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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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FBI St. Clair und Bridges untergebracht hatte. Ein kleines, gemütliches Hotel mit Blick auf die Bucht.
    Samson rief dort an und erfuhr, dass die beiden FBI-Agenten bis jetzt noch nicht aufgetaucht waren und dass man wohl leider vergessen habe, ein Zimmer für ihn zu bestellen. Es tat der freundlichen Dame am Telefon fürchterlich leid, aber sie waren ausgebucht. Ob sie ihm ein anderes Hotel empfehlen dürfe, das ganz in der Nähe lag? Sie durfte.
    Samson reservierte ein Zimmer und lehnte sich zurück, um in aller Ruhe die inzwischen eingegangenen Berichte zu studieren.
    Das FBI war richtig fleißig gewesen. St. Clair und Bridges hatten Malverns Tagesablauf intensiv beleuchtet. Fragen warfen nur die drei Stunden auf, in denen sich der Senator von seinem Bodyguard getrennt hatte.
    Dann rief Samson Chet Kramers Akte auf. Nachdem er eine Weile darin gelesen hatte, nickte er. Samson hatte ihn noch nicht kennengelernt, aber wie es aussah, führte Kramer ein straffes, aber faires Regiment. Es gab viele Versetzungswünsche zu Kramers Abteilung, aber in den letzten sechs Jahren hatte es nur einen einzigen Mitarbeiter gegeben, der aus der Abteilung versetzt werden wollte. Drei Monate später war der Mann tatsächlich versetzt worden. Kurze Zeit später hatte man ihn wegen Beteiligung an einem Bestechungsskandal verhaftet.
    Internal Affairs hatte Kramer auch schon unter die Lupe genommen ... Er war jemand, der manchmal bereit war, ein paar Regeln zu brechen, aber sonst war er sauber. Samson nickte noch einmal.
    Er wollte sich in den Polizeirechner von Villiamsburg einloggen, aber der war aus unerfindlichen Gründen vom Netz genommen.
    Warum war er nicht überrascht?
    Er loggte sich aus, bestellte einen neuen Cappuccino und sah dem Jungen am Nachbarbildschirm zu, wie der mit einem Sturmgewehr in der Hand am Fuß der Freiheitsstatue reihenweise Leute umlegte. Der Junge bemerkte seinen Blick. »Hast du Lust, mitzumachen?«
    Samson grinste breit und zeigte alle Zähne. »Worum geht es dabei?«
    Der Junge grinste zurück. »Ganz einfach. Alle rot markierten Bösen abschießen.«
    »Die Roten sind die Bösen?«
    »Was dachtest du denn?«
    Samson warf einen Blick auf die Uhr, er hatte noch Zeit. Wieder grinste er breit. »Dann mal los.«

31
 
    C het Kramer verließ sein Büro. Als er den Wagen vor dem Marriot Hotel parkte und dem Mitarbeiter seinen Schlüssel gab, klingelte sein Handy. Es war Ann, und einen Moment lang dachte er, ihr wäre etwas zugestoßen, doch sie rief nur an, um ihm zu sagen, dass sie sich verspäten würde. Ein paar Wagen vor ihr war ein Unfall passiert.
 
    Kurz vor halb neun betrat Ann die Bar, die Blicke der Männer folgten ihr, als sie lächelnd auf Kramer zuging und sich zu ihm setzte. Er zahlte, beide standen auf und verließen die Bar, gefolgt von neidischen Blicken einiger Männer, die dachten, sie wüssten, wie es jetzt weiterging.
    Ann war froh, Chet zu sehen. »Ich habe darüber nachgedacht, was du mir gesagt hast.« Sie standen im Aufzug. »Ich brauche Hilfe. Ich hoffe nur, dass du die beiden richtig einschätzt.«
    »Dann kann ich ihnen sagen, dass du bereit bist, dich mit ihnen zu treffen?«
    Ann nickte. Der Aufzug gab ein Ping von sich, und die Tür öffnete sich im achten Stock.
    Im Zimmer angekommen, ging Ann als Erstes zum Bett, um sich zu setzen und die Schuhe auszuziehen.
    Kramer zog die Augenbrauen hoch.
    »Die sind neu, die bringen mich um.« Die Schuhe hatten hohe metallene Stilettoabsätze.
    Kramer grinste. »Wer schön sein will, muss leiden.«
    »Entschuldige mich einen Moment.« Ann ging zum Badezimmer hinüber. »Ich habe die letzten zwei Stunden im Stau gestanden.«
    Kramer stellte sich ans Fenster. Die Sonne ging gerade unter, es sah spektakulär aus. Er wandte sich ab, setzte sich in einen der Sessel und wartete.
    Es dauerte nicht lange, bis Ann wiederkam. Sie sah ihn unsicher an. »Ich glaube, ich gehöre zu den Menschen, die sich schwertun, Hilfe anzunehmen.« Sie ging zum Fenster und stellte sich genau dorthin, wo Kramer vor wenigen Augenblicken auch gestanden hatte. »Du bist der einzige Mensch, von dem ich Hilfe annehmen kann.«
    »Du hast keine große Wahl«, sagte er trocken.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Ich will wissen, wer ich bin.«
    »Ann Mankowitz?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wer auch immer ich bin, mit Sicherheit bin ich nicht Ann Mankowitz, so gern ich es auch wäre.«
    Kramer nickte. »Wie kommst du eigentlich darauf, dass du nicht Ann Mankowitz bist?«
    »Ann

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