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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Mit Allanon an seiner Seite stellte er sich am Zugang zur Schlucht auf, wo Elfen und Grenzländer ihn sehen konnten, und beobachtete, wie das Schlachtgetümmel ihm entgegenwogte.
    Lanzer und Pikeniere und die grauen Soldaten der Freitruppe zogen sich zurück. Der Zugang zur Schlucht war schnell verstopft. Stee Jans tauchte auf, ritt mit fliegendem roten Haar, ein mächtiges Schwert in den Händen schwingend, mitten durch den Hexenkessel. Da hob Allanon seine Arme hoch über sein Haupt, und in züngelnden Flammen schoß das blaue Feuer aus seinen Fingern.
    »Jetzt!« rief er Andor zu. »Zurück in die Schlucht!«
    Andor hob den Ellcrys-Stab und rief laut. Die letzten Elfen und Freitruppen-Kämpfer lösten sich vom Feind und rannten durch den Paß zurück, der Klamm und Schlucht verband. Wutschnaubend jagten die Dämonen ihnen nach.
    Allanon stand allein am Zugang zur Schlucht. In wildem Sturmlauf stürzten die Dämonen ihm entgegen, wälzten sich in einer gewaltigen Woge schwarzer Leiber durch die Klamm. Der Druide schien sich zu sammeln, und seine hagere Gestalt richtete sich vor dem Schatten der Felswand kerzengerade auf. Wieder hob er die Hände, und wiederum schoß funkelnd blaues Feuer durch die Luft. Wie eine blitzende blaue Mauer züngelte es vor den wutschnaubenden Dämonen in die Höhe und versperrte ihnen den Zugang zur Schlucht. Heulend und kreischend wichen sie zurück.
    Drinnen in der Schlucht wandte sich Allanon Andor zu.
    »Das Feuer wird nur kurze Zeit brennen.« Das Antlitz des Druiden war fahl und eingefallen, von Schweiß und Schmutz gezeichnet. »Dann werden sie uns wieder auf den Fersen sein.«
    »Allanon, wie sollen wir einer solchen Überzahl standhalten…?« begann Andor hoffnungslos.
    »Wir können es nicht - jedenfalls nicht hier und nicht jetzt.« Der Druide faßte seinen Arm. »Die Pässe durch das Grimmzacken-Gebirge sind verloren. Wir müssen auf dem schnellsten Wege fliehen.«
    Andor brüllte schon Befehle. Das Heer der Elfen flutete durch die Schlucht zurück. Voran ritten die Kavalleriereserven mit Verwundeten, die noch in der Lage waren, auf einem Pferd zu sitzen; Pikeniere, Lanzer und Bogenschützen folgten, trugen die, die zu schwer verwundet waren, um zu reiten. Die Leibgarde bemühte sich um den bewußtlosen König. Allanon und Andor bildeten den Schluß. Sie hatten gerade den von Buschwerk umrahmten Teich passiert, der in der Mitte der Schlucht lag, als die Flammen, die den Zugang versperrten, noch einmal züngelnd aufloderten und dann erloschen.
    In ihrer wilden Flucht blickten die Elfen zurück. Einen Moment lang zeigte sich ihnen der Zugang zur Schlucht offen und frei, dann aber drängten die Dämonen in Scharen hindurch und blockierten den Engpaß in ihrem wilden Bestreben, in die Schlucht zu gelangen. Heulend fegten sie den fliehenden Elfen hinterher. Doch sie kamen zu spät. Das Gros des Heeres hatte schon den Hohlweg gewonnen, der in die Felsspalte hineinführte, und hatte die Kluft durcheilt. Eine Nachhut aus Kämpfern der Freitruppe unter dem Befehl von Stee Jans bezog Posten, während Allanon, Andor und die restlichen Soldaten der Leibgarde das letzte Stück des Weges durch die Schlucht hetzten. An der Mündung zum Hohlweg drehten sie sich kurz nach ihren Verfolgern um.
    Es war ein schrecklicher, beängstigender Anblick, der sich ihnen bot. Wie eine finstere Wolke verdunkelte das Heer der Dämonen die Schlucht, während es sich von Wand zu Wand ausbreitete. Die zuckenden schwarzen Leiber eng zusammengepfercht, stürzten sie kreischend vorwärts wie eine riesige Meute von Ratten, die vor den Wassern einer gewaltigen Flut auf der Flucht ist. Schwarz war der Boden von springenden, kriechenden, sich schlängelnden Leibern, und die Luft darüber war dunkel gesprenkelt von jenen, die durch die Luft flogen. Druide und Elfen wollten ihren Augen nicht trauen. Es war, als seien der Dämonen unendlich viele.
    Plötzlich teilte sich die finstere Wolke, und ein gewaltiges, gepanzertes Ungeheuer drang durch die Öffnung der Schlucht. Wie Zwerge wirkten die anderen Dämonen neben dem scheußlichen grünen Untier, das sich hoch aufbäumte und jene, die ihm im Weg waren, zur Seite schleuderte wie nichts. Die Elfen schrieen auf vor Entsetzen. Es war ein Drache, dessen schlangenähnlicher Leib über und über mit Stacheln bedeckt und glitschig war von seinen eigenen schleimigen Absonderungen. Sechs schwerfällige, stämmige Beine, mit Krallen bewehrt und mit Büscheln dunklen Haares

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