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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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müssen nur das Timing bedenken. Einige Personen, die wir in Verdacht haben, sind hochgestellte Persönlichkeiten. Und im Moment ist unsere Beweislage recht dünn.«
    »Dünn!? Die Leute haben Geld dafür bekommen!«, brauste Mark auf. Es wurmte ihn immer noch, dass man ihn wegen einer Geldzahlung auf sein Konto vom Dienst suspendiert hatte. »Ich wurde wegen fünfzigtausend Dollar an den Pranger gestellt! Dieser Senator hat das Zehnfache eingesackt!«
    »Und wenn er ordnungsgemäß Buch geführt hat, dann kann er den Verbleib der Gelder nachweisen. Die Leute sind nicht dumm«, sagte Ann und legte Mark beruhigend die Hand auf den Arm.
    »Die Gelder sind eine Sache. Aber hier geht es um Hochverrat. Leider fehlen uns dazu noch die Beweise.«
    »Richtig, Agent Bridges. Aber Miss Mankowitz hat recht. Auch was den Vertreter der Staatsanwaltschaft angeht. Wir brauchen jemanden, der für uns die Anklagen vorbereitet.«
    »Ich hätte da einen Vorschlag«, meinte Samson.
    »Lassen Sie hören«, sagte Edwards.
    »Stacy Williams. Staatsanwältin. Eine gute, wie ich gehört habe. Sie arbeitet unter Bonlin, sie kennt ihn. Und es gibt noch etwas, das für sie spricht.«
    »Und das wäre?«
    »Vor einem Jahr hat Tonio ihr auf die Füße getreten.«
    »Tonio?«, fragte Ann verwirrt.
    Samson lächelte. »Mein verehrter Partner aus dem Park.«
    »Erzähl!« Mark klopfte seine Taschen ab. Keine Zigaretten mehr. Er sah sich um und entdeckte Lieutenant Lee. »Hätten Sie eine Zigarette für mich?«
    Lee warf ihm kommentarlos ein Päckchen zu. Er fing es auf, klopfte eine Zigarette heraus und zündete sie an.
    »Alter Schnorrer!« Ann schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Miss Williams hat einen Prozess gegen jemanden geführt, aber der Boss meinte, es wäre besser, wenn die Anklage zurückgezogen würde. Also wurde Tonio geschickt, um ihr das zu erklären. Er lauerte ihr in der Tiefgarage auf und wollte ihr deutlich machen, was sie zu tun hat.« Samson grinste breit. »Sie hat ihm in die Eier getreten, seine Finger beinahe in der Autotür zerquetscht und ihn schließlich auch noch angezeigt. Tonio hat immer davon gesprochen, dass er es ihr heimzahlen will, aber der Boss hat ihn zurückgepfiffen. Man hat ihr den Fall abgenommen. Bonlin hat die Anklage selbst geführt und - wie gewünscht - verloren. Was sagt uns das?«
    »Und sie steht nicht auf der Liste?«, fragte Edwards.
    »Oh doch. Aber sie hat das Geld zurückgehen lassen, als sie nicht herausfinden konnte, von wem es stammte. Die Frau ist cleverer als Mark.«
    Mark warf ihm einen bösen Blick zu. »Als ob ich Gelegenheit dazu gehabt hätte!«
    »Gut«, entschied Edwards. »Ich werde den Präsidenten informieren. Wenn er zustimmt, muss jemand Miss Williams zu uns einladen.«
    »Das würde ich gern übernehmen«, sagte Samson überraschend. Als alle ihn ansahen, zuckte er mit den Schultern. »Die Frau gefällt mir. Sie hat Biss.«
    »Von mir aus. Aber seien Sie vorsichtig, Mr Sonata. Ihr momentaner Status ist kein Garant dafür, dass Sie ungeschoren davonkommen«, erinnerte Edwards ihn mit kühlem Blick.
    Samson nickte und zeigte mit dem Daumen auf Mark. »Ich habe unserem weißen Ritter schon gesagt, dass ich für alles geradestehen werde.«
    Edwards nickte nur. »Wie gesagt, ich werde den Präsidenten informieren.« Er sah auf die Uhr. »Er wird in einer halben Stunde aufstehen. Aber ich möchte Sie daran erinnern, dass es nicht unsere Hauptaufgabe ist, die anderen Straftäter zu überführen. Wenigstens noch nicht. Wir müssen verhindern, dass dem Präsidenten etwas passiert. Das allein ist unsere Aufgabe.«
    »Das sehe ich anders«, widersprach Ann. »Jemand hat Shakran angeheuert. Und dieser Jemand weiß etwas über dessen Auftrag.« Sie nickte mit dem Kopf in Richtung der Karte an der Wand. »Ich werde das Gefühl nicht los, das wir hier falschliegen. Shakran geht nie so vor, wie man es von ihm erwartet.«
    »Shakran ist wahrscheinlich tot«, sagte Edwards.
    »Mit einer Wahrscheinlichkeit von einem halben Prozent«, erwiderte Ann bissig. »Ich bleibe dabei, wir müssen herausfinden, was er vorhat.«
    »Und wie sollen wir das in der kurzen Zeit hinbekommen?«, fragte Edwards.
    Samson räusperte sich. »Ich könnte mich beispielsweise mit Halberg unterhalten. Ganz gemütlich unter vier Augen. Sozusagen intim. Er wird mir bestimmt etwas zu erzählen haben. Alles, was er weiß, zum Beispiel. Er muss einfach mit jemandem zusammengearbeitet haben. Er hat Befehle ausgeführt, denn er hat

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