Shakran
etwas Bestimmtes gesucht.«
»Wenn wir wüssten, was«, meinte Val, »wären wir ein Stück weiter.«
»Hhm. Denken Sie immer noch, dass Miss Mankowitz Sie auf die Spur des Attentäters führen wird?«, fragte der Sheriff.
»Wir glauben, dass sie die Frau aus dem Park ist«, antwortete Val. »Und wenn das so ist, dann ist der Anschlag nicht der letzte gewesen. Sie ist in Lebensgefahr. Vielleicht denken Sie mal darüber nach.«
Der Sheriff nickte langsam. »Sie wollen Miss Mankowitz als Köder verwenden, nicht wahr?«
»Sie ist schon längst ein Köder«, erwiderte Val kühl. »Wenn wir sie finden, kann es nur gut für sie sein.«
Mark lehnte sich gegen die Wand und nippte an einem Kaffee.
»Mittlerweile hat die Spurensicherung ihre Arbeit am Flughafen abgeschlossen, ohne greifbares Ergebnis. Wir haben die Zeugenaussage von Acorn. Hat auch nichts erbracht. Vielleicht wäre Miss Mankowitz imstande, uns wichtige Details zu liefern. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir etwas übersehen.«
Der Sheriff sah ihn grübelnd an. »Vielleicht sollten wir die ganze Sache aus einer anderen Perspektive betrachten. Vielleicht hat Ann Mankowitz weniger mit dem Attentäter zu tun als mit dem Senator. Schließlich war es sein Fingerabdruck auf ihrem Absatz. Sie war die letzte Person, die den Senator lebend gesehen hat.«
Val stand plötzlich kerzengerade da. »Acorn hat ausgesagt, sie hätte dem Senator die Hand gehalten, als er starb ...«
Mark sah sie an. »Und?«
»Vielleicht hat er ihr das gegeben, was der Mörder in Malverns Haus gesucht hat. Und das würde bedeuten, dass die beiden Morde zusammenhängen.«
Mark blinzelte. »Klingt gewagt. Aber möglich wäre es. Wir sollten Acorn noch einmal befragen.«
Der Sheriff schüttelte langsam den Kopf. »Das dürfte schwierig werden. Acorn liegt seit heute im Koma. Vollkommen überraschend. Vorhin habe ich den Bericht reinbekommen. Eine Nervenentzündung oder so was. Wenn ich es richtig verstanden habe, hatten die Ärzte eigentlich vor, ihn heute von der Intensivstation auf eine normale Station zu verlegen. Es sieht nicht gut aus für ihn.«
»Verfluchte Scheiße!« Mark sah zu Val hinüber. Sie hatte die Augen geschlossen. »Ich mochte Acorn«, sagte sie leise.
Mark schüttelte den Kopf. »Noch ist er nicht tot. Du wirst sehen, Acorn ist stur, der schafft das.«
»Ich hoffe, du hast recht«, sagte Val, aber es klang nicht sehr überzeugt.
»Du magst den Sheriff mittlerweile, oder?«, fragte Val, während sie das Gebäude verließen.
»Der Mann hat keine Angst, den Leuten auch mal auf die Füße zu treten.«
»Aus deinem Mund klingt das wie ein dickes Lob«, sagte sie.
»Ach was!« Mark lachte. »Ich mag einfach Leute, deren Haustiere Golfschläger frühstücken.«
18
V on dort aus, wo er stand, hatte Samson einen schönen Ausblick auf Washington. Er war im Büro von seinem Boss, und während er aus dem Fenster sah, äußerte der sich abfällig über den Hirnzellenmangel, die Beischlafgewohnheiten und sonstige fragwürdige Qualitäten von Monroe und Jenkins, die in militärischer Habachtstellung vor dem Schreibtisch standen und nicht besonders glücklich aussahen.
Samson kannte seinen Boss unter dem Namen Mercier. Der Name dürfte in etwa so echt sein wie der von Samson.
Das Büro gehörte zu einem privaten Sicherheitsdienst, der ähnlich aufgebaut war wie Blackwater, der nur etwas feinfühliger vorging bei der Erledigung seiner Aufgaben.
Normalerweise gab es keinen persönlichen Kontakt zwischen den Leuten, die hier arbeiteten, und denen, die, wie Samson, im Außendienst tätig waren. Es war nach langer Zeit das erste Mal, dass Samson sich hier aufhielt. Nach Samsons Überzeugung war es auch das letzte Mal.
Mercier lehnte sich zurück. Breite Schultern, muskulös, deutlicher Bauchansatz. Mit seinen kühlen grauen Augen, den buschigen Augenbrauen und dem markanten Kinn erinnerte er Samson ein wenig an Nikita Chruschtschow.
»Das Ganze war von Anfang an eine riesige Scheiße! Keine Erklärung, keine Vorbereitung, aus heiterem Himmel. Das hört jetzt auf.« Er holte tief Luft und musterte Samson. »Das hört jetzt auf«, wiederholte er langsam. »Diese Mankowitz ist spurlos verschwunden. Sie ist uns genauso durch die Lappen gegangen wie dem FBI. Nur dass die eine Spur haben, die nach San Francisco führt. Bridges und St. Clair haben die Flüge schon beantragt. Die beiden wissen mehr als wir. Hängen Sie sich an die dran, nur für den Fall, dass die beiden
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