Shakran
03.14
33.Logged 09. 07. 2009 22.12
ENDS
OPERATION TERMINATED
CONNECTION CANCELLED
»Hast du das gesehen?«, fragte Kramer und starrte auf den schwarzen Bildschirm.
Ann nickte. Sie sah den Bildschirm an, als ob er sie jeden Moment beißen könnte. »05. 02. 2001. Vier Logins innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Das ist der Tag, an dem man mich aus dem Wasser gezogen hat.«
»Was ist das für eine Seite, Miss Mankowitz?«, fragte Val leise.
»Ich glaube, es ist meine eigene ...« Ann runzelte die Stirn. »Ich ... Ich bin mir nicht sicher. Eben schien alles so greifbar zu sein und jetzt ...« Sie schüttelte den Kopf. »Alles ist wie weggeblasen.«
Kramer legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Eins wissen wir jetzt«, sagte er. »Du arbeitest für die Regierung. Zumindest hast du das früher mal getan. Und dieser Samson hat mit dir zusammengearbeitet.«
»Dann arbeitet er auch für die Regierung. Ich bin mir aber hundertprozentig sicher, dass er mich umbringen wollte.«
»Vielleicht hat er Sie nicht erkannt?«, meinte Val.
Ann fuhr sich mit den Fingerspitzen ihrer linken Hand über die Wange und nickte nachdenklich. »Möglich. Und jetzt, wo er mich wiedererkannt hat, hilft er mir? Warum? Und bedeutet das nicht, dass die Regierung hinter mir her ist?«
»Vielleicht nur, weil Sie sich so lange nicht mehr gemeldet haben«, sagte Mark. »Vielleicht hält man Sie für einen Überläufer.«
»Was für ein beruhigender Gedanke«, antwortete Ann spitz. »Das beruhigt mich jetzt sehr!«
Mark lächelte schief. »Das wird sich alles klären.«
»Meinst du das wirklich?«, fragte Val. Sie ging ruhelos auf und ab. »Es würde passen. Welcher Verein das auch immer war, für den Sie vielleicht mal gearbeitet haben, er hätte die Möglichkeit, genau das zu tun, was wir befürchten. Das würde auch den Zugang zu unseren Computern und Berichten erklären. Aber was das Schlimmste ist ... Das würde bedeuten, dass Malvern ...«
»Das ist doch nicht dein Ernst, oder?« Mark war erregt.
»Doch. Leider.« Val nickte. Ihr Gesicht hatte sich verdunkelt.
»Wenn das so ist«, sagte Kramer verärgert, »dann sitzen wir jetzt richtig tief drin in der Scheiße!«
Val straffte die Schultern und hob das Kinn. »Noch wissen wir das nicht genau. Aber wir sind einen Schritt weitergekommen.« Sie sah auf den Monitor, der wieder das Symbol des SFPD zeigte. »Wenn ich das eben richtig gesehen habe, dann war 1990 der erste Login. Damals waren Sie noch ein Kind. Dieser Zugang kann also nicht für Sie eingerichtet worden sein. Dazu ist er zu alt.«
Mark kramte in seinem Jackett nach einer Zigarette. »Ich wusste gar nicht, dass es damals schon Internet gab.« Er zündete sich die Zigarette an und beobachtete nachdenklich, wie der Rauch aufstieg.
Val schob ihm den Aschenbecher hin. »Doch, für das Militär«, sagte sie und sah zu Ann hinüber.
Sie nickte. »Ich glaube, das ist mein Zugang. Das weiß ich jetzt. Fragen Sie mich nicht, woher ich das weiß. Ich weiß es einfach. Ich fürchte, ich bin älter, als ich aussehe. Ich glaube, damals war ich zwar noch jung, aber ich war schon lange kein Kind mehr ...«
Mark musterte sie. Ann wirkte wie Mitte zwanzig, vielleicht sogar jünger. Aber dann erinnerte er sich an das Bild aus ihrer Akte. Ann hatte Glück gehabt mit ihrem Schönheitschirurgen. Wer auch immer es war, er hatte ein Wunder vollbracht. Sie saß keine zwei Meter von ihm entfernt, und trotzdem konnte er keine Spuren der Operation sehen, keine Narben. Aber sie war geschminkt, wenn auch nur dezent.
»Wie alt ist Andrea Weston?«, fragte Kramer.
Ann zuckte mit den Schultern. »Wenn es nach meinen Papieren geht, siebenundzwanzig. Das glaube ich aber nicht. Ich bin mit Sicherheit noch keine vierzig, so fühlt es sich nicht an, aber Mitte dreißig dürfte passen ...« Sie runzelte die Stirn. »Es ist schwer, sich selbst zu schätzen, wenn man nichts weiß über sich.«
»Gut, aber so oder so, Sie waren damals noch ein Kind. Wenn das wirklich Ihre Logins sind, wieso war das erste Login dann so früh?«
»Keine Ahnung.« Ann zuckte mit den Schultern. »Fragen Sie mich noch mal, wenn es mir wieder eingefallen ist.« Sie sah Val an. »Sie sind Psychologin. Was meinen Sie? In den letzten paar Tagen hatte ich fast jeden Tag eine Erinnerung. Der Psychologe damals hat gesagt, alles käme irgendwann wieder. Ist es jetzt so weit?«
»Woher wissen Sie das?«, fragte Val überrascht. »Dass ich Psychologin bin, meine ich«
Ann
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