Shane Schofield 02 - Die Offensive
es reglos auf der Wasseroberfläche liegen, während ringsum Tropfen herabregneten.
An der Kreuzung wollte Schofield gerade die Verfolgung des gegnerischen Bipods aufnehmen, das sich unbemerkt davongemacht hatte, als unvermittelt rings um sein Boot Fontänen aus dem Wasser schossen.
Das vierte und letzte Bipod der Südafrikaner hatte ihn unter Feuer genommen.
Es hatte wieder an Fahrt gewonnen und raste in östlicher Richtung davon, zurück in den Can˜on, der zum Krater mit dem Tafelberg in der Mitte führte.
Ehe Schofield reagieren konnte, brausten zwei parallele Linien erheblich größerer Fontänen auf sein Bipod zu. Sie kamen dem Boot so nahe, dass ihm die Gischt ins Gesicht spritzte.
Das Sperrfeuer stammte vom dritten Penetrator, der nach wie vor über der x-förmigen Kreuzung schwebte und sich auf der Suche nach Kevin im Kreis drehte. Die schwarze sechsläufige Vulcan-Kanone des Helikopters spuckte brüllend eine lange gelbe Flammenzunge aus.
Schofield gab Gas, schwenkte nach links, weg vom Feuer des Penetrators. Allerdings entfernte er sich auch von dem gegnerischen Bipod, auf dem er Kevin vermutete. Stattdessen raste er dem anderen Bipod der Südafrikaner hinterher, das wieder nach Osten auf den Krater zusteuerte.
Der Penetrator jagte ihm nach, senkte die Nase und stürmte heran wie ein angreifender T-Rex, während die Düsentriebwerke zündeten.
Schofields Bipod flog dahin und berührte kaum die Wasseroberfläche. Es folgte dem Bipod der Südafrikaner durch den von steilen Felswänden gesäumten gewundenen Can˜on, dicht gefolgt von dem haiähnlichen Penetrator.
»Irgendeine Idee?«, schrie Book II. vom Platz des Schützen herüber.
»Ja!« rief Schofield. »Bloß nicht sterben!«
Als der Penetrator das Feuer eröffnete, spritzten neben dem Bipod zwei weitere Fontänen in die Luft.
Schofield legte sich in die Kurve, und zwar derart abrupt, dass der linke Rumpf des Boots aus dem Wasser gehoben wurde, während unmittelbar darunter eine Salve ins aufgewühlte Wasser einschlug.
Und dann fielen gleichzeitig zwei Torpedos aus der Bodenluke des Penetrators herab.
Schofields Augen weiteten sich vor Entsetzen.
»O Mann!«
Die Torpedos tauchten in den Can˜on, und im nächsten Moment nahmen sie unter Wasser die Verfolgung der beiden Bipods auf.
Einer der Torpedos heftete sich an Schofields Fersen.
Schofield schwenkte nach rechts und hielt auf einen eigentümlich geformten Felsen zu, der aus der rechten Can˜onwand hervorragte. Der sanft abfallende Felsen hatte große Ähnlichkeit mit einer Rampe.
Der Torpedo kam näher.
Schofields Bipod flog über das Wasser. Book II. sah, worauf Schofield zuhielt – genau auf den Felsen.
Das Bipod gelangte just in dem Moment zu der Rampe, als der Torpedo die Jetmotoren erreichte.
Das Bipod schoss aus dem Wasser. Die beiden Rümpfe schrammten quietschend über den Fels, und das Boot stieg empor und flog über die Rampe hinweg. Der Torpedo detonierte im selben Moment am Fuß der Rampe und ließ sie in zahllose Stücke zerschellen.
Das Doppelrumpfboot landete mit einem lauten Klatschen auf der anderen Seite der Rampe im Wasser und raste weiter.
Schofield blickte wieder nach vorn, als das Bipod der Südafrikaner gerade nach links schwenkte und auf eine halbkreisförmige Tunnelmündung in der linken Can˜onwand zuhielt.
Er nahm erneut die Verfolgung auf, während der verbliebene Torpedo hinter ihm wie ein hungriges Krokodil das Wasser durchteilte.
Das gegnerische Bipod sauste in den Tunnel hinein.
Kurz darauf raste auch Schofields Doppelrumpfboot in der Dunkelheit des Tunnels dahin.
Der Torpedo folgte ihnen.
Mit eingeschalteten Bugscheinwerfern schossen die beiden Bipods mit einer Geschwindigkeit von nahezu hundert Meilen pro Stunde durch den schmalen Tunnel. Die dunklen, nassen Wände huschten vorbei wie bei einer unterirdischen Achterbahnfahrt.
Schofield war hochkonzentriert.
Der Tunnel war etwa sechs Meter breit. Die Wände wölbten sich nahe der Wasseroberfläche ein wenig nach außen. Etwa zweihundert Meter vor Schofield war ein kleiner Lichtpunkt zu erkennen – das Ende des Tunnels.
Auf einmal schrie Book: »Er kommt näher!«
»Wer?«
»Der andere Torpedo!«
Schofield fuhr herum.
Der Torpedo hatte sie in der Tat beinahe eingeholt.
Er wandte sich wieder nach vorn – und erblickte fünf Meter vor sich die Jetmotoren des gegnerischen Bipods. Da die Bipods jeweils etwa vier Meter breit waren, konnte er nicht
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