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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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sprang wieder auf. »Komm schon! Die anderen warten!«
    Ann schwang die Beine aus dem Bett. »Ich beeile mich.« Sie verzog das Gesicht, als ihr Rücken protestierte.
    Nasreen beobachtete sie und lächelte. »Grandpa hatte Angst, dass ich dich vielleicht nicht wiedererkennen würde. Aber da hat er sich getäuscht. Ich habe dich sofort erkannt! Und ich mag, wie du aussiehst. So jung. Wir könnten Schwestern sein!« Sie eilte aus dem Zimmer.
    Ann stand auf und musterte sich im Spiegel des Kleiderschranks. Vorsichtig fuhr sie mit den Fingerspitzen über ihr Gesicht. Unvermittelt fing sie an zu lachen. Leise nur. Sie wusste selbst nicht, warum, aber sie fühlte sich leichter. »Danke, Onkel Chester«, flüsterte sie.
    Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Zehn. Sie hatte viel zu lange geschlafen.
 
    Val sah immer noch blass aus. Dass sie in einem Rollstuhl saß, schien sie jedoch nicht zu behindern. Sie trug eine Pistole im Gürtelholster. In ihrem modischen Business-Kostüm zog sie wie üblich die Blicke der Anwesenden auf sich. Tom sah besser aus als beim letzten Mal. Lauren hatte große Ähnlichkeit mit ihrer Mutter, nur ihre Augen waren die von Tom. Sie war ungeschminkt, ihre Haare hatte sie mit einem Band zusammengebunden. Sie unterhielt sich mit Nasreen, die neben ihr saß.
    »Wie geht es dir, Val?«, fragte Ann, nachdem sie die anderen begrüßt hatte.
    »Viel besser«, meinte Val lächelnd. »Aber viel wichtiger ist, was ihr herausgefunden habt.«
    Mark stand auf und ging um den Tisch herum zu ihr. »Du bist noch krankgeschrieben.«
    Val verzog das Gesicht. »Ich habe schon gefragt, ob ich nachher mal rüberkommen kann zu euch.«
    »Was macht das Loch in deiner Seite?«, fragte Mark.
    Val warf ihm einen bösen Blick zu.
    »Besser, aber noch nicht gut«, antwortete Tom für Val. »Sie hat immer noch Schmerzen, und sie wird schnell müde.«
    »Verräter!« Val sah die anderen an. »Tom hat leider recht. Ich bin froh, dass ich hier sitzen kann, aber ich werde mich bald wieder hinlegen müssen. Trotzdem, es macht mich verrückt, dass ich nichts tun kann.«
    »Kann ich verstehen«, sagte Mark, »aber du solltest dich schonen, Val. Ich bin heilfroh, dass du hier bist, aber wenn es dich tröstet, es geht uns allen so. Shakran ist wie ein Geist, und wir finden ihn einfach nicht. Keiner von uns kann im Augenblick was tun.«
    »Keine verwertbaren Ergebnisse?«
    Mark warf einen Blick zu Nasreen und Lauren, die aufmerksam zuhörten. »Keine, die uns weiterbringen.«
    »Ich muss nachher rüber aufs Revier«, sagte Nasreen. Sie sah plötzlich ernst aus. »Meine Aussage machen.«
    »Ich werde dich begleiten«, sagte Ann.
    Nasreen schüttelte den Kopf. »Nein. Kümmere du dich um diesen Kerl. Ich schaffe das schon.«
    »Wieso seid ihr eigentlich alle hier?«, fragte Ann.
    »Das war Samson«, antwortete Val. »Er hat angerufen und gesagt, dass ihr den Inhalt der CD jetzt kennt. Er ist sich sicher, dass das Konsortium das mittlerweile auch weiß, deshalb gibt es für die keinen Grund mehr, hinter uns her zu sein. Seiner Meinung nach sind sie gerade dabei, alle Brücken hinter sich abzureißen und sich unsichtbar zu machen.«
    »Ich hoffe, er hat recht«, sagte Mark.
    Val nickte. »Das hoffe ich auch. Wir sind hier sicherer als sonst irgendwo. Wir haben Polizeischutz, die Etage, auf der wir alle untergebracht sind, ist komplett abgesperrt. Die Polizei bringt hier häufiger ihre Leute unter, das Hotel ist darauf vorbereitet. Wenn wir das Hotel verlassen sollten, bekommen wir zusätzlichen Polizeischutz.«
    Mark warf einen Blick auf Nasreen und Lauren. »Dann kann ja nichts mehr passieren.«
    »Genau«, sagte Val. Sie klang fast überzeugt.

94
 
    T erry stand vor der Wand, die als Projektionsfläche diente, und musterte den Grundriss eines Gebäudes, als Mark und Ann den Task-Force-Raum betraten. Sie wandte den Kopf. »Gut geschlafen?«
    Beide nickten.
    »Wie lange wussten Sie schon, dass Nasreen da ist?«, fragte Ann.
    Terry lächelte. »Sie und die anderen sind angekommen, während wir noch bei dem Arzt am Tatort waren.«
    Ann nickte. »Ich habe gehört, dass Sie das alles organisiert haben. Danke.«
    »Samson hatte die Idee.«
    »Was gibt's Neues?«, fragte Mark ungeduldig.
    »Eine ganze Menge. Das Wichtigste zuerst. Stanton und Mendez werden zu dem Empfang gehen.«
    »Das kann doch wohl nicht wahr sein!«, protestierte Ann.
    »Leider doch. Heute Morgen wurde der Terminplan ergänzt. Edwards hat uns sofort Bescheid

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