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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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stehen. Hinter dem Eingang lag nichts als Finsternis und Stille. Der Wind, dessen Rauschen ihm immer noch in den Ohren klang, hatte sich völlig gelegt. Der Nebel war verschwunden.
    Das Gefühl, das Walker Boh in diesem Augenblick hatte, war unmißverständlich. Es umhüllte ihn wie eine zweite Haut, drang in seinen Körper ein, bis es seine Knochen erreicht hatte. Es war das Gefühl des Todes.
    Er lauschte der Stille. Er wartete. Er versuchte die Welt um sich herum mit seinem Geist zu erfassen. Er entdeckte gar nichts.
    Die Minuten verstrichen.
    Schließlich schritt er entschlossen vorwärts.
    Es war Nachmittag im Westland, dort, wo die Tirfingebene sich südlich der sonnengetränkten Ufer des Mermidon erstreckte. Es war ein trockener Sommer gewesen, das Land war durch die Hitze verdorrt.
    Wren Ohmsford saß mit dem Rücken an dem Stamm einer riesigen Eiche, nahe der Stelle, wo die Pferde aus dem trüben Gewässer tranken, und beobachtete, wie die Sonne gleich einem Feuerball am westlichen Himmel versank. Ihr Glanz blendete sie und ließ sie nichts von dem erkennen, was auf sie zukam, weshalb sie schützend die Hände über die Augen legte. Es war eine Sache, wenn Garth sie bei einem Nickerchen ertappte; viel schlimmer jedoch war es, unachtsam zu sein gegenüber dem, der sie verfolgte.
    Gedankenverloren schürzte sie die Lippen. Vor mehr als zwei Tagen hatten sie entdeckt, daß sie verfolgt wurden - besser gesagt, sie hatten es gespürt, da derjenige, der sie verfolgte, sorgsam darauf bedacht war, sich nicht zu zeigen. Er oder sie oder es - sie wußten es immer noch nicht. An diesem Morgen wollte Garth es herausfinden, nachdem er zuvor seine grellen Kleider abgelegt, erdfarbene Leinengewänder angezogen und sein Gesicht sowie seine Haare dunkler gefärbt hatte.
    Wer ihnen auch folgte, er mußte sich auf eine unangenehme Überraschung gefaßt machen.
    Aber der Tag neigte sich dem Ende zu, und der Fahrende war noch nicht zurückgekehrt. Ihr Schatten war möglicherweise klüger, als sie angenommen hatten. Was kann er wollen? grübelte sie.
    Ihr Blick wanderte zu der großen Ebene im Osten. Es war beunruhigend genug, auf diese Weise verfolgt zu werden. Noch beunruhigender war es zu erkennen, daß die Verfolgung irgend etwas mit ihren Nachforschungen nach den Elfen zu tun hatte.
    Sie seufzte, verärgert über den Lauf der Dinge. Die Begegnung mit dem Geist von Allanon hatte sie durcheinandergebracht; sie war nicht nur unzufrieden mit dem, was sie gehört hatte, sondern zudem nicht sicher, was sie unternehmen sollte. Ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, daß das, was der Geist von ihr verlangte, unmöglich war. Aber irgend etwas in ihrem Inneren, dieser sechste Sinn, auf den sie sich gern verließ, flüsterte ihr zu, daß Druiden schon immer mehr gewußt hatten als Sterbliche, daß ihre Warnungen und die Aufgaben, die sie den Menschen erteilten, immer einen Wert gehabt hatten. Par vertraute darauf. Er hatte sich höchstwahrscheinlich schon längst auf die Suche nach dem verschwundenen Schwert von Shannara begeben. Und obwohl Walker Boh wutentbrannt davongestürmt war, gar geschworen hatte, daß er sich nie mit den Druiden einlassen werde, war sein Zorn sicher vergangen. Er war ein zu rationaler und beherrschter Mensch, als daß er die Sache so leicht abgetan hätte. Genau wie sie würde er sich die Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
    Wehmütig schüttelte sie den Kopf. Eine Zeitlang hatte sie geglaubt, ihre Entscheidung sei unwiderruflich. Sie hatte sich eingeredet, daß sie sich von ihrem gesunden Menschenverstand leiten lassen müsse, war daraufhin mit Garth zu ihren Leuten zurückgekehrt und hatte Allanon und die verschwundenen Elfen aus ihrem Gedächtnis verbannt.
    Aber die Zweifel wollten nicht weichen, dieses nagende Gefühl, daß irgend etwas an ihrem Vorsatz, die Sache nicht weiter zu verfolgen, nicht richtig war. Sie hatte daraufhin fast widerwillig begonnen, Fragen über die Elfen zu stellen. Es war ihr nicht schwer gefallen; die Fahrenden durchwanderten im Laufe eines Jahres das Westland von einem Ende zum anderen. Es gab immer neue Menschen, mit denen man sich unterhalten konnte. Welchen Schaden hätten sie nehmen sollen, wenn sie sich nach den Elfen erkundigte?
    Manchmal hatte sie ihre Fragen ernst gestellt, manchmal im Scherz. Aber die Antworten, die sie erhalten hatte, waren alle gleich. Die Elfen waren verschwunden, und zwar schon zu einer Zeit, an die sich keiner mehr erinnern konnte, noch

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