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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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Die hatten ihm den Spitznamen Firefox eingebracht. Lachend kniete er vor einer jungen Frau und küsste ihr die Hand. Maman lachte auch. Sie strich mit einer Hand über seine Haare, die andere ließ er nicht los ... Eine sonnengebräunte Hand griff nach dem Bild. Es war eine kräftige Hand, mit feinen roten Haaren auf dem Handrücken. »Das Bild ist dir gut gelungen, Poppet. Genauso war es, nur dass ich nicht gelacht habe. Ich musste meinen ganzen Mut zusammennehmen. Aber deine Mutter hat gelacht.« Er lachte selbst. »Das Bild bekommt einen Ehrenplatz!«
 
    Ann stellte fest, dass sie lächelte, aber ihre Wangen waren feucht. Sie stieg wieder aus und ging zur Eiche zurück, strich mit der Hand über die Borke. Wie alt war sie damals gewesen? Fünf, sechs? Papa hatte ihr gezeigt, wie man die billige Kamera hielt, sie hatte einfach auf den Knopf gedrückt. Es war wie Zauberei gewesen, als das Bild herauskam.
    Sie setzte sich an den Fuß der Eiche, riss einen Grashalm aus und spielte damit. Alles sprach dafür, dass dies der Ort war, an dem man versucht hatte, sie umzubringen. Aber lange davor war dies ein Ort gewesen, mit dem sie glückliche Erinnerungen verband.
    Irgendwie beruhigte sie das.
    Vorhin hatte sie ihren Anwalt aufgesucht. Sorowitz und Partner. Der Senior war nicht da gewesen, er wurde erst morgen wieder zurückerwartet. Ein anderer konnte ihr nicht helfen, da er der Einzige war, der ihren Vorgang kannte.
    Vor fast acht Jahren war sie schon einmal bei ihm gewesen. Ein kleiner dicker Mann mit aufmerksam blickenden Augen, denen wohl nur selten etwas entging. Damals hatte er ihr die Metallkiste gegeben, die sie für sich selbst ihre Kiste der Pandora nannte.
    Sie hätte damals mehr Fragen stellen sollen, aber er schien froh zu sein, dass sie es nicht tat. Sie wollte nur noch weg von hier. Möglichst schnell.
    Diese Erinnerung ... Bedeutete sie, dass ihre Familie früher einmal hier gelebt hatte? Sie glaubte es nicht. Anders als Washington war San Francisco eine fremde Stadt für sie. Faszinierend und beeindruckend. Aber sie war hier nur Touristin. Dennoch gab es etwas, das sie verband mit diesem Ort.
    Papa.
    Ein Marineflieger mit dem Spitznamen Firefox. Hatte es nicht ein Buch mit diesem Namen gegeben? Ja. Sie erinnerte sich daran, dass sie den Buchrücken in einer Buchhandlung gesehen hatte, aber gelesen hatte sie es nie. Ihr Puls schlug schneller. Endlich hatte sie etwas. Es musste möglich sein, herauszufinden, wer ihr Vater gewesen war ... und wer sie selbst gewesen war.
    Sie wartete darauf, dass sich ihre innere Stimme meldete, dass sie sie drängte, etwas zu tun, jetzt, sofort, gleich, doch Juliet sagte nichts ... und Ann spürte, wie die Angst immer höher kroch. Wenn sie herausfand, wer ihr Vater war, dann wusste sie auch, wer Juliet war ...
    Sie hatte Angst vor dem, was sie dann wissen würde.
    Ihr Handy klingelte, und sie zuckte so sehr zusammen, dass ihre Hände zitterten, während sie den Anruf annahm. Ihr Herz schlug so stark, dass sie dachte, es müsste platzen.
    Es war Chet.
    »Selber Ort wie gestern?«, fragte er ohne jede Vorrede.
    Sie zögerte. Auf der einen Seite war ein öffentlicher Ort gut, aber ... »Nein. Zimmer 812. Um acht?«
    »Okay. Um acht. Ann, ich habe mich mit Bridges und St. Clair unterhalten. Ich bin der Meinung, dass die beiden in Ordnung sind. Du brauchst Hilfe.«
    Ann zögerte.
    Nein, wir können ihnen nicht trauen!
    »Nein. Nur du.« Ihre Stimme war kalt.
    Er schien zu zögern. »Ich glaube, das ist ein Fehler«, sagte er schließlich.
    »Dann ist es mein Fehler. Bitte nicht«, sagte sie.
    »Gut, wenn du es so haben willst. Bis nachher.«

30
 
    S amson mochte San Francisco. Die Stadt, die Menschen, der Geruch des Meeres, all das hob seine Laune. Er fühlte sich ausgeschlafen und entspannt, hatte sich über den neuesten Tom Clancy amüsiert, war bereit zu neuen Taten.
    Am Bahnhof nahm er sich einen Mietwagen auf den Namen Simon Templar. Fassungslos schüttelte er den Kopf, als die junge Dame nicht aufmerkte bei dem Namen. Seine nächsten Ziele waren ein Internetcafé, danach ein gutes Hotel.
    Im Internetcafé schlürfte er einen Cappuccino und rief seine Mails ab. Als guter Chef hielt Mercier ihn auf dem Laufenden, aber er beschwerte sich darüber, dass er Samson telefonisch nicht erreichen konnte. Samson hatte sich am Bahnhof ein neues Handy gekauft. Jetzt hatte er doch tatsächlich vergessen, Mercier die Nummer zu geben ...
    Es war kein Problem, herauszufinden, wo das

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