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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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betrachtete.
    »Du bist eine Erwählte im Dienst des Ellcrys«, fuhr Allanon fort und zog damit die Aufmerksamkeit des Elfenmädchens wieder auf sich. »Wenn wir vielleicht auch alle wünschten, es wäre anders, so ist die Sache doch jetzt klar. Du bist die letzte der Erwählten und daher die letzte Hoffnung deines Volkes. Du allein kannst die Mauer der Verfemung wieder aufrichten. Eine schwere Verantwortung, Amberle, aber sie ruht nun einmal auf dir. Wenn du versagst, werden Dämonen und Elfen gegeneinander zu Felde ziehen und nicht eher die Waffen niederlegen, als bis einer oder beide völlig vernichtet sind. Der Ellcrys hat dir sein Samenkorn gegeben. Du mußt es daher zum Blutfeuer bringen. Das wird nicht einfach werden. Das Blutfeuer befindet sich an einem Ort mit dem Namen Sichermal, und Sichermal ist ein Teil der alten Welt. Diese Welt ist vergangen, unwiederbringlich verloren, und der Ort Sichermal wurde im Lauf der Jahrhunderte vergessen. Selbst der Ellcrys weiß nicht mehr den Weg, der dorthin führt. Wären nicht die Geschichtsbücher der Druiden, so wäre Sichermal vielleicht auf ewig unauffindbar für uns geblieben. Doch diese Bücher bilden eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ich habe in ihnen gelesen und weiß, wo Sichermal liegt.«
    Er machte eine Pause.
    »Es liegt im Wildewald«, sagte er dann.
    Keiner sprach ein Wort. Selbst Wil Ohmsford, ein Südländer und Talbewohner, der bis zu diesem Tag nie einen Fuß über die Grenze des Westlandes gesetzt hatte, hatte vom Wildewald gehört. Es war, von den Wäldern südlich der Heimat der Elfen umschlossen, ein unwirtliches und gefährliches Stück Wildnis, das nur über rauhe Bergketten oder unheimliche Sümpfe zu erreichen war. Nicht einmal ein halbes Dutzend Dörfer oder Weiler lagen in dieser abgelegenen Gegend, und die waren von Dieben, Halsabschneidern und Banditen jeder erdenklichen Art bevölkert. Selbst diese wagten sich nur selten aus ihren Dörfern heraus, verließen kaum je die wenigen Reisewege, die das Gebiet durchzogen, denn in der Wildnis rundum, munkelte man, lauerten Geschöpfe, denen man besser aus dem Wege ging.
    Wil holte tief Atem.
    »Und Ihr wißt nicht, wo genau im Inneren des Wildewaldes das Blutfeuer zu finden ist?«
    Allanon schüttelte den Kopf.
    »Das läßt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Selbst in den alten Büchern der Druiden wird teilweise auf die Geographie der alten Welt Bezug genommen, und die Orientierungspunkte, die es damals gab, existieren heute nicht mehr. Du wirst dich auf die Elfensteine verlassen müssen.«
    »Das dachte ich mir schon.« Wil Ohmsford ließ sich wieder in seinen Sessel sinken. »Wenn wir uns der Elfensteine bedienen, verraten wir den Dämonen damit, wo wir zu finden sind.«
    »Ja, das ist leider wahr. Du wirst mit größter Vorsicht zu Werke gehen müssen, Wil. Ich will euch berichten, was der Ellcrys den Erwählten über Sichermal mitteilte, ehe sie niedergemetzelt wurden - was der Baum später auch mir mitteilte. Das wird euch vielleicht bei der Suche nützen. Das Blutfeuer wohnt in einer Wildnis, die rundum von schroffen Bergen und unwegsamen Sümpfen eingeschlossen ist - zweifellos der Wildewald, wie das die Bücher der Druiden berichten. Ein dichter Nebel, sagte der Ellcrys weiter, zieht dort ein und aus. Mitten in der Wildnis erhebt sich ein einsamer Gipfel; unter dieser Bergspitze befindet sich ein Labyrinth von unterirdischen Gängen, die tief in die Erde hineinführen. Irgendwo in diesem Irrgarten befindet sich eine Tür aus Glas, das nicht zerbricht. Hinter dieser Tür werdet ihr das Blutfeuer finden.«
    Er neigte nachdenklich den Kopf zur Seite.
    »Ihr seht, die allgemeine Beschreibung des Wildewaldes ist überraschend zutreffend geblieben, selbst nach Ablauf so vieler Jahre, selbst nach den umwälzenden Veränderungen in der Geographie der Erde durch die Großen Kriege. Vielleicht ist auch der Rest der Beschreibung heute noch zutreffend. Vielleicht ist das Blutfeuer noch immer unter einer einsamen Bergspitze in einem Labyrinth unterirdischer Gänge zu finden.« Er zuckte die Schultern. »Ich würde euch gern mehr sagen, wenn ich das könnte. Aber ich weiß nicht mehr. Ihr müßt versuchen, mit diesen wenigen Anhaltspunkten euer Bestes zu tun.«
    Wil brachte ein schwaches Lächeln zustande. Er wagte nicht, Amberle anzusehen.
    »Wie kommt man zum Wildewald?« fragte er.
    Der Druide warf einen fragenden Blick auf Eventine, doch der Elfenkönig schien in Gedanken

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