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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sich die schon geschwächten Stützpfeiler unter dem Elfitch, von den Ketten herausgezogen. Rüttelnd und schwankend senkte sich die Rampe unterhalb der sechsten Stufe und splitterte. Dämonen, die sich auf ihr befanden, verschwanden in einer riesigen Wolke von Staub und Trümmern. Gellende Schreie erfüllten die Luft, und von der großen unteren Rampe war nichts mehr zu sehen.
    Als der Staub sich gelegt hatte, war der Elfitch vom Tor der sechsten Rampe bis hinunter zur vierten nur noch ein wüster Haufen von Geröll und zersplitterten Holzbalken. Die Leichen zahlloser Dämonen, verzerrt und zerfetzt, lagen überall. Die, die überlebt hatten, wichen bis zum Fuß der Felswand zurück, wobei sie Mühe hatten, dem Hagel von Felsbrocken und Geröll zu entgehen, der sich über sie ergoß. Sie zogen sich in die Wälder zurück.
    An diesem Tag griffen die Dämonen nicht wieder an.
     
    Eventine Elessedil, der eine Kopfwunde davongetragen hatte und dazu eine Anzahl kleinerer Verletzungen, wurde vom Schlachtfeld auf der Höhe des Elfitch in die Stille und Abgeschiedenheit seines Hauses getragen. Der getreue Gael säuberte und verband die Wunden und half seinem König ins Bett. Danach ließ man den König der Elfen allein, um ihm Ruhe zu gönnen. Dardan und Rhoe bezogen Posten vor der Tür seines Schlafgemachs. Aber Eventine schlief nicht. Der Schlaf mied ihn. In den weichen Federkissen lag er und starrte tieftraurig vor sich hin. Verzweiflung überflutete ihn. Der Kampf war verloren, auch wenn die Freitruppe, die Zwerge und die Bergtrolle den Elfen mit großem Einsatz Beistand geleistet hatten. Alle Verteidigungsmaßnahmen hatten nichts geholfen. Einen Tag noch, vielleicht zwei, dann würden das sechste und das siebte Tor des Elfitch fallen, und die Dämonen würden die Höhe des Carolan erreichen. Das war dann das Ende. An Zahl hoffnungslos unterlegen, würden die Verteidiger schnell überrannt und vernichtet werden. Das Westland würde verlorengehen, die Elfen in alle vier Winde vertrieben werden.
    Die innere Bedeutung dessen, was ihm das Herz bedrückte, quälte ihn tief. Wenn die Dämonen hier siegten, dann bedeutete das, daß Eventine Elessedil versagt hatte. Nicht nur seinem eigenen Volk gegenüber, sondern den Völkern der Vier Länder gegenüber - denn die Dämonen würden beim Westland nicht haltmachen, jetzt, da sie vom Fluch der Verfemung befreit waren. Und wie stand es um seine Vorfahren, die vor so vielen Jahrhunderten die Dämonen eingekerkert hatten, zu einer Zeit, die so fern war, daß sie ihm unvorstellbar blieb? Auch ihnen gegenüber würde er versagt haben. Sie hatten die Mauer der Verfemung geschaffen, doch ihre aufrechte Haltung hatten sie jenen anvertraut, die nach ihnen folgten; sie hatten sich darauf verlassen, daß die, die nach ihnen kamen, dafür sorgen würden, daß der Bannspruch seine Wirkung behielt. Doch im Laufe der Jahrhunderte, während der Umwälzungen, die die alte Welt vernichtet und zu einer Neugeburt der Rassen geführt hatten, hatte man den Bannspruch vergessen. Alle hatten ihn vergessen. Selbst die Erwählten hatten ihn nur als einen fernen Teil ihrer Geschichte angesehen, eine uralte Legende, die einem anderen Zeitalter angehörte, der Vergangenheit oder der Zukunft - niemals aber eigentlich der Gegenwart.
    Die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Wenn Arborlon fiel, wenn das Westland verloren war, dann würde das seine Niederlage sein. Seine! Seine durchdringenden blauen Augen wurden hart vor Zorn. Zweiundachtzig Jahre hatte er auf der Erde gelebt; mehr als fünfzig davon war er der Führer seines Volkes gewesen. Er hatte viel erreicht in dieser Zeit - und nun würde alles verlorengehen. Er dachte an Arion, seinen Erstgeborenen, seinen Sohn, der hätte leben sollen, um das weiterzuführen, wofür er so hart gearbeitet hatte, und er dachte auch an Kael Pindanon, den alten Waffengefährten, den treuen Freund. Er dachte an die Elfen, die bei der Verteidigung des Sarandanon und Arborlons gefallen waren. Für nichts waren sie gestorben.
    Er schlüpfte tiefer unter die Decke seines Bettes, während er überlegte, welche Möglichkeiten noch geblieben waren, welche Taktik sich vielleicht noch anwenden ließ, auf welche Reserven man zurückgreifen konnte, wenn die Dämonen erneut angriffen. Die Gedanken jagten sich in seinem Kopf, und tief in seinem Inneren verspürte er ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit. Es gab keine Rettung mehr.
    Während er um Antworten auf die Fragen rang, die er sich

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