Shannara IV
oft wiederholt, bis er darüber ganz krank war. Er gelangte zu der Überzeugung, daß er alles davon begriffen hatte, was er jemals begreifen würde. Er hatte keine andere Wahl, als sich auf die Suche nach dem schwarzen Elfenstein zu begeben und auf diese Weise zu entdecken, was er auf keine andere Weise entdecken konnte. Es würde gefährlich werden, aber er hatte schon gefährlichere Situationen überlebt. Er nahm sich vor, keine Angst zu haben, sondern nur vorsichtig zu sein.
Gegen Ende der Woche verließ er das Tal bei Sonnenaufgang. Er machte sich zu Fuß auf den Weg, eingehüllt in einen Mantel, der ihn vor Wind und Wetter schützen sollte, und mit einem Rucksack voller Vorräte. Das meiste, das er brauchte, würde er unterwegs finden. Er wanderte nach Westen zum Dunkelstreif und blickte sich nicht um, bis der Kamin außer Sichtweite war. Ondit war zurückgeblieben. Es fiel ihm schwer, die große Katze zu verlassen; mit ihr an seiner Seite hätte er sich wohler gefühlt. Nur wenige lebende Wesen konnten einer ausgewachsenen Moorkatze etwas anhaben. Trotzdem wäre es für Ondit außerhalb der schützenden Grenzen des Ostlandes gefährlich gewesen, wo sie sich nicht so leicht verstecken konnte und wo sie ihres natürlichen Schutzes beraubt war. Außerdem war dies allein Walker Bohs Suche.
Die Ironie, die mit seiner Entscheidung für die Suche verbunden war, blieb ihm nicht verborgen. Er war derjenige, der geschworen hatte, sich niemals mit den Druiden und ihren Machenschaften einzulassen. Er hatte Par auf seiner Reise zum Hadeshorn nur widerwillig begleitet. Er hatte dem Treffen mit dem Geist von Allanon den Rücken gekehrt in der Überzeugung, daß die Druiden mit den Ohmsfords ihre Spiele trieben und sie für ihre eigenen verborgenen Ziele benutzten. Cogline hatte er buchstäblich aus seinem Haus geworfen, hatte betont, daß die Bemühungen des anderen, ihn die Geheimnisse der Magie zu lehren, seine Entwicklung eher behindert als gefördert hatten. Er hatte damit gedroht, das Geschichtsbuch der Druiden, das der alte Mann ihm gebracht hatte, in den tiefsten Sumpf zu werfen.
Aber dann hatte er über den schwarzen Elfenstein gelesen, und das hatte alles verändert. Er konnte immer noch nicht sagen, warum. Teilweise lag es an seiner Neugier, seiner unstillbaren Wißbegierde. Existierte überhaupt so etwas wie der schwarze Elfenstein? War er in der Lage, das entschwundene Paranor zu neuem Leben zu erwecken, wie es die alten Geschichten verhießen? Fragen, die beantwortet werden mußten. Geheimnisse mußten enthüllt werden. Es gab ein Wissen, das nur darauf wartete, entdeckt zu werden. Genau diesem Ziel hatte er sein Leben verschrieben.
Er wollte glauben, daß auch seine Fairness und sein Mitgefühl Antrieb für ihn waren. Trotz allem, was er von den Druiden hielt, konnte etwas in Paranor schlummern, das den Vier Ländern im Kampf gegen die Schattenwesen von Nutzen sein konnte. Er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken daran, daß er, sollte er nicht gehen, die Rassen zu einer Zukunft verdammen würde, wie sie der Geist des Druiden beschrieben hatte.
Als er aufbrach, nahm er sich vor, nur das zu tun, was er tun mußte, und nicht mehr als das, was er für vernünftig hielt. Er wollte, jetzt und für alle Zeiten, sein eigener Herr bleiben und nicht das Spielzeug werden, zu dem Allanons Geist ihn machen wollte.
Die Tage waren still und schwül, die sommerliche Hitze lastete immer schwerer auf ihm, während er durch die Wildnis schritt. Im Westen waren Wolken am Himmel aufgezogen. In den Bergen warteten Stürme auf ihn.
Er schritt am Mangoldstrom entlang und stieg in das Wolfsktaaggebirge hinauf, um es dann wieder hinter sich zu lassen. Nach einem dreitägigen Fußmarsch erreichte er schließlich Storlock. Die Stors versorgten ihn mit frischen Vorräten, und am Morgen des vierten Tages machte er sich auf den Weg, um die Rabbebene zu durchqueren. Mittlerweile hatten ihn die Stürme eingeholt, und der Regen, der auf ihn herabrieselte, hüllte die Landschaft in einen grauen Schleier. Föderationspatrouillen zu Pferd und Händlerkarawanen tauchten auf und verschwanden gleich Geistern, ohne ihn zu bemerken. In der Ferne hörte er Donnergrollen, ein Grollen der Unzufriedenheit, das durch die Leere hallte.
Er verbrachte die Nacht in der Rabbebene, wo er in einem Pappelhain sein Lager errichtete. Da er kein trockenes Feuerholz fand und bereits völlig durchnäßt war, zitterte er vor Kälte und Feuchtigkeit.
Am Morgen
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