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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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gut zu, mein Junge«, sagte er leise. »Da ist noch etwas. Du mußt aufhören, darüber nachzudenken, was mit dem Schwert, das du trägst, geschehen ist. Du kannst diese Last nicht mit dir herumschleppen und gleichzeitig einen klaren Kopf behalten; die Last ist zu schwer, selbst für einen kräftigen Kerl wie dich. Leg sie ab. Laß sie hinter dir. Du besitzt genügend Mut, um dich ohne das Schwert durchzuschlagen.«
    Padishar Creel weiß, was sich heute morgen zugetragen hat, erkannte Morgan plötzlich. Er weiß es und gibt mir zu verstehen, daß alles in Ordnung ist.
    Padishar Creel drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit. Morgan hätte ihm um ein Haar nachgerufen. Er wollte ihm von seinem Verdacht über den Verräter erzählen. Er wäre von der Last, das Geheimnis ganz allein zu tragen, erlöst worden.
    Er kämpfte mit seiner Unentschlossenheit jetzt genau so, wie er den ganzen Tag mit ihr gerungen hatte. Aber wieder einmal verlor er den Kampf.
     
    Danach schlief er unter den Espen, eingehüllt in seinen Mantel. Die Erde war nach dem morgendlichen Regen wieder trocken; die Nacht war warm und die Luft erfüllt mit den Düften des Waldes. Sein Schlaf war tief und traumlos. Sorgen und Unentschlossenheit fielen von ihm ab.
    Und dann wurde er wach.
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter, hielt ihn fest. Die Berührung erschreckte ihn dermaßen, daß er einen Augenblick glaubte, er werde angegriffen. Er warf seinen Mantel von sich und sprang wild um sich fuchtelnd auf. Da bemerkte er, daß er Steff vor sich hatte.
    Eingehüllt in seine Decke und mit zu Berge stehenden Haaren kauerte der Zwerg vor ihm am Boden; sein narbiges Gesicht war blaß und trotz der nächtlichen Kühle schweißüberströmt. In seinen dunklen Augen brannte das Fieber, und aus seinem Blick sprachen Entsetzen und Verzweiflung. »Teel ist fort«, flüsterte er rauh.
    Morgan atmete tief ein. »Wohin?« brachte er schließlich heraus, während seine Hand immer noch fest auf dem Dolchknauf an seinem Gürtel lag.
    Steff schüttelte den Kopf; sein keuchender Atem erfüllte die nächtliche Stille. »Ich weiß es nicht. Vor ungefähr einer Stunde ist sie aufgestanden. Ich habe sie beobachtet. Sie hat geglaubt, daß ich schlafe, aber…« Seine Stimme versagte. »Irgend etwas stimmt nicht, Morgan. Irgend etwas.« Er konnte kaum noch sprechen. »Wo ist sie?«
    Im gleichen Augenblick wußte Morgan die Antwort.

Kapitel 30
    Genau in derselben Nacht machte sich Par Ohmsford zum letzten Mal auf den Weg hinunter in die Schlucht, um das Schwert von Shannara zu gewinnen.
    Die Dunkelheit hatte sich bereits über die Stadt Tyrsis gesenkt. Regen und Dunst hatten sich in einen dichten Nebel verwandelt, der die Dächer und Wände der Häuser, die Karren und Stände auf den Märkten, ja selbst die Pflastersteine der Straße einhüllte und ihren Blicken entzog. Weder Mond noch Sterne waren zu sehen, und die Lichter der Stadt flackerten wie Kerzen, die jeden Augenblick auszugehen drohten.
    Damson Rhee führte die Talbewohner, die die Kapuzen ihrer Mäntel tief in ihre Gesichter gezogen hatten, aus dem Schuppen der Gärtnerei. Sie waren buchstäblich allein in den leeren Straßen. Jedesmal, wenn sie Passanten begegneten, was einmal, höchstens zweimal geschah, nahmen sie deren Gegenwart kaum mehr als einen Augenblick wahr. Geräusche, die an ihr Ohr drangen, entbehrten sowohl eines Ursprungs wie einer Richtung.
    Nach einer Weile verlangsamte Damson Rhee ihren Schritt. Sie hatten die schmalen Steintreppen erreicht, die sich zu den Abwasserkanälen hinunterwanden. Sie warf einen Blick auf Par und Coll; ihre grünen Augen waren hart. Dann begann sie mit dem Abstieg. Die Talbewohner folgten ihr. Keiner sprach. Par war sich nicht sicher, ob er hätte sprechen können, wenn er es versucht hätte. Sein Mund und seine Kehle fühlten sich an, als seien sie voll Watte.
    Damson Rhee brachte eine Fackel hervor, mit der sie ihnen leuchtete, während sie sich lautlos vorwärtsbewegten. Par blickte abwechselnd von Damson Rhee zu Coll. Ihre Gesichter waren blaß und angespannt.
    Sie brauchten weniger als eine Stunde, bis sie bei dem Maulwurf anlangten. Als sie aus dem trockenen Brunnen herausstiegen, wartete er bereits auf sie; er kauerte im Schatten.
    »Maulwurf?« rief Damson Rhee leise.
    Einen Augenblick blieb alles still.
    Der Maulwurf hatte sich in eine Ritze in der Felswand der Kammer verkrochen und war in der Dunkelheit fast unsichtbar. Hätten sie nicht die Fackel gehabt,

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