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Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Titel: Shane - Das erste Jahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia von Rein-Hrubesch
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Dach fest und spürte, wie die Welle kam.
    Ihre Schritte wurden größer, sie setzte ihre Füße nur noch etwa alle zwei Meter auf den Boden.
    Die Dunklen blieben stehen. Vor sich sahen sie ein Mädchen, welches über die Dächer zu schweben schien. Die Gestalten schauten sich unter schwarzen Kapuzen an.
    In Sekundenschnelle war Shane auf dem nächsten Dach. Abrupt blieb sie stehen. Sie lauschte. Es war nichts zu hören außer ihrem eigenen Herzschlag. Langsam trat sie an die Kante des Daches heran und schaute hinab. Sie wankte, als sie in die die Tiefe blickte. Es war viel zu hoch. Wie sollte sie hier wieder hinunter gelangen?
    Shane schaute sich um. Antennen, vereiste Dachziegel und Dreck.  In der Mitte des Daches erhob sich ein Vorsprung. Eine Tür führte nach unten.
     
    Shane lief durch das stockdunkle Treppenhaus. Es roch modrig. Sie zwang sich langsamer zu gehen und lauschte. Es war totenstill. Sie lief an Wohnungstüren vorbei, die so alt und verkommen aussahen, dass sie sich kaum vorstellen konnte, hier einen Menschen anzutreffen. Die Treppen knarzten unter ihren Füßen, und Shane zuckte beinahe bei jedem Schritt zusammen.
    Sie lief langsamer und hielt sich an dem zerbrechlich aussehenden Geländer fest.
    Ihre Beine schmerzten, besonders ihre Knie, die jeden Sprung, den sie oben auf den Dächern getan hatte, hatten abfedern müssen.
    Shane holte tief Luft, doch zum Nachdenken hatte sie keine Kraft mehr, zuerst musste sie wieder zu Atem kommen. Schließlich war sie unten angekommen.
    Ein langer dunkler Gang führte zur Haustür. Shane ging langsam auf sie zu. Ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper.
    Sie musste sich zwingen, sich nicht umzudrehen, nicht daran zu denken, dass sich eine Hand von hinten auf ihre Schulter legen könnte.
    Shane legte die Hand auf die Klinke. Selbst durch die Handschuhe konnte sie spüren, wie kalt sie war. Die Tür öffnete sich mit einem lauten Knarren. Shane trat auf die Straße und blickte sich um. Wo war sie?
    Verdammt!
    Sie schaute nach rechts und lief los. 16.17 Uhr. Sie musste zur äußeren Mauer gelangen, und zwar schnell. Als sie anfing zu rennen, hörte sie das Geräusch. Das Geräusch, welches sie auf dem Dach zum ersten Mal gehört hatte.
    Sie schossen mit ihren Pfeilen nach ihr. Das Zischen wurde lauter, und es kam immer näher. Sobald eines verklungen war, begann ein neues.
    Shane rannte schneller.
    Wo war sie? Sie riss die Augen auf. Diese Straße kam ihr bekannt vor! Woher kannte sie diese Straße? Shane überlegte fieberhaft, während ihre Füße sie über die vereiste Straße trugen.
    Das Zischen war nun ganz nah, es war knapp neben ihrem Ohr, doch der Pfeil verfehlte sie. Shane duckte sich. Sie hörte den nächsten auf sich zu kommen. Dann sah sie die Tür.
    Shane konnte kaum noch atmen, das Geräusch kam immer näher, näher …
    Atemlos riss sie die Tür auf und sprang in den Laden hinein. Sie lehnte sich an das Holz und schnappte nach Luft. Ihr Herz überschlug sich beinahe.
    „Hey, hey, was soll das, ich habe geschlossen! Raus hier …“ Ein fetter Mann stand vor ihr.
     
    Shane blickte sich um.
    Schwarzweiße Zeichnungen hingen überall an den Wänden, es roch nach Rauch und Desinfektionsmittel. Der Tätowierer legte den Kopf schief. „Dich kenn ich doch!“
    Shane blickte ihn an.
    „Hey, du bist doch die kleine Winter!“
    Der Mann kam auf sie zu. „Was treibst du dich hier rum? Bist du noch bei Trost?“ Er beugte sich kurz zu ihr herunter und blickte dann hektisch aus dem Fenster. „Los, verschwinde!“
    „Was?“ Shane starrte ihn ungläubig an. „Ich kann da nicht wieder raus!“, sagte sie und deutete zum Fenster. Sie zog den Handschuh aus und rieb sich die Finger.
    Der Höllenhund starrte auf ihre Hand. „Was hast du da?“ Er packte ihren Arm.
    „Aua!“
    „Was ist das?“
    Shane schaute auf ihre rechte Hand. Durch die Handfläche zog sich ein dicker rot glühender Streifen. Sie riss die Augen auf. Der Tätowierer packte sie bei den Schultern und schob sie zu Tür. „Raus hier! Sofort!“ „Aber …“ Shane sah ihn bittend an.
    „Nix aber, ich kann es mir nicht leisten, mich auch nur eine Minute mit dir hier sehen zu lassen!“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich neutral bin, kleine Lady!“
    „Was? Was bedeutet das?“
    Der Höllenhund hielt inne und blickte sie an. „Das bedeutet, dass ich mir nicht den Arsch aufreißen lassen will wegen dir, kapiert?“
    Shane schüttelte den Kopf. „Nein, ich …“
    „Sei jetzt still und hau ab,

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