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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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das Seil, das Messer fuhr zum Hanf empor.
    Dann sang Jair - einen schnellen, lauten Schrei, den Spinkser sogleich wiedererkannte. Dutzende grauer, haariger Spinnen schwärmten über Stythys und krochen über den Arm, der das Messer ah Jairs Kehle drückte. Der Mwellret riß den Arm mit einem Aufheulen zurück und schlug wild gegen seine Kleider, um die Insekten, die daran klebten, abzustreifen. Sogleich verteilte sich der Feuerstrudel zu einem weiten Kreis, nahm das Licht mit sich und tauchte alles in Schatten.
    Mit der Behendigkeit einer Katze stürzte Spinkser sich auf Stythys und rammte das lange Messer in den Arm, der Jairs Taille umklammerte. Auch dieser Arm wurde zurückgerissen, Jair war wieder frei und sackte auf die rauhen Steine nieder. Aus der restlichen Gruppe ertönten Schreie, als sie einzeln hinzustürmten, ihn aus dem Weg zu zerren. Stythys fiel rückwärts auf den Höhlenboden; Spinkser lag auf ihm, und Garet Jax sprang hinterdrein. Ein langes Messer tauchte in der Hand des Waffenmeisters auf, als er versuchte, das Seil zu durchschneiden, das ihn an den Mwellret fesselte. Doch er wurde von den Füßen gerissen, als dieses sich spannte. Er verlor den Halt und rutschte auf die Knie.
    »Spinkser!« schrie Jair.
    Der Gnom und der Mwellret stolperten durch das Labyrinth der Procks und rangen wild miteinander. Der Feuerstrudel stieg weiter auf, als Stythys die Gewalt darüber immer mehr entglitt, und die gesamte Höhle verdunkelte sich rasch. Noch ein paar Sekunden, und sie würden nichts mehr sehen können.
    »Gnom!« schrie Foraker warnend und löste sich aus der Gruppe, um zu den beiden Kämpfenden zu stürzen.
    Aber Garet Jax war schneller. Wie ein Schatten sprang er aus der Finsternis, sobald er sich hochgerappelt hatte. Das lange Messer durchtrennte das Seil an seiner Taille mit einem einzigen Schnitt. Procks knirschten und schnappten als Reaktion auf die Geräusche oben, und ihre dunklen Mäuler arbeiteten wie von Sinnen. Stythys und Spinkser befanden sich direkt zwischen ihnen und rutschten bei ihrem Handgemenge immer näher darauf zu…
    Dann war Garet Jax bei ihnen, nachdem er mit einem Satz den Abstand, der sie trennte, überbrückt hatte und umklammerte mit eisernem Griff Spinksers Bein. Mit einem Ruck riß er den Gnomen aus Stythys’ Klauen. Kleidung ging in Fetzen, und ein furchteinflößendes Zischen brach aus der Kehle des Mwellrets.
    Er verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten. Unter ihm klaffte der aufgesperrte Rachen eines Procks. Einen Augenblick lang schien die Echse zu schweben, und ihre krallenbewehrten Finger versuchten in der Luft Halt zu finden. Dann fiel der Mwellret und entschwand ihren Blicken. Der Prock schloß sich, es ertönte ein plötzlicher Aufschrei. Der schwarze Spalt begann zu mahlen und erfüllte die ganze Höhle mit seinem entsetzlichen Knirschen.
    Sogleich zerstreute sich der Feuerstrudel, flog zurück in die Finsternis und nahm das kostbare Licht mit. Die Höhlen der Nacht waren wieder in Finsternis getaucht.
     
    Es dauerte mehrere Minuten, ehe irgend jemand sich wieder rühren konnte. Sie duckten sich zu Boden, wo sie in der Finsternis gerade kauerten, warteten, daß ihre Augen sich auf die Dunkelheit einstellten, und lauschten auf die Geräusche der Procks, die rund herum malmten. Als es sich schnell erwies, daß da nicht das kleinste Licht war, an das ihre Augen sich hätten gewöhnen können, rief Elb Foraker die anderen auf, sie sollten antworten. Einer nach dem anderen meldeten sie sich als körperlose Stimmen in undurchdringlicher Nacht. Sie waren alle da.
    Aber sie wußten, daß sie vermutlich nicht mehr lange dablieben. Der Feuerstrudel war fort und mit ihm das Licht, das sie so dringend benötigten, um ihnen den weiteren Weg zu zeigen. Ohne den waren sie blind. Sie mußten versuchen, sich allein mit Hilfe ihres Instinkts durch das Labyrinth der Procks zu bewegen.
    »Hoffnungslos«, erklärte Foraker sogleich. »Ohne Licht können wir nicht feststellen, wo der Weg weiterverläuft, und wir können uns unsere Route nicht aussuchen. Selbst wenn wir den Procks entkommen, werden wir ewig in diesen Höhlen herumirren.«
    Aus der Stimme des Zwergen klang eine Spur Furcht, wie Jair sie noch nie zuvor bei ihm gehört hatte. »Es muß einen Ausweg geben«, murmelte er ebenso für sich wie für die anderen.
    »Helt, kannst du mit deiner Fähigkeit, bei Nacht besonders gut zu sehen, etwas anfangen?« erkundigte sich Edain Elessedil voller Hoffnung.

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