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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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Morgentermine abzusagen.
    Als Mark beobachtet hatte, wie Val in der Umarmung ihres Mannes versank, hatte er gelächelt. Es war wahrscheinlich das erste Mal gewesen, dass er keinerlei Eifersucht verspürt hatte, er war einfach nur froh gewesen, dass Val jemanden hatte, der sich um sie kümmerte. Vielleicht war er ein bisschen neidisch gewesen, aber mehr auf keinen Fall.
    Obwohl er hundemüde gewesen war, hatte Mark kaum Schlaf gefunden. Irgendjemand hatte sich zwischendurch seiner Kleidungsstücke angenommen, den Anzug gereinigt, das Hemd gewaschen und gebügelt, die Schuhe geputzt. Dieser Jemand hatte ihm auch ein Airline-Waschset auf die Kleidung gelegt. Ein netter Hinweis darauf, dass ein FBI-Agent nicht mit einem Dreitagebart durch die Gegend laufen sollte.
    Anstatt wie sonst hundemüde und verknittert zu sein, war er deshalb heute nur hundemüde gewesen. Auch das späte Frühstück, kurz nach elf, war ungewohnt gewesen.
    Val war wie üblich schick angezogen, aber der harte Tag gestern hatte auch bei ihr Spuren hinterlassen. Das Blut, das man tagsüber sah, hatte nämlich die üble Angewohnheit, nachts in den Träumen zurückzukehren. Selbst ihr perfektes Make-up konnte dies nicht ganz verdecken.
    Tom war einfach nur für sie da gewesen, hatte sich um sie gekümmert. Mark war erstaunt gewesen, als er erkannt hatte, wie anlehnungsbedürftig Val gewirkt hatte. Geradezu zerbrechlich. Ihn plagte das schlechte Gewissen, weil er Val eigentlich nie schonte. Er nahm sich vor, in Zukunft etwas mehr Rücksicht auf sie zu nehmen, am besten, ohne dass sie es merkte.
    Zurück in Villiamsburg, erfuhren sie, dass der Tote aus dem Park noch nicht identifiziert werden konnte. Die Obduktion hatte ergeben, dass der Mann eine alte Schussverletzung am rechten Oberschenkel hatte und dass sein Gesicht operativ verändert worden war. Es gab keine Anzeichen von Verletzungen, die dies notwendig gemacht hätten, er hatte nur sein Gesicht gewechselt.
    In den Datenbanken des FBI waren Arzte erfasst, die bereit waren, solche Operationen durchzuführen. Aber die Liste war nicht vollständig, es gab auch außerhalb der USA welche, in Europa, Russland, Asien. Mit genügend Geld war fast alles möglich.
    Zurzeit wurde vom Zentrallabor des FBI ein genetischer Fingerabdruck erstellt. Vielleicht wurde man auf diese Weise fündig.
    Über die Waffe des Mannes wusste man mehr. Zwar war die Seriennummer herausgeätzt worden, doch mithilfe eines Röntgenbildes war sie noch immer zu erkennen. Die Beretta war vor sieben Jahren aus Beständen des US Marine Corps gestohlen worden.
    Die Dentalarbeit war hochwertig, einer der Zähne war erst vor Kurzem unter Einsatz neuester Techniken überkront worden.
    Kleidung und Ausrüstung des Mannes stammten aus amerikanischer Produktion, bis auf die Krawatte und die Schuhe. Die kamen wahrscheinlich aus Italien. Genau wie der Schuh, dessen Absatz Miss Mankowitz im Park zurückgelassen hatte. Allerdings hatte man in ihrer Wohnung keine dazu passenden Schuhe gefunden. Es gab zwar ein identisches Paar, nur dass bei diesem der Absatz nicht fehlte.
    »Es soll angeblich vorkommen«, meinte Val, »dass Frauen sich gleich zwei Paar von den Schuhen kaufen, die ihnen gefallen. Aber ein Nachweis ist das nicht ... Das heißt, wir haben nicht den geringsten Beweis dafür, dass Ann Mankowitz in die Sache verwickelt ist. Es ist nicht sicher, ob sie die Frau im Park ist, und da der Absatz eben nicht fehlt, bleibt als einzige Verbindung, dass sie genau solche Schuhe besitzt ... wie tausend andere Frauen auch.«
    »Vielleicht ist sie es wirklich nicht ...«, sagte Mark. Er erntete nur einen Blick von Val, der ihm deutlich sagte, was sie davon hielt.
    Natürlich war Ann Mankowitz die Frau, die sie suchten! Ihre Rolle in dem Spiel wurde umso geheimnisvoller, je mehr sie herausfanden.
    »Was haben Sie jetzt vor?«, fragte der Sheriff. Auch er wirkte müde.
    »Wie Sie schon vermutet haben«, meinte Val. »San Francisco ist die nächste Station.«
    »Ich habe gehört, Sie waren in Senator Malverns Haus. War es wirklich so schlimm, wie man munkelt?«
    »Ja«, sagte Val nur.
    Der Sheriff nickte. »Was für ein Bastard. Hat es irgendwas mit unserem Fall zu tun? Mit Miss Mankowitz?«
    Mark schüttelte den Kopf. »Es scheint, als ob es nicht der Täter vom Flughafen gewesen ist. Auf der anderen Seite kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass hier kein Zusammenhang besteht. Es sieht übrigens so aus, als hätte der Täter im Haus des Senators

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