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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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dich gut, und ich weiß, dass sie sich Sorgen macht.«
    »Hat sie dir gesagt, ich hätte ein Alkoholproblem?«, fragte Mark. Er fühlte sich irgendwie verraten.
    Tom schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist meine eigene Schlussfolgerung. Sie hat nur gesagt, dass du ein Problem hast.«
    »Ich hab dir auch gesagt, du sollst Mark in Ruhe lassen.« Val kam herein. Sie stellte sich hinter Tom, legte ihre Hände auf seine Schultern und massierte sie leicht.
    Tom sah sich zu ihr um. »Ich habe nur darauf hingewiesen, dass es ein alkoholfreies Bier ist.«
    Val verdrehte die Augen und sah entschuldigend zu Mark hinüber. »Tom ist nun mal so. Er kann sich einfach nicht zurückhalten, wenn er meint, er kann helfen. Nimm es ihm nicht übel. Ich will keinen Streit.« Sie fuhr mit der Hand durch Toms Haare, lächelte beide an und ging wieder hinaus in die Küche.
    »Vergiss es einfach.« Tom grinste und streckte die Hand nach der Fernbedienung aus.
    »Ist schon gut«, sagte Mark und griff nach dem Bier. »Lass den Ton ruhig aus.« Er trank einen Schluck. »Manchmal habe ich einfach Lust zu trinken. Aber mich richtig betrinken, das mache ich nur selten. Das ist bisher nur vier oder fünf Mal passiert. In meinem ganzen Leben. Das Problem ist, dass Val mich nach dem letzten Mal gefunden hat. Ich hatte gerade die Scheidungspapiere bekommen, war sternhagelvoll und hatte meine Dienstwaffe in der Hand. Val hat wahrscheinlich gedacht, ich hätte genug vom Leben ...« Er lächelte schief. »Das war nicht ganz richtig. In meinem besoffenen Kopf habe ich mir vorgestellt, was es für ein Gefühl wäre, wenn ich meine Frau und ihren Liebhaber über den Haufen schießen würde ...« Mark zupfte an seiner neuen Hose herum. »Dann kam eine Zeit, da habe ich mich gehen lassen. Ich bin morgens zum Dienst erschienen, nachdem ich die Nacht durchgemacht hatte. Billard gespielt. Dabei habe ich natürlich auch was getrunken, wahrscheinlich habe ich eine Fahne gehabt. Ich habe einfach nicht darauf geachtet ...« Er zuckte mit den Schultern. »Die Kollegen haben natürlich nicht gesagt, hey, du stinkst nach Alkohol. Nur Val. Die hat keine Rücksicht genommen. Aber auch Val hat gedacht, ich hätte die Nächte durchgezecht. Ich war enttäuscht damals, und ich habe gedacht, lass sie glauben, was sie will. Ich hatte nach der Scheidung keine allzu gute Meinung von der holden Weiblichkeit. Dazu kam noch, dass Marcias Anwalt, mit dem sie schon ein Verhältnis hatte, als ich noch dachte, alles wäre in Ordnung, mich bis auf die Unterhose ausgezogen hat. Wenn ich ein warnendes Beispiel brauche für Alkoholmissbrauch, dann brauche ich mir nur meine Exfrau anzusehen. Was ich damit sagen will: Ich bin kein Alkoholiker.«
    Tom nickte. »Gut zu hören. Aber mir scheint, es wäre besser, wenn das mehr Leute wüssten. Passiert das immer noch? Ich meine, dass du morgens übernächtigt zum Dienst erscheinst?«
    »Manchmal. Wenn es irgendwo einen Billardwettbewerb gibt und ich die Nacht durchgefahren bin ...« Mark schüttelte den Kopf. »Aber das war nicht mein Problem. Mein Problem war, das ich nicht darauf geachtet habe. Dass ich mir nichts dabei gedacht habe. Der Anzug, den ich anhabe ... Die Kollegen hier haben gleich anders reagiert.« Er trank wieder einen Schluck. »Mir wäre es lieber, wenn sie nicht so oberflächlich wären, aber ich bin lernfähig.« Er stellte die Bierflasche auf den Tisch. »Und das ist es auch schon. Egozentrik, Unachtsamkeit, das sind meine Probleme. Nicht der Alkohol.«
    Tom sah Mark prüfend an. »Okay. Wir haben auch richtiges Bier im Kühlschrank. Willst du eins?«
    Mark schüttelte den Kopf. Er stand auf und streckte sich. »Nein, danke. Ich bin hundemüde. Wenn ihr nichts dagegen habt, lege ich mich bis zum Essen kurz hin. Ich helfe dafür beim Abwasch.«
    »Dazu werden wir beide sowieso verdonnert«, meinte Tom schmunzelnd. »Ich zeige dir dein Zimmer.«
    Mark zog gerade die Schuhe aus, als sein Handy klingelte. Seine Füße schmerzten. Neue Schuhe.
    »Agent Bridges.«
    »Mein Name ist Andrea Weston, ich bin eine Kusine von Chet Kramer. Er war heute Abend in meinem Hotel. Er hat mich gebeten, Sie anzurufen. Ich habe das Paket, das Sie haben wollen. Sie können es sich auf dem Revier abholen.«
    »Aber ...«
    »Sorry, ich muss Schluss machen. Wie gesagt, wir treffen uns auf dem Revier.« Es klickte.
    Mark sah sein Telefon an und runzelte die Stirn. Andrea Weston. Wer zum Teufel ... Er riss die Tür auf und stürmte in die Küche. Tom

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