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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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aktiv eingegriffen und seine Stellung missbraucht.«
    »Schon«, sagte Edwards. »Aber ich möchte mir lieber nicht vorstellen, wie Sie dabei vorgehen würden. Nein, das gefällt mir nicht.«
    »Ich will Sie mal was fragen, Agent Edwards.« Samson sah Edwards fest in die Augen. »Wenn Sie wüssten, dass das Überleben des Präsidenten davon abhängt, würden Sie zögern, jemanden zu foltern?«
    Edwards schüttelte den Kopf. »Wohl kaum.«
    »Woher wissen Sie, dass es nicht davon abhängt?«
    Edwards warf ihm einen unergründlichen Blick zu. Dann griff er seine Jacke und seinen Aktenkoffer. »Ich werde jetzt dem Präsidenten Bericht erstatten.« Damit verließ er den Raum und zog die Tür langsam, aber bestimmt hinter sich zu.
    »Ein bisschen dick aufgetragen, oder?«, sagte Mark leise.
    »Stimmt. Aber ich habe es satt, dass man diese Leute immer mit Glacéhandschuhen anfassen muss. Die meisten dieser Typen werden wahrscheinlich noch nicht einmal angeklagt. Aber jeder, der auf dieser Liste steht und seit Jahren regelmäßig Geld einsteckt, ist an der Situation schuld. Wie in einer Bananenrepublik. Nur dass es Dollar sind, nicht Pesos.«
    Terry betrat den Raum und sah sich stirnrunzelnd um. »Dicke Luft?«
    Mark winkte ab. »Irgendwas Neues?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nichts, was uns weiterhelfen könnte.« Sie sah Ann an. »Sie sind sich immer noch sicher, dass Shakran nicht tot ist?«
    »Hundertprozentig.«
    »Wir haben einen vorläufigen Bericht vom Pathologen. Die Leiche im Auto hatte eine behandelte Einschusswunde im Bein und gebrochene Rippen, wie sie von einem Schuss auf eine Weste herrühren können. Im Moment sieht es so aus, als wäre es unser Mann.«
    »Erst wenn die DNA-Analyse das Gleiche aussagt, kann ich anfangen, das zu glauben. Und selbst dann wird es mir schwerfallen«, antwortete Ann. Sie trat an die Wandkarte und musterte den Stadtplan von Washington. »Irgendwo dort ist der Kerl, er hat etwas vor. Nur was?«
    Sie sah auf die Uhr an der Wand. »In zwei Stunden empfängt Präsident Stanton den mexikanischen Präsidenten Mendez am Flughafen. Dann fliegen sie im Hubschrauber des Präsidenten zum Weißen Haus. Dort bleiben sie bis zur Ansprache im Senat. Danach gibt es die Unterzeichnung. Der mexikanische Präsident wird dann zum Hilton gebracht, wo er die Präsidentensuite bezieht.«
    »Was, wenn nur der mexikanische Präsident das Ziel ist?«, fragte Terry.
    Ann dachte darüber nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, es geht um Stanton. Das rieche ich ...«
    »Was ist mit dem Empfang, den die mexikanische Botschaft ausrichten will?«, fragte Lieutenant Lee. Sie hatte bisher so wenig gesagt, dass alle sich überrascht zu ihr umdrehten und sie ansahen.
    »Ein solcher Empfang steht nicht auf dem Programm«, antwortete Ann irritiert.
    »Nun, er würde in den Block passen, der hier mit persönlichen Gesprächen markiert ist.« Lee wirkte auf einmal unsicher. »Aber vielleicht täusche ich mich.«
    »Woher wissen Sie das mit dem Empfang?«, fragte Ann nach.
    »Moment.« Sie tippte etwas in den Computer ein und zeigte dann mit einem Stift auf den Monitor. Es war eine Einladung. An Senator Richards. Auch jemand, der auf der Liste stand.
    »Hier. Der Empfang wird im Franklin MacVeagh House stattfinden. Das ist das mexikanische Kulturzentrum hier in Washington, die alte mexikanische Botschaft. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass die beiden Präsidenten dort erscheinen. Schließlich wird der Empfang ihnen zu Ehren gegeben.«
    »Müsste das nicht der Sicherheitsdienst wissen? Um den Besuch vorzubereiten, meine ich?«, fragte Mark.
    Ann nickte nachdenklich.
    »Die Frage ist: Weiß der Präsident das?« Samson beugte sich vor, um die Passage auf dem Bildschirm zu lesen. »Würden Stanton und Mendez absagen? Auch kurzfristig?«
    Ann schüttelte den Kopf. »Wo für beide dieses Abkommen so wichtig ist? Sie werden die Gelegenheit nutzen wollen, um die guten Beziehungen zwischen unseren Ländern hervorzuheben.«
    »Welche guten Beziehungen? Frag mal unsere Grenzpolizei«, sagte Samson.
    Ann warf ihm einen bösen Blick zu. »Genau darum geht es ja!« Sie ging zum Telefon und wählte eine Nummer. »Agent Edwards? Mankowitz hier. Nur eine Frage. Wird der Präsident an einem Empfang der mexikanischen Botschaft im Franklin MacVeagh House teilnehmen? ... Sie wissen nichts davon? Sind Sie sicher? ... Ja, danke.« Sie legte auf und drehte sich zu den anderen um. »Agent Edwards sagt, er weiß nichts davon, dass

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