Shakran
ruhig.
Er legte auf, als die junge Frau in einem Hauseingang verschwand. Sein nächstes Ziel hatte Geschmack. Der blonde Mann lehnte sich zurück, legte seine Fingerspitzen aneinander und dachte nach. Ein Raubmord vielleicht? Nein, keine Kritiken. Ein Unfall? Mal sehen, was sich arrangieren ließ.
20
G erade als Val und Mark die breiten Stufen zum Eingang des Krankenhauses hochgehen wollten, kamen ihnen Terry und Steve entgegen. Ein unbekannter Mann begleitete sie.
Mark blieb am Fuß der Treppe stehen und nutzte die Gelegenheit, sich eine Zigarette anzuzünden. Genüsslich stieß er eine Dunstwolke aus, während die anderen näher kamen. Die beiden Detectives sahen erschöpft aus.
»Hi, Mark. Val.«
»Terry, Steve.« Mark sah fragend zu dem Unbekannten hin.
Terry lächelte. »Das ist mein Mann, Captain Jason Reuter. Er ist vom 8en Revier. Er hat uns hergefahren.«
»Hallo.« Mark und Terrys Mann nickten sich zu.
Val nickte in Richtung Eingang und machte Mark auf Audrey Malvern aufmerksam, die, umgeben von Sicherheitsleuten, das Krankenhaus verließ.
Mark hörte, wie Audrey sagte, dass sie mit den Beamten sprechen wolle, die in dem Fall ermittelten, und dass von ihnen keine Gefahr drohe.
Audrey wirkte gefasst, aber Mark war bereit, das Wenige, was von seinem letzten Lohn noch übrig war, darauf zu verwetten, dass es nur eine dünne Tünche war.
»Wir wollten gerade zu Ihnen«, sagte Val nach der Begrüßung. »Darf ich fragen, wie es Ihnen geht?«
»Wie es mir geht?« Audrey zuckte mit den Schultern. »Beschissen. Aber wenigstens ist der Finger wieder dran.« Sie hob die rechte Hand. Der schwarze Handschuh konnte nicht verbergen, dass die Hand geschwollen war.
»Dürfen Sie denn schon wieder raus?«, fragte Mark. »Vielleicht wäre es besser, wenn Sie noch ein bisschen länger im Krankenhaus bleiben ...«
»Ich habe darauf bestanden«, sagte Audrey leise.
Val sah sie an. »Das war unvernünftig, Audrey. Sie müssen ...«
»Es gibt zu viel zu tun, und ich bin die Einzige, die dafür in Frage kommt. Alle anderen sind tot«, antwortete Audrey mit überraschend fester Stimme. Sie sah Val und Mark mit geröteten Augen an. »Haben Sie schon etwas herausgefunden?«
»Leider noch nicht viel«, antwortete Mark.
»Vielleicht hilft uns das hier weiter«, sagte Terry und hielt einen Umschlag hoch. »Eine junge Frau, wahrscheinlich vom FBI, hat mir das vorhin in die Hand gedrückt. Sie hat gesagt, sie käme gerade aus Washington, und du hättest das angefordert, sie wolle aber nicht stören.«
Es war ein typischer brauner Geschäftsumschlag, wattiert, sodass man den Inhalt nicht ertasten konnte.
»Darf ich?« Mark griff nach dem Umschlag. Terry zögerte kurz, dann ließ sie ihn los.
Mark öffnete den Umschlag, nahm den Inhalt heraus und warf einen Blick darauf. »Nein«, meinte er dann, »eine Kollegin war das sicher nicht.« Er schüttelte ungläubig den Kopf und wandte sich an Audrey. »Aber vielleicht sind wir tatsächlich einen Schritt weiter gekommen. Das hier ist für Sie.« Er hielt ihr das erste Blatt hin. Sie nahm es vorsichtig entgegen. Ihre Hand zitterte.
»Hier, setzen Sie sich.« Terry fasste sie am Arm und führte sie zu einer steinernen Bank.
»Er ist an mich adressiert«, flüsterte Audrey.
Dann gab sie Terry das Blatt.
»Darf ich?«
Audrey nickte, und Terry las vor.
Miss Malvern,
ich möchte Ihnen hiermit meine Anteilnahme an Ihrem großen Verlust aussprechen. Vielleicht hilft Ihnen dies, den Bastard zu fassen.
Gott segne Sie.
Ann Mankowitz
Agent Bridges,
ich habe gehört, dass Sie mich als Zeugin suchen. Da ich aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung stehe, habe ich meine Zeugenaussage aufgeschrieben.
Viel Glück.
Ann Mankowitz
»Der Teil, der an Agent Bridges adressiert ist, wurde mit einem Laserdrucker ausgedruckt«, sagte Terry. »Der andere Teil, der an Miss Malvern adressiert ist, wurde nachträglich mit der Hand hinzugefügt.« Audrey sah zu den anderen hoch.
»Wer ist diese Ann Mankowitz? Was hat sie mit mir zu tun?«
»Sie ist die Zeugin, die wir im Zusammenhang mit dem Mord an Ihrem Vater suchen«, sagte Mark, während er die Aussage überflog. Steve und Terry sahen ihn überrascht an.
»Ich wusste gar nicht, dass es einen Zeugen für den Mord an meinem Vater gibt?«, fragte Audrey überrascht.
»Wir wollen es geheim halten, bis wir sie gefunden haben. Auch sie ist in Gefahr«, erklärte Val. Audrey sah hilfesuchend zu Mark. »Was hat das zu
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