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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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St. Clair und Bridges sich verkleidet hatten, aber er sah keinen Sinn darin. Er musste sich wohl damit abfinden, dass er die beiden FBI-Agenten verpasst hatte.
    Während er das Hotel verließ, sah er einen Van vorfahren. Zwei junge Männer und eine Frau stiegen aus, sie schienen angetrunken zu sein. Samson beobachtete, wie einer der Männer die Frau küsste. Er sah auf die Uhr. Kurz nach eins. Spät genug. Er stieg in seinen Mietwagen, zog die Tür hinter sich zu und gähnte. Er sollte zu seinem Hotel fahren und mal so richtig ausschlafen. Er ließ den Wagen an und fragte sich, wo die beiden steckten. Er hoffte nur, dass sie nicht schon zusammen mit Juliet in einem Flieger zurück nach Washington saßen.

39
 
    E nrico, oder auch Rico, wie ihn seine Freunde nannten, war high. Wie ein Wolkenkratzer. Trotzdem war er nervös. Das war seine Chance. Wenn er das geschafft hatte, würde sein Chef ihn befördern. Und das bedeutete viel Geld und jede Frau, die er wollte.
    Es wäre nicht das erste Mal, dass er jemanden umbrachte, aber sein letztes Opfer war gefesselt gewesen. Und Jamaikaner. Wer brauchte schon Jamaikaner?
    Das hier war etwas anderes. Rico hatte großen Respekt vor dem FBI. Trotzdem, auch FBI-Agenten mussten mal schlafen. Schnelligkeit, Mann, Schnelligkeit. Das war der Trick.
    Die anderen, auch Rita, waren nur Backup, das hier war sein Job. Mit der kichernden Rita am Arm ging er zum Portier. Der schlief. Ging ja schon gut los. Rico warf einen Blick auf den Schlüsselkasten. Die Schlüssel für Zimmer 23 und 24 fehlten. Noch besser.
    Er rief Gonzo zu sich und trug Rita auf, den Portier abzulenken, sollte der wach werden. Vor den Zimmertüren stellte Rico wieder einmal das Talent unter Beweis, das ihn zur Bande gebracht hatte. Schlösser verneigten sich vor ihm, wenn er sie nur anblickte. Als beide Türen offen waren, stellte sich Rico an die mit der Nummer 23, Gonzo an die 24.
    Rico atmete tief durch. Auch Gonzo wirkte nicht gerade glücklich. Für ihn war es das erste Mal.
    Also los ...
 
    Als sie wieder wegfuhren, lehnte Rico sich zurück und schloss die Augen. Es hieß immer, das zweite Mal wäre einfacher. War es auch. War gar nicht so schwer. Schnelligkeit war der Trick.
    Neben ihm saß Rita. Sie kicherte immer noch. Er zog ihren Kopf in seinen Schoß.
    Mann, so machte das Leben Spaß.

40
 
    U m fünf Uhr morgens klingelte bei Chet Kramer das Telefon. »Kramer«, meldete er sich schlaftrunken.
    »Morgen, Chef. Mason hier. Eben kam ein Anruf, dass die beiden FBI-Ermittler in ihren Hotelzimmern ermordet worden sind. Dachte mir, das interessiert Sie vielleicht.«
    »Verdammte Scheiße!«, bellte Kramer. »Ich bin gleich da.«
    Die andere Nachttischlampe ging an. Seine Frau strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah ihn fragend an. Er war kreidebleich. »Was ist, Chet?«
    Es klopfte an der Zimmertür. Ann steckte den Kopf durch die halb offene Tür. »Komm rein«, sagte Chet. Er war schon aufgestanden und zog sich an. »Was ist passiert?«
    »Jemand hat die beiden FBI-Leute ermordet.«
    »Mein Gott«, entfuhr es seiner Frau. Kramer ging zu ihr und nahm sie in die Arme. »Die beiden Agenten? Waren das Freunde von dir?«
    Kramer schüttelte den Kopf. »Nein ... aber sie hätten es werden können.«
    Ann lehnte an der Wand neben der Tür. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, als wäre ihr kalt. Sie war kreidebleich. »Es ist fast so, als wäre ich verflucht«, sagte sie leise. »Ich bringe euch alle in Gefahr, Chet. Ich sollte verschwinden ... Vielleicht hört das alles erst auf, wenn ich tot bin ...«
    »Unsinn! Beeil dich, du kommst mit.«

41
 
    C hester Norman war noch am Frühstücken, als der Fahrer an der Tür klingelte. Bevor er die Tür öffnete, warf Norman einen Blick durch den Spion. Ja, es war der übliche Fahrer, ein zweiter Mann stand am Fahrzeug und sah sich wachsam um. Beide trugen die Uniform der US Marines, die Waffen in ihrem Holster waren keine Attrappen.
    »Kommen Sie rein, Sergeant.« Norman öffnete die Tür und bat den jungen Mann, ihm zu folgen. »Sie sind früher als sonst.«
    »Es war nicht so viel Verkehr heute«, antwortete der Sergeant.
    »Hi, Grandpa!« Nasreen kam gähnend die Treppe herunter und nickte dem Sergeant zu. »Hallo, Dennis.« Sie hatte eine Jogginghose und ein lila Tanktop an. Ihre schwarzen Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    Dennis? Norman warf dem Sergeant einen prüfenden Blick zu. Der arme Kerl wurde puterrot und sah stur

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