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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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stibitzte gerade eine Tomate vom Schneidebrett, und Val bedrohte ihn mit einem gefährlich aussehenden Messer.
    »Weißt du, ob Kramer eine Kusine hat?«
    Val sah ihn überrascht an. »Wie bitte?«
    »Eben gerade hat mich eine Frau angerufen. Sie hat gesagt, sie wäre die Kusine von Chet Kramer. Sie will sich mit uns auf dem Revier treffen.«
    »Kramer wollte sich doch heute Abend mit Ann Mankowitz treffen.«
    »Aber nicht mit Andrea Weston. So nannte sich die Frau.«
    Val band ihre Schürze ab. »Sorry«, sagte sie zu Tom und gab ihm die Schürze. »Du bist dran. Und lass uns Tomaten übrig.« Sie ging an ihm vorbei in den Flur und griff ihre Waffe, die auf einem kleinen Schränkchen lag. Tom folgte ihr und hielt ihr die Kostümjacke hin. »Hat sie sonst noch was gesagt?«, fragte Val. Sie zog ihr Schulterhalfter an, dann erst die Jacke, und prüfte im Spiegel, ob sie richtig saß.
    »Nein, nichts.«
    Mark griff sich sein Jackett. »Okay, lass uns gehen.«
    Val öffnete die Tür.
    Mark stutzte. »Einen Moment ...« Er eilte zurück ins Gästezimmer, zog fluchend seine Schuhe wieder an und hastete zurück.
    Val und Tom grinsten ihn an.

33
 
    C aptain Kramer war nicht in seinem Büro, er lehnte an einem der Schreibtische und telefonierte. Neben ihm stand eine Frau. Mark pfiff leise durch die Zähne. Und was für eine Frau! Lange rote Haare, grüne Augen, eng anliegendes Kleid mit einer schicken Jacke darüber. So wie sie dastand, verkörperte sie Stil, Sex-Appeal und Geld. Kramers Frau vielleicht? Wenn ja, dann blieb von seinem Gehalt nicht viel übrig. Mark sah Val fragend an, aber sie sagte nichts, als hätte sie die fremde Frau noch gar nicht registriert.
    Als Kramer die beiden FBI-Agenten entdeckte, nickte er ihnen zu und wies mit dem Daumen auf den Glaskasten, in dem sich sein Büro befand. Die Jalousien waren heruntergelassen und dicht gestellt, die Tür war geschlossen. Sie sollten wohl vorgehen und auf ihn warten.
    Das Großraumbüro hatte bestimmt mehr als zwanzig Arbeitsplätze, die meisten davon waren besetzt.
    »Was ist?«, fragte Mark, während er die Tür hinter sich zuschob. Aber erst nachdem er einen letzten Blick auf die Rothaarige geworfen hatte. Außer ihnen war niemand im Büro.
    »Weit und breit keine Ann Mankowitz. Mist. Ich dachte, sie wartet hier auf uns.«
    Val warf ihm ein spöttisches Lächeln zu. »Da rennst du tagelang hinter einer Frau her, und wenn du sie dann siehst, erkennst du sie nicht mal.«
    »Was ... Du meinst ...«
    Val lachte. »Du hast sie wirklich nicht erkannt?«
    Mark legte einen Finger auf ein Jalousienblatt und zog es ein Stück hinunter. »Ich weiß, dass Frauen überaus wandlungsfähig sind, aber das ...? Sie ist größer, hat lange Haare, ein runderes Gesicht ... und sie hat eine Figur.«
    »Die hat Ann Mankowitz auch. Sie hat sie nur nie gezeigt. Rot ist ihre echte Haarfarbe. Rot, dazu grüne Augen ...« Val trat neben ihn und spähte auch durch die Jalousien. »Aber ich muss zugeben, ich bin beeindruckt. Ann Mankowitz ist eine graue Maus. Andrea Weston ist alles andere als das.« Sie lehnte sich an den Türrahmen und sah Mark schmunzelnd an. »Was wieder mal beweist, dass rote Haare und grüne Augen bei Männern Denkstörungen verursachen.«
    Mark lachte. »Vielleicht hast du recht. Jedenfalls ist es kein Wunder, dass Ann Mankowitz wie vom Erdboden verschwunden ist. Keiner würde sie mit Andrea Weston in Verbindung bringen. Trotzdem, das ist mehr als nur Talent.«
    Val nickte langsam. »Ich möchte wetten, sie ist nicht nur ein Naturtalent, sondern sie hat auch eine Schauspielausbildung absolviert. Sie ist einfach zu gut. Miss Mankowitz alias Weston fängt langsam an, mich zu interessieren.«
    »Jetzt erst?«, fragte Mark.
    Val lächelte nur.
    In diesem Augenblick kam Kramer mit der Frau herein. Er ging um seinen Schreibtisch herum und ließ sich mit zufriedenem Gesichtsausdruck in seinen Sessel fallen.
    »Agent Valerie St. Clair, Agent Mark Bridges. Miss Andrea Weston. Meine Kusine«, fügte er breit grinsend hinzu.
    »Angenehm«, sagte Ann Mankowitz, hielt zuerst Val und dann Mark die Hand hin. Ihre Hand war kühl und ihr Händedruck selbstsicher.
    »Sie ahnen gar nicht, wie gern ich Sie kennenlerne«, sagte Mark.
    Ann zog eine Augenbraue hoch und lächelte knapp. »Das kann ich mir vorstellen, Agent Bridges.«
    »Am liebsten würde ich Sie gar nicht mehr aus den Augen lassen.« Ihre Augenbraue stieg noch höher. »Wie schmeichelhaft, aber ich befürchte, so gut

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