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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ich. Die bin ich immer gewesen.«
    »Nie warst du besser für irgendwas geeignet als ich, Schwester.« Mallenroh spie der anderen zu Füßen. »Ich habe dir gestattet, dieses Tal mit mir zu teilen, weil du die letzte meiner Schwestern warst, und ich Mitleid hatte mit einer, so häßlich und so unnütz wie du. Denk nach, Schwester. Ich habe stets meinen Teil an schönen Dingen gehabt; aber du, du hast nichts gehabt als die Gesellschaft deiner stimmlosen Holzmänner.« Ihre Stimme wurde zu einem Zischen. »Erinnerst du dich des Menschenwesens, das du mir rauben wolltest, des Schönen, der mir gehörte, den du unbedingt für dich haben wolltest? Erinnerst du dich, Schwester? Ach, selbst dieser Schöne war dir verloren, ist es nicht so? So unachtsam warst du, daß du ihn vernichtetest.«
    Morag funkelte die andere zornig an.
    »Du warst es, die ihn vernichtet hat, Schwester.«
    »Ich?« Mallenroh lachte höhnisch. »Eine Berührung von dir, und er verdorrte vor Entsetzen.«
    Morags Gesicht war wie versteinert vor Wut.
    »Gib mir die Elfensteine.«
    »Ich gebe die gar nichts!«
    Wil Ohmsford, der reglos hinter der schweren Tür kauerte, spürte plötzlich eine Hand auf seiner Schulter und fuhr erschrocken zusammen. Eretria spähte an ihm vorbei durch den Spalt.
    »Was ist denn los?«
    »Bleib zurück«, flüsterte er, und seine Augen kehrten sogleich zu der Szene zurück, die sich im Saal abspielte.
    Morag stand jetzt ganz dicht vor Mallenroh.
    »Gib mir die Elfensteine. Du mußt sie mir geben.«
    »Scher dich zurück in das Loch, aus dem du herausgekrochen bist, du Giftnatter«, höhnte Mallenroh. »Kehr doch zurück in dein leeres Nest.«
    »Schlange! Dein eigen Fleisch und Blut möchtest du töten!«
    »Verschwinde, du Ungeheuer!« kreischte Mallenroh. »Verschwinde endlich!«
    Blitzartig schoß Morags Hand unter den schwarzen Gewändern hervor und versetzte Mallenroh einen brennenden Schlag ins Gesicht. Laut klang das Klatschen durch die Stille. Entgeistert taumelte Mallenroh zurück. Die hölzernen Glieder der Holzmänner klapperten, als diese sich ängstlich zusammendrängten und vor den beiden wütenden Hexen zurückwichen.
    Dann schrillte ganz unerwartet Mallenrohs Gelächter durch den weiten Saal.
    »Du bist erbärmlich, Schwester. Du kannst mir nichts antun. Geh nach Hause. Dort kannst du auf mich warten. Ich werde zu dir kommen. Ich werde dir den Tod bringen, den du verdienst. Du bist es nicht wert, als Sklavin gehalten zu werden.«
    Morag stürzte vor und schlug wieder zu. Es war ein rascher, plötzlicher Hieb, auf den Mallenroh mit einem schrillen Wutschrei reagierte.
    »Gib mir die Elfensteine!« In Morags Stimme schwang ein Unterton tollwütiger Raserei. »Gib sie mir endlich!«
    Sie ging auf Mallenroh los, und ihre Hände schlossen sich um den Hals der Schwester. Wieder torkelte Mallenroh zurück. Ihr schönes Gesicht verzerrte sich vor Wut. Ineinander verschlungen stürzten die Hexenschwestern auf den steinernen Boden des großen Saales, während sie sich kreischend schlugen und kratzten wie die Katzen. Dann gelang es Mallenroh sich loszureißen, und sie sprang wieder auf die Beine. Mit schneller, schlangenhafter Bewegung streckte sie eine Hand aus. Augenblicklich brach eine gewaltige Wurzel aus dem Stein zu ihren Füßen hervor und umrankte fest Morags sich windende Gestalt. Aufwärts glitt sie in die Dunkelheit und trug die um sich schlagende Morag mit sich, während sie immer höher wuchs, hinaufstrebte in die Finsternis jenseits der Lampen. Morag schrie gellend. Plötzlich erstrahlte die Finsternis in einem grellen Blitz, und grünes Feuer lief züngelnd die ganze Wurzel entlang und verbrannte sie zu Asche. In dicken Wolken stieg der Qualm von den zusammengesunkenen Aschehäufchen auf. Dann aber kam Morag wieder, schwebte wie ein Geist durch die Rauchschleier herab, bis sie wieder auf dem steinernen Boden des Turms stand.
    Mallenroh kreischte vor Zorn, und das grüne Feuer sprang jetzt aus ihren Fingern, um ihre Schwester einzuhüllen. Morag schlug zurück. Einen Moment lang standen beide in grünen Flammen, und ihr schrilles Kreischen brach sich an den steinernen Wänden des Saales. Dann erlosch das Feuer, und die Schwestern standen einander wieder gegenüber, hochgewachsene schwarze Gestalten, die einander belauerten.
    »Diesmal werde ich mich endlich von dir befreien«, flüsterte Mallenroh. Ihre Stimme war erfüllt von kaltem Haß, und sie stürzte sich auf ihre Schwester.
    Morag wehrte den

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