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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Angriff ab und schleuderte Mallenroh von sich weg. Wieder züngelten die grünen Flammen aus ihren Fingern. Mallenrohs Schrei stieg hoch und schrecklich in die Luft, und sie verschwand in undurchdringlichen Rauchschleiern. Einen Augenblick später tauchte sie ein paar Schritte zur Rechten wieder auf, und diesmal brach das Feuer aus ihren Händen hervor. Hin und her wogte der Kampf zwischen den beiden Schwestern, die einander immer wieder in wütender Raserei angriffen. Funken der grünen Flammen fielen auf die unglücklichen Holzmänner herab; innerhalb von Augenblicken standen Dutzende von ihnen in Flammen.
    Und wieder prallten die Schwestern aufeinander, rangen heulend miteinander, während das Feuer aus ihren Fingern loderte. Die schwarzen Gewänder flogen im wütenden Kampf, und das Feuer barst wie eine gewaltige Säule aus dem Steinboden unter ihnen empor. Ein schreckliches Kreischen drang aus beider Kehlen, als ihre Hände sich ineinanderkrallten, und ihre hochgewachsenen Gestalten sich aufbäumten in Kampfeswut. Grüne Flammen breiteten sich aus wie Wasserlachen, rannen bis in die hinterste Ecke des Saales, um die angstvollen Holzmännchen zu verzehren. Hitze von solcher Intensität strahlte von der Feuersäule ab, daß sie Wil und seinen Gefährten, die noch immer hinter der angelehnten Tür hockten, die Gesichter versengte.
    Dann begann der Turm selbst zu erzittern; Stein und Holz barsten, und in Kaskaden regnete es Splitter und Staub durch den Raum und die Finsternis. Wil sah, wie die Feuersäule von den beiden Hexenschwestern emporstieg, um gierig an den gewaltigen Holzbalken zu lecken, die den Turm stützten. Überall standen die Holzmännchen in Flammen, gaben dem Feuer Nahrung, so daß es sich im ganzen Saal ausbreiten konnte.
    Hastig sprang Wil auf. Wenn sie noch länger zauderten, würden sie den Flammen nicht mehr entkommen können. Schlimmer noch, es konnte geschehen, daß der Turm einstürzte und sie unter seinen schweren Steinen begrub. Sie mußten jetzt den Ausbruch wagen. Es würde gefährlich werden, aber noch gefährlicher wäre es gewesen zu bleiben.
    Er schob Wisp zum Türspalt.
    »Wo ist das Zimmer mit der Schachtel, Wisp?«
    Wisp jammerte und schluchzte. Wil schüttelte ihn ärgerlich.
    »Zeig mir das Zimmer.«
    Wisp streckte die Hand durch die Tür. Ganz rechts, praktisch auf der anderen Seite des Saales, zog sich eine schmale Wendeltreppe hin, die zu einer Tür hinaufführte.
    Wil warf Amberle einen raschen Blick zu. Mit ihrem verletzten Knöchel würde sie nicht so schnell laufen können.
    »Schaffst du es?« fragte er.
    Sie nickte stumm. Er sah Eretria an, und die nickte ebenfalls. Da holte er tief Atem.
    »Dann los!«
    Den strampelnden Wisp unter einem Arm, zog er die schwere Holztür weit auf und schoß in den Saal hinein. Die Hitze der Flammen brandete ihm wie eine Flutwelle entgegen, traf sengend sein Gesicht, brannte bis in seine Kehle hinunter. Er senkte den Kopf, folgte der Steinmauer nach rechts und sprang die abgerundeten Treppenstufen hinunter. Holzmänner umdrängten ihn in heilloser Verwirrung, doch er schleuderte sie zur Seite, um seinen Gefährten den Weg freizumachen. Sie rannten hinunter zum Grund des Turmes, bahnten sich zwischen Flammenpfützen einen Weg zu der fernen Wendeltreppe.
    Da schoß plötzlich die Feuersäule in einer Explosion aufwärts, die sie alle zu Boden schleuderte. Benommen rafften sie sich wieder auf und sahen, wie der Kampf zwischen den Hexenschwestern noch grimmiger wurde. Das Feuer änderte plötzlich seine Farbe vom geheimnisvollen Grün zum hell lodernden Orange. Eine echte, natürliche Flamme war aus ihm geworden. Die Hexenschwestern kreischten. Das Feuer sprang an ihren Gestalten empor, züngelte in ihrem wehenden grauen Haar. Es verbrannte sie.
    »Schwester!« schrie eine von ihnen in hellem Entsetzen.
    Brennendes Fleisch knisterte; mit erstaunlicher Schnelligkeit umhüllten die Flammen die Hexenschwestern mit lodernden Schleiern, verzehrten sie. Eben hatte sie noch dagestanden, in grimmiger Umklammerung; und nun war nichts mehr von ihnen übrig. Jede war den Kräften der anderen gewachsen gewesen; doch als ihrer beider Kräfte sich vereint hatten, hatten sie dem nichts entgegenzusetzen gehabt. Alles was von ihnen blieb, war ein Haufen Asche und verkohltes Fleisch.
    Wil hörte, wie Amberle entsetzt aufschrie. Dann fielen plötzlich die Holzmännchen in sich zusammen; wie Marionetten klappten sie zusammen, Arme und Beine lösten sich von den

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