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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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der Trolle, seine Treue zu beschwören. Seine Männer taten es ihm nach, knieten schweigend vor Eventine nieder.
    Andor entgingen die Tränen nicht, die dem alten Mann plötzlich in die Augen traten. In diesem Moment kehrte Eventine ganz zurück von dem Ort, an den er sich zurückgezogen hatte, und in seinem Gesicht leuchteten Hoffnung und Stolz auf. Langsam legte er seine rechte Hand aufs Herz, den Treueschwur der Trolle auf Elfenart erwidernd. Amantar erhob sich, und die beiden Männer reichten einander die Hand.
    Andor hätte am liebsten aus vollem Herzen gejubelt.
     
    Unter einem verhangenen Nachthimmel, hinter dessen jagenden Wolken sich Mond und Sterne nur flüchtig zeigten, schritt Allanon allein über die schmalen Pfade im Garten des Lebens. Einsam und still glitt seine hochgewachsene Gestalt durch die kühle, von Düften schwere Dunkelheit der Blumenterrassen und blühenden Hecken. Den Kopf gesenkt, die Arme in den tiefen Falten seines langen schwarzen Gewandes verborgen, wanderte er dahin. Sein hartes Gesicht war im Schatten der Kapuze verborgen, und seine schmalen Züge waren von Linien tiefer Sorge und bitterer Entschlossenheit gezeichnet. In dieser Nacht nämlich ging er zu einem Stelldichein mit dem Tod.
    Er ging zum Fuß des Hügels, der von den Soldaten der Schwarzen Wache umringt war. Ungeduldig hob er eine Hand und glitt so rasch und leicht wie ein flüchtiger Gedanke zwischen ihnen hindurch. Sie sahen ihn nicht. Langsam erklomm er die Höhe des Hügels, die Augen zur Erde gesenkt, da er nicht sehen wollte, was zu sehen er gekommen war.
    Als er die Höhe des Hügels erreicht hatte, hob er den Kopf. Vor ihm stand der Ellcrys, die einst schlanken und anmutigen Zweige dürr und verkümmert. Verflogen war der Duft und verblichen die Farbe, nur ein Schatten war übrig von dem, was einst so kraft- und lebensvoll gewesen war. Blutrote Blätter lagen auf dem Boden verstreut wie verknülltes Pergament. Nackt und kahl ragte der Baum in den Nachthimmel.
    Eiskalt durchfuhr es Allanon. Selbst er war auf diesen Anblick nicht vorbereitet gewesen. Schmerz und Trauer stiegen in ihm auf über das Unvermeidliche. Er hatte nicht die Macht, es zu verhindern, denn selbst die Druiden besaßen nicht die Gabe des ewigen Lebens.
    Er hob die Hand, um die welken Zweige zu berühren, und ließ sie wieder sinken. Er wollte den Schmerz des Baumes nicht spüren. Und doch war ihm bewußt, daß er wissen mußte, wie es um den Baum stand, und deshalb hob er nochmals die Hand, ganz langsam, und berührte sacht den Baum. Nur einen Moment lang ließ er seine Hand liegen und ließ Trost und Hoffnung aus seiner Seele in die des Ellcrys fließen, ehe er sie wieder zurückzog. Noch einen Tag oder zwei, vielleicht auch drei. Länger nicht.
    Seine Gestalt richtete sich auf, und seine Arme fielen schlaff zu seinen Seiten herab, als er die dunklen Augen auf den sterbenden Baum richtete. So wenig Zeit blieb noch.
    Als er sich abwandte, fragte er sich, ob die Zeit ausreichen würde, um Amberle zurückzubringen.

Kapitel 40
    Den dunklen Furchen des Pfades folgend, der sich wie ein Tunnel durch Nebel und Finsternis wand, stürmte Wil Ohmsford durch den Wildewald zurück. Herabhängende Zweige und Ranken, die schwer waren von Feuchtigkeit, streiften ihn und schlugen ihm ins Gesicht, während er vorwärtshetzte, und Wasser spritzte aus den Pfützen auf dem vom Regen durchweichten Pfad auf seine Stiefel und Kleider. Doch Wil nahm das alles nicht wahr. Er befand sich in einem wilden Aufruhr von Gefühlen, in dem sich Verzweiflung über den Verlust der Elfensteine mit Zorn gegen Cephelo, Angst um Amberle und süße Verwunderung über die Worte, die sie zu ihm gesprochen hatte, mischten.
    Du liegst mir am Herzen, hatte sie gesagt. Du liegst mir am Herzen. Und es war ihr ernst gewesen damit. Seltsam, sie solche Worte zu ihm sagen zu hören. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte er das nie für möglich gehalten. Sie hatte ihm gegrollt und mißtraut; daran hatte sie gleich von Anfang an keinen Zweifel gelassen. Und er hatte dieses Elfenmädchen eigentlich auch nicht gemocht. Doch die lange Reise, die sie im Dorf Havenstead angetreten hatten, und die Gefahren und Mühsale, die sie gemeistert hatten, hatten sie einander nahe gebracht. In dieser kurzen Zeit waren ihrer beider Leben fest miteinander verknüpft worden. So überraschend war es gar nicht, daß aus dieser engen Verknüpfung Zuneigung erwachsen war. Die Worte hallten durch sein Hirn, wiederholten

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