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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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durch den Engpaß des Baen Draw, Wogen schwarzer, mißgestalteter Körper, die aus den dunklen Hügeln im Norden herabströmten in das flackernde Licht der Feuer. Eines nach dem anderen erloschen die Feuer, erstickt von den Dämonen-Horden, die sich durch den Engpaß und über die Hänge des Kensrowe-Gebirges wälzten. Nun, da die Feuer erstorben und der Nachthimmel von den finsteren Wolken verdunkelt war, die von Osten her aufgezogen waren, lag das Gebiet um den Baen Draw in tiefe Finsternis gehüllt. Den Dämonen war diese Schwärze vertraut, sie hatten sich während der Zeit ihrer Einkerkerung hinter der Mauer der Verfemung an sie gewöhnt. Sie konnte ihnen nur dienlich sein. Elfen und Südländer waren beinahe wie blind in dieser Finsternis, die Dämonen jedoch sahen so scharf, als wäre es heller Tag. Mit schrillem Geheul der Siegesgewißheit griffen sie an.
    Am oberen Ende des Engpasses, um Andor Elessedil und den leuchtend silberglänzenden Stab des Ellcrys geschart, begegnete eine Phalanx von Elfen dem Ansturm. Die Wucht des Angriffs schleuderte die Soldaten zurück, doch sie hielten die Linien. Hunderte dunkler Leiber rannten mit reißenden Klauen und Zähnen gegen sie an. Die Elfen kämpften mit wilder Entschlossenheit. Lanzen und Piken stachen blind in das Gewimmel vorwärtsdringender Dämonen, und Schmerzensschreie schallten gellend durch die Nacht. Doch die Dämonen ließen nicht locker, sammelten sich zu immer neuen Attacken, stürmten wie rasend auf die Elfen ein, um ihre Abwehrkette zu sprengen. Einige verzweifelte Minuten lang widerstanden die Elfen den wütenden Überfällen und hielten die Feinde zurück, die gegen sie anrannten. Doch die Dunkelheit verwirrte und behinderte sie. Und schließlich wurden sie überwältigt. Die Schlachtenreihen gerieten ins Wanken, wichen schrittweise zurück, fielen gänzlich auseinander. Sekunden später schafften die Dämonen den Durchbruch.
    Das wäre das Ende gewesen, wäre nicht Allanon gewesen. Der Druide eilte zu den unteren Hängen des Kensrowe hinunter, wo die Bogenschützen in der Dunkelheit einen aussichtslosen Kampf gegen die anstürmenden Dämonen führten, und nahm dort eine Handvoll glitzernden Staubes aus einem kleinen Beutel, den er am Gürtel trug. Hoch schleuderte er den Staub in die Luft. Augenblicklich breitete er sich am Nachthimmel über den kämpfenden Elfen aus und erfüllte die Finsternis mit einem leuchtend weißen Licht, welches das Land heller als der Schein des Mondes beleuchtete.
    Die Finsternis war vertrieben, die Dämonen konnten sich nicht mehr unter ihrem Mantel verstecken. Hinter der gesprengten Phalanx der Elfen erhob sich lautes Anfeuerungsgeschrei in die Luft. In die größte Lücke, dort, wo die dichteste Zusammenballung von Dämonen vorwärtsdrängte, ritten Stee Jans und die Männer der Freitruppe. Einem Eisenkeil gleich trieben sie die vorderste Front der Angreifer auseinander. Weniger als vierhundert waren ihrer jetzt, doch furchtlos preschten sie mitten unter die Dämonenhorde und drängten sie zurück zur Mündung des Baen Draw. Ihnen Beistand zu leisten, galoppierte die Elfen-Kavallerie heran, geführt von Kael Pindanon, der mit wehendem weißen Haar sein Pferd antrieb. Erbarmungslos stachen die Reiter mit ihren Lanzen auf die vorwärtsstürmenden Dämonen ein und warfen sie zurück.
    An den Hängen des Kensrowe-Gebirges war es den Dämonen gelungen, die Reihe der Bogenschützen aufzubrechen, und nun strömten sie ins Sarandanon hinunter. Praktisch allein stellte sich Allanon ihnen in den Weg. Blaues Feuer züngelte aus seinen Händen. Von allen Seiten drangen sie auf ihn ein, und ihr rasendes Geheul widerhallte in der Nacht, als das Feuer sie zu Asche verbrannte. Der Druide hielt stand. Als der Dämonen allzu viele wurden, verwandelte er das ganze Land rundum in ein Flammenmeer. Er errichtete eine hohe Mauer blauen Feuers, die die tollwütigen Dämonen umschloß und deren Flammen alle vernichtete, die versuchten, dem Flammenmeer zu entkommen.
    Einige hundert Schritt von der Mündung des Baen Draw entfernt kämpften die Elfen und die Grenzländer mit dem Mut der Verzweiflung, um die Übermacht der Dämonen am Einbruch in das Sarandanon zu hindern. Es war eine schreckliche, grausame Schlacht, und der Geruch des Todes breitete sich in der Sommernacht aus. Kael Pindanon stürzte, als sein Pferd unter ihm in die Knie ging. Der alte Kämpe kam nur schwankend wieder auf die Füße, und noch während seine Hand zum Schwert

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