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Shane Schofield 02 - Die Offensive

Shane Schofield 02 - Die Offensive

Titel: Shane Schofield 02 - Die Offensive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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eigentlich gemacht?«, wollte Book II. wissen.
    »Hmm?«
    »Ich hab gar nicht gewusst, dass man eine Rakete mit Leuchtspurmunition abschießen kann.«
    »War doch bloß eine Sidewinder«, erwiderte Schofield. »Sidewinder sind mit Wärmesensoren ausgerüstet. Sie wählen das Ziel anhand seiner Infrarotstrahlung aus. Damit das funktioniert, muss die Nase der Rakete für Infrarotstrahlung durchlässig sein. Deshalb wird dafür kein Stahl verwendet. Die Ortungskuppel der Sidewinder besteht vielmehr aus einem sehr empfindlichen transparenten Kunststoff. Darin liegt die Schwachstelle der Rakete.«
    »Sie haben auf die Schwachstelle gezielt?«
    »So ist es!«
    »Eine ziemlich riskante Strategie.«
    »Ich hab ja gesehen, wie die Sidewinder auf uns zukam. Nicht viele kriegen übrigens eine von vorn zu sehen. Aber es war das Risiko wert.«
    »Gehen Sie oft ein solches Risiko ein?«, fragte Book mit mühsam beherrschter Stimme.
    Schofield wandte sich daraufhin zu ihm um.
    Bevor er antwortete, musterte er den jungen Sergeant abschätzend.
    »Äußerst ungern«, antwortete er dann. »Aber manchmal … lässt es sich eben nicht vermeiden.«
    Book starrte Schofield nachdenklich an und schwieg.
    Sie bogen in den schmalen Schlitzcan˜on ein und flogen einen Moment lang im Schatten, bis sie unvermittelt in den hellen Sonnenschein gerieten. Vor ihnen lag ein großer, kraterähnlicher See, gesäumt von über hundert Meter hohen senkrechten Felswänden und einem kleinen Tafelberg am nördlichen Ende.
    Auch hier wütete der Sandsturm und peitschte das Wasser auf. Der emporgeschleuderte Sand fiel in böenartigen Schleiern herab und trommelte gegen Schofields Windschutzscheibe.
    »Sehen Sie was?«, brüllte Schofield.
    »Dort drüben!« Book II. zeigte nach links auf die Felswand gegenüber dem Berg, auf eine Stelle, wo von dem kreisförmigen kleinen See ein besonders breiter Can˜on nach Westen abzweigte.
    Auch Schofield sah nun das kleine Boot, das in den mittelgroßen Wellen schaukelte.
    Es war das gegnerische Bipod.
    Und es war allein.
     
    Schofields Super Stallion jagte im Tiefflug und mit donnernden Rotoren durch den wassergefüllten Krater.
    Schofield blickte unverwandt auf das sich nähernde Bipod.
    Es bewegte sich überhaupt nicht, ganz so, als ob es etwa zwanzig Meter von der steilen Kraterwand entfernt vor Anker läge.
    Der Super Stallion blieb ungefähr dreißig Meter vor dem Bipod und drei Meter über der windgepeitschten Wasseroberfläche in der Luft stehen. Aufgewirbelter Sand prasselte gegen die Cockpitscheibe.
    Schofield musterte das Bipod eingehender. Er sah, dass eine Art Tau an der Seite des Boots im Wasser verschwand.
    Das Bipod lag also tatsächlich vor Anker.
    Plötzlich nahm Schofield eine Bewegung wahr.
    Und zwar auf dem Bipod.
    Durch den Sandschleier hindurch machte er einen dicklichen, kahlköpfigen Mann in Hemdsärmeln aus, der sich soeben im linken Bootsrumpf, dem Fahrercockpit, aufrichtete.
    Gunther Botha.
    Zuvor hatte Botha gebückt dagestanden und irgendetwas gemacht, was Schofield jedoch nicht erkennen konnte.
    Im rechten Rumpf des Bipods aber entdeckte Schofield noch jemanden.
    Es war der Junge, der in dem martialisch ausgestatteten Cockpit besonders klein und deplatziert wirkte.
    Schofield war ungeheuer erleichtert.
    Sie hatten ihn gefunden.
     
    Schofields Stimme dröhnte aus den Außenlautsprechern des Super Stallion: »Doktor Gunther Botha, wir sind Marines. Sie stehen ab sofort unter Arrest! Lassen Sie den Jungen frei und ergeben Sie sich!«
    Botha reagierte nicht. Stattdessen warf er eilig einen quadratischen Metallgegenstand über Bord. Er fiel mit einem lauten Platschen ins Wasser und versank.
    Was zum Teufel macht er da, fragte sich Schofield.
    Er wandte sich an Book. »Öffnen Sie die Laderampe! Und nähern Sie sich anschließend mit dem Heck dem Bipod!«
    Der Super Stallion kreiste auf der Stelle, während sich die Laderampe absenkte.
    Das massige Heck des über dem Wasser schwebenden Helikopters schwenkte zu dem Bipod herum, das weiter auf der Stelle verharrte. Inmitten des umherfliegenden Sands stand Schofield auf der inzwischen offenen Laderampe, die Desert-Eagle-Pistole in der einen, ein Mikrofon in der anderen Hand.
    Er hob das Mikrofon an die Lippen.
    »Den Jungen, Botha!«, hallte seine verzerrte Stimme über das Wasser.
    Botha reagierte noch immer nicht.
    Kevin jedoch wandte sich auf dem Sitz um und entdeckte Schofield. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des kleinen Jungen aus.

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