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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ließ der Regen nach, die Wolken verzogen sich und ließen vereinzelte Sonnenstrahlen durch einen grauen Schleier zu ihm durchdringen. Er rieb sich gelassen den Schlaf aus den Augen, aß etwas Obst und Käse und machte sich wieder auf den Weg. Die Drachenzähne türmten sich drohend vor ihm auf. Er erreichte den Paß, der ins Tal von Shale und zum Hadeshorn führte, zur Halle der Könige.
    Weiter wollte er an diesem Tag nicht gehen. Er errichtete unter einem Felsvorsprung, wo die Erde trocken geblieben war, sein Lager. Mit dem Holz, das er fand, machte er Feuer, trocknete seine Kleider und wärmte sich auf. Nun war er auf den morgigen Tag, an dem er sich in die Höhlen wagen wollte, vorbereitet. Er nahm eine warme Mahlzeit zu sich und beobachtete, wie die Dunkelheit sich gleich einem schwarzen Schleier aus Wolken, Nebel und Nacht auf die leere Landschaft um ihn herum niederließ. Eine Zeitlang dachte er über seine Jugendzeit nach und fragte sich, was er hätte tun können, damit sie anders verlaufen wäre. Wieder setzte Regen ein.
    Er schlief gut, ohne Träume und ohne aus dem Schlaf aufzuschrecken. Als er aufwachte, fühlte er sich ausgeruht und gerüstet für das Schicksal, das auf ihn wartete. Er war zuversichtlich, wenn auch nicht ohne Vorbehalte. Es hatte wieder aufgehört zu regnen. Eine Zeitlang lauschte er den Geräuschen des erwachenden Morgens, um mögliche Anzeichen einer Gefahr auszumachen. Es gab keine.
    Er hüllte sich in seinen Mantel, schulterte seinen Rucksack und machte sich auf den Weg.
    Während er so marschierte, verging der Morgen. Er bewegte sich jetzt vorsichtiger, ließ seine Augen auf der Suche nach Gefahren über den kahlen Felsen, über Schluchten und Spalten gleiten, verfolgte mit den Ohren jedes kleine Geräusch.
    Er betrat das Tal von Shale. In seiner Mulde glitzerte feucht das schwarze Gestein, und das Wasser des Hadeshorns blubberte wie eine dicke grünliche Suppe. Er ging eine Zeitlang am Ufer entlang, bis er den See schließlich hinter sich ließ.
    Jenseits des Sees stieg der Pfad steil an, und der Aufstieg wurde beschwerlicher. Der auffrischende Wind fegte den Nebel hinweg, bis die Luft frisch und klar war. Die Temperatur sank ab, zuerst langsam, dann immer rascher, bis sie unter den Gefrierpunkt gefallen war. Eiszapfen hingen an den Felsen, und Schneeflocken wirbelten mit jedem kleinen Windstoß um sein Gesicht. Er zog seinen Mantel fester um sich.
    Er kam jetzt langsamer voran, und einige Zeit schien es ihm, als käme er überhaupt nicht vorwärts. Der holprige Weg wand sich zwischen den Felsen hindurch. Der Wind pfiff unbarmherzig, fraß sich in sein Gesicht und seine Hände, stieß ihn, als wolle er ihn umwerfen. Die Berghänge schienen unverändert, und es war ihm unmöglich zu bestimmen, wie weit er gekommen war. Er gab den Versuch auf, mehr zu hören oder zu sehen als das, was vor ihm lag, und beschränkte sich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen, während er sich gleichzeitig so klein wie möglich machte, um sich vor der Kälte zu schützen.
    Er mußte wieder an den schwarzen Elfenstein denken und daran, wie er wohl aussah und sich anfühlte und welcher Art seine Magie sein mochte. Während er sich dies durch den Kopf gehen ließ, gelang es ihm, die Welt, die er durchschritt, und die Unbehaglichkeit, die in ihm hochkroch, weitgehend zu vergessen. Er trug das Bild wie eine Fackel vor sich her und benutzte sie, um seinen Weg zu erhellen.
    Es war Mittag, als er in eine Schlucht hineintrat, in eine breite Spalte zwischen zwei gewaltigen Felsgipfeln, die sich in ein Tal hinein öffnete; er ging auf einem schmalen, gewundenen Pfad weiter. Der Wind war mittlerweile nur mehr ein Flüstern, ein Echo, das in der plötzlich entstandenen Stille leise atmete. Die Feuchtigkeit, die die Gipfel umhüllte, sammelte sich in kleinen Seen. Walker Boh spürte, daß die beißende Kälte langsam nachließ. Mit gleichsam neu geschärften Sinnen suchte er die dunklen Spalten und Winkel der Schlucht ab, der er folgte. Plötzlich trat er aus ihr heraus. Seine Reise war beendet.
    Vor ihm lag der in den Fels gehauene Eingang in die Halle der Könige, ein in die Höhe ragender schwarzer Schlund, zu dessen Seiten sich riesige steinerne Wächter in Gestalt von Kriegern in Rüstungen erhoben. Die Augen der Wächter, deren Gesichter durch Zeit und Wind verwittert waren, starrten auf Walker herunter, als könnten sie tatsächlich sehen.
    Walker Boh verlangsamte seinen Schritt und blieb schließlich

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