mordes zu stellen. Denn trotz allem ist Shakran nur die Waffe, jemand anderer hat sie benutzt. Ich will die Hintermänner.«
    »Und wie sollen wir das machen?«, fragte Mark deprimiert. »Val schwebt zwar nicht in Lebensgefahr, aber wir sind so gut wie ausgeschaltet. Vielleicht kommen wir hier gar nicht mehr weg, und sie schmeißen uns in den Knast.«
    »Das glaube ich nicht«, meinte Samson. »Der Herr geht mitunter seltsame Wege.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Tom.
    »Nun, es war reiner Zufall, dass Juliet, ich meine, Ann diesem Shakran auf dem Flughafen über den Weg gelaufen ist, richtig?«
    Alle sahen Ann fragend an.
    Sie nickte. »Reiner Zufall. Ich habe mir zwei Wochen Urlaub in Italien gegönnt. Dabei habe ich eine Klassenfahrt vorbereitet, die ich demnächst mit meinem Lateinkurs machen wollte. Wirklich reiner Zufall.«
    »Hast du mittlerweile eine Ahnung, warum Malvern dir den Schlüssel anvertraut hat?«, fragte Mark.
    »Senator Malvern kannte mich«, sagte Ann leise. »Er hat in dem Komitee gesessen, das über eine solche Operation gegen Shakran entschieden hat. Ich musste dem Komitee zweimal Bericht erstatten, bevor die Operation genehmigt wurde. Malvern wusste, dass es Shakran gewesen war, der ihn angriffen hatte, und er kannte mich. Ob er mich, bevor er starb, erkannte und dachte, ich wäre noch immer hinter Shakran her ...« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es einfach nicht. So oder so, es war alles reiner Zufall. Ich denke, er wollte den Schlüssel einfach irgendjemandem geben, damit eine ganz bestimmte Person ihn nicht in die Hände bekommen konnte. Alles andere ist wilde Spekulation.«
    »In den Händen des Herrn gibt es keinen Zufall«, sagte Samson voller Inbrunst. »Es war einfach an der Zeit, dass du wieder zu dir findest.«
    »Du meinst, dafür musste Malvern sterben?«, fragte Ann bitter.
    »Wir müssen Ihn nicht verstehen«, sagte Samson. »Wir müssen nur wissen, was zu tun ist.«
    »Gut, und was ist zu tun?«, fragte Mark ein wenig gereizt. »Wie ich schon gesagt habe, uns sind

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