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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Fingern.«
    »Ssie rinnt schnell dahin, dass tut ssie«, krächzte der andere leise.
    Sie drängten sich weiter in die Finsternis, und der Feuerball erhellte ihnen den Weg. Die Wände der Höhlen der Nacht stiegen höher um sie auf und verloren sich schließlich im schattigen Dunkel, das nicht einmal der Feuerstrudel zu durchdringen vermochte. Aus der Düsternis hallte der Klang ihrer Schritte in eigentümlichen, dumpfen Echos zu ihnen zurück. Der Gestank wurde schlimmer, je tiefer sie in die Höhle vorstießen, ließ die Luft faulig werden und zwang sie zu kurzen Atemzügen, wenn sie nicht würgen wollten. Der Gang teilte sich vor ihnen und verzweigte sich zu Dutzenden von Korridoren, die sich in einem unglaublichen Tunnellabyrinth kreuzten. Doch Stythys ging nicht langsamer, sondern wählte, ohne zu zögern, den Tunnel, welchem sie folgen sollten. Der schimmernde Staub des Feuerballs tanzte vor ihnen her.
    Die Zeit schlich dahin. Noch immer nahmen die Tunnel und Gänge als endlose schwarze Öffnungen im Fels kein Ende. Der Gestank wurde noch unerträglicher, und inzwischen erklang das Knirschen von Steinen nicht aus der Ferne, sondern aus unerfreulich direkter Nähe. Dann plötzlich gebot der Stythys ihnen am Eingang einer besonders riesigen Grotte Halt, und der Feuerstrudel schwebte dicht heran, sobald er die Hand hob.
    »Prockss!« flüsterte er.
    Mit einer ruckartigen Handbewegung schleuderte er den Feuerstrudel von sich, so daß er in die Höhle vor ihnen flog und das undurchdringliche Schwarz erhellte. Die Mitglieder der kleinen Gruppe von Culhaven starrten entsetzt auf den Anblick, den das Licht ihnen bot. Da sprenkelten Hunderte von zerklüfteten, klaffenden Rissen den Höhlenboden und öffneten und schlossen sich wie Münder bei einem widerlichen Kauvorgang, und der Fels knirschte haßerfüllt in der Dunkelheit. Geräusche erklangen aus jenen Mündern - gurgelndes Rauschen, Würgelaute, tiefes, ächzendes Rülpsen von flüssigem und zermalmtem Gestein.
    »Gütige Geister!« hörten sie Helt darauf flüstern. »Die ganze Höhle lebt!«
    »Da müsssen wir durch«, verkündete Stythys mit gehässigem Grinsen. »Kleine Leutchen müsssen bleiben dicht hinter mir.«
    Sie hielten sich praktisch Körper an Körper; ihre bleichen Gesichter glänzten vor Schweiß im Schein des Feuerstrudels, und sie wandten nicht einmal den Blick vom Höhlenboden vor ihnen. Wieder ging Stythys voraus mit Garet Jax auf den Fersen; Spinkser, Jair, Edain Elessedil und Helt folgten in einer Linie, und Foraker bildete das Schlußlicht. Sie bahnten sich einen langsamen, verschlungenen Weg zwischen den Procks hindurch, traten an jene Stellen, wo im Licht des Feuerstrudels keine Münder zu erkennen waren, und ihre Ohren und Gedanken waren erfüllt von den Geräuschen, welche die schrecklichen Schlunde von sich gaben. Die Procks öffneten und schlossen sich rings um sie her, als warteten sie auf die Fütterung, und erinnerten dabei an wilde Tiere, die die Nähe des Futters witterten. Gelegentlich schlossen sie sich so fest, daß sie Teil des massiven Höhlenbodens zu sein schienen, und zogen sich nur als dünne Linien über das rauhe Gestein. Doch sie konnten sich schnell öffnen, den dargebotenen sicheren Grund verschwinden lassen und waren bereit, alles zu verschlingen, was sich darauf wagte. Doch jedesmal, wenn ein geschlossener Schlund vor ihnen lauerte, zeigte der Feuerstrudel ihnen die Stelle und geleitete sie vorsichtig daran vorbei.
    Sie gelangten von der ersten Höhle in eine zweite und danach in noch eine. Noch immer waren die Procks da, durchzogen den Boden jeder Höhle und jedes Ganges, so daß keiner gefahrlos zu durchqueren war. Sie gingen nun langsam, und die Minuten zogen sich scheinbar endlos dahin. Erschöpfung meldete sich bei dieser verstärkten Konzentration, da jeder wußte, daß ein einziger Fehltritt der letzte wäre. Währenddessen öffneten und schlossen die Procks sich um sie herum und knirschten in höhnischer Vorfreude.
    »Dieser Irrgarten nimmt kein Ende!« flüsterte Edain Elessedil Jair einmal entmutigt zu.
    Der Talbewohner nickte hilflose Übereinstimmung. Foraker hielt sich nun eng an die Gruppe, und Helt bildete die Nachhut. Das bärtige Gesicht des Zwergen war schweißgebadet, und seine Augen glitzerten.
    Plötzlich öffnete sich fast zu Jairs Füßen ein versteckter Prock und riß den schwarzen Rachen auf. Von Panik ergriffen zuckte der Talbewohner zurück und prallte gegen Spinkser. Der Prock hatte sich

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