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Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Titel: Shane - Das erste Jahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia von Rein-Hrubesch
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Schwarz.
     
    Nach dem Essen verschwand sie auf ihr Zimmer. Sie hatte einen Blick auf die Zeitung geworfen, die der Vater sehr interessiert gelesen hatte.
    Shane würde sie morgen aus dem Müll holen.
    Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und zog das dicke Buch aus dem Rucksack.
    Sie musste vorsichtig sein. Gertie hatte, seit Mark weg war, ihren Blick wieder verschärft auf Shane gerichtet, und würde diese die Zeitung mit auf’s Zimmer nehmen, würde die Mutter wissen wollen warum.
    Shane schüttelte kurz den Kopf. Soweit würde sie es nicht kommen lassen. Sie schlug das Buch auf.  Staub wirbelte lautlos auf.
    Shane blätterte durch die Seiten. Diese Schrift konnte sie lesen, doch sie war sehr klein, sie würde ewig brauchen, um …
    Shane starrte auf das Papier. Auf dieser Seite gab es eine Zeichnung, sie war klein, und obwohl eine Zeile darunter stand, brauchte Shane sie nicht zu lesen. Sie wusste, was es war. Sie las dennoch die Zeile. „Zeichen der „Frettchen“.“
    Ein Tier mit einem Katzenbuckel und gefletschten Zähnen starrte Shane aus dem Buch an. Shane beugte sich noch mehr über die Seite.
    „Seit der Gründung der Stadt gibt es Aufzeichnungen über die verfeindeten Banden, den „Frettchen“, und den „Jägern“.“
    Manche Experten sind sich sicher, dass dieser „Krieg“ schon länger existiert, und bis in die frühe griechische Mythologie zurückführen soll. Dafür gibt es jedoch keine stichhaltigen Quellen oder Beweise.“
    Shane richtete sich wieder auf. Der Abschnitt über die Banden war nur sehr kurz, es ging um diverse Aufzeichnungen aus den 50er Jahren, die jedoch alle bei dem großen Brand vernichtet wurden.
    Shane blätterte schnell weiter. Tatsächlich, hier stand etwas über den Brand geschrieben. Es waren sogar Fotos abgebildet. Shane betrachtete sie alle genau, das meiste erkannte sie wieder. Als sie umblätterte, erstreckte sich über zwei Seiten ein einziges Bild. Es zeigte die Stadtbibliothek.
    Große lodernde Flammen kamen aus allen Fenstern und Türen hervor, Shane konnte die Menschen erkennen, die alle wie Winzlinge davorstanden und ungläubig in das Feuer blickten. Shane runzelte die Stirn. Sie konnte keinen Unterschied zwischen der alten und der neuen Bibliothek feststellen. Sie mussten sie wieder völlig neu aufgebaut haben.
    Auf der nächsten Seite gab es nur auf der linken Seite ein Foto. Es war länglich und schmal und zeigte die Flamme an der Mauer.
    Wieder standen Menschen, die ins Feuer blickten. „Wird am 2.November 1982 zum Wahrzeichen der Stadt: Die alte Eiche. Die Flamme an der Mauer.“
     
    Am nächsten Morgen deckte die Mutter den Tisch. Als es an der Tür schloss, drehte sie sich um.
    „Unglaublich, es sind minus vierzehn Grad draußen!“ Der Vater zog die Handschuhe aus und schüttelte sich. „Kaffee, super!“ Er gab seiner Frau einen Kuss auf die Wange und strich Timmy über den Kopf, als er den Blick seiner Frau bemerkte. „Was ist?“
    Die Mutter schüttelte den Kopf. „Shane. Normalerweise schläft sie nie so lange.“
    „Vielleicht malt sie.“
    „Ich war schon oben. Sie schläft tief und fest.“
    Der Vater zuckte mit den Achseln. „Lass sie schlafen.“
     
    Shane öffnete die Augen. Ihr erster Blick fiel aus dem Fenster. Sie gähnte.
    9.14 Uhr.
    Langsam erhob sie sich. Sie war unglaublich müde. Die ganze Nacht hatte sie in dem Buch gelesen. Weitere rote Fäden hatten sich gebildet, doch viel weiter war sie der Antwort nicht gekommen.
    Shane gähnte erneut. Wieder schaute sie aus dem Fenster. Sie konnte sich denken, dass der strahlend blaue Himmel sie täuschen wollte. Sicherlich war es genauso kalt wie gestern. Und der Tag davor. Und der Tag davor.
    Sie seufzte.
    Wie schön wäre es, den gesamten Tag mit Mandalas zu verbringen, doch das ging nicht. Ein weiteres Opfer wartete.
    „Na, guten Morgen! Ich dachte schon, du willst gar nicht aufstehen!“ Die Mutter stellte einen Becher mit heißem Kakao auf den Tisch.
    „Guten Morgen.“
    „Wir fahren zum Einkaufen.“
    „Ich weiß, Mama!“
    „Ich sag’ ja bloß, wenn du mitkommen willst …“
    Shane schaute sie an.
    Die Mutter hob die Arme. „Schon gut! Bis dann!“
    Sie gab Shane einen Kuss, zog sich an, nahm Tasche und Jacke und verschwand zur Tür hinaus. Shane griff nach ihrer Tasse. Sie hielt inne und warf einen Blick zur Haustür. Drei, zwei, eins …Die Mutter steckte ihren Kopf herein. „Shane, du gehst auf keinen Fall in die Stadt!“
    „Ja, Mama!“
    Die Tür fiel ins

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