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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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entgegen.
    Auch nach allem, was geschehen ist, ist er immer noch der einzige, den sie sich als Führer wünschen, dachte Morgan voller Bewunderung. Er sah, wie sich die Trolle nach Norden in Bewegung setzten und wie ihre plumpen Gestalten schon bald nicht mehr von der Landschaft, die sie durchwanderten, zu unterscheiden waren. Jetzt wandte sich Padishar Creel zu ihm um. Er hob den Arm und winkte ihm zum Abschied.
    Morgan wandte sich nach Osten. Der Regen fiel, und er neigte den Kopf, um sein Gesicht zu schützen. Seine Augen waren auf den Pfad vor ihm geheftet.
    Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß er Padishar Creel nichts von der Zauberkraft erzählt hatte, die immer noch im zerbrochenen Schwert von Leah wohnte und ihnen beiden das Leben gerettet hatte. Er hatte dem anderen mit keinem Wort erzählt, wie er Teel überwältigt hatte, wie es ihm gelungen war, das Schattenwesen zu besiegen. Es war keine Zeit gewesen, darüber zu sprechen. Er wußte nicht, warum die Klinge immer noch Zauberkraft besaß und warum er in der Lage gewesen war, sie zu beschwören. War sie jetzt verbraucht? Oder war noch genügend übrig geblieben, daß sie ihn ein weiteres Mal rettete, sollte dies nötig sein?
     
    Par Ohmsford trieb dahin.
    Er wollte nicht schlafen, denn während des Schlafs würde er träumen, und seine Träume quälten ihn. Er war auch nicht wach, denn im wachen Zustand hätte er der Wirklichkeit ins Auge sehen müssen, der er so verzweifelt zu entfliehen suchte.
    So trieb er einfach dahin, durch eine kaum erkennbare Existenz, umgeben von der grauen Welt zwischen dem, was war, und dem, was nicht war, worin sein Geist sich nicht konzentrieren mußte und seine Erinnerungen nur in Bruchstücken zu ihm drangen, worin er vor der Vergangenheit wie auch der Zukunft sicher war. Dieser Zustand bot ihm Schutz und hielt alles von ihm fern - und genau das brauchte er.
    Dennoch hörte er die flüsternde Stimme des Lebens aus der Welt, vor der er sich zu verstecken suchte. Er spürte die Decken, die ihn umhüllten, und das Bett, auf dem er lag. Er sah die Kerzen, die ein weiches Licht aussandten. Seltsame Geschöpfe blickten von Schränken, Regalen und Kommoden auf ihn herab; ihre Gesichter waren aus Stoff und Pelz und hatten Knopfaugen, genähte Nasen und Hängeohren. Er lauschte auf die Worte, die gesprochen wurden.
    »Es ist sehr krank, liebliche Damson«, hörte er eine Stimme sagen.
    Jemand antwortete: »Er schützt sich dadurch, Maulwurf.«
    Damson Rhee und der Maulwurf. Er wußte, wer sie waren, obwohl er sie nicht ganz einordnen konnte. Er wußte ebenfalls, daß sie über ihn sprachen. Es störte ihn nicht.
    Manchmal sah er ihre Gesichter. Der Maulwurf war ein behaartes Geschöpf mit runden, fragenden Augen, die nachdenklich dreinblickten. Manchmal setzte er die seltsamen Kreaturen neben Par. Er sah ihnen ziemlich ähnlich, dachte Par. Er nannte sie beim Namen und sprach mit ihnen, aber sie gaben ihm nie eine Antwort.
    Das Mädchen fütterte ihn zuweilen. Sie brachte ihm Suppe und ließ ihn trinken, und er folgte ihrer Aufforderung ohne Widerrede. Irgend etwas an ihr war verwirrend, faszinierte ihn, und er versuchte ein- oder zweimal mit ihr zu reden. Aber die Wörter flohen ihn und versteckten sich.
    Damson Rhee kam immer wieder an sein Lager. Sie saß neben ihm und hielt seine Hand. Sie sprach leise, berührte sein Gesicht mit ihren Fingern, ließ ihn ihre Anwesenheit spüren, auch wenn sie nichts tat. Es war ihre Anwesenheit, die ihn davor bewahrte, ganz und gar wegzutreiben. Er hätte es vorgezogen, wenn sie ihn nicht daran gehindert hätte. Warum tat sie das alles? War sie darauf bedacht, ihn bei sich zu behalten, oder wollte sie einfach, daß er sie mitnahm?
    Er fing an, ihren Worten aufmerksamer zu lauschen. »Es war nicht deine Schuld« - diesen Satz hörte er am häufigsten. »Diese Kreatur war nicht mehr Coll.« Auch das sagte sie. »Du mußtest sie töten.«
    Sie sagte diese Dinge, und ab und zu glaubte er fast, daß er sie verstand. Aber dunkle Schatten bemächtigten sich dann seines Geistes, und er suchte sich vor ihnen zu verstecken.
    Eines Tages sprach sie die Worte aus, und er verstand sie sofort. Da fing er an zu schreien und schien gar nicht mehr aufhören zu können. Die Erinnerungen kehrten zurück und fegten die Wände, die er so sorgfältig errichtet hatte, um sie fernzuhalten, beiseite, und seine Pein war grenzenlos. Er schrie, und der Maulwurf wich zurück, die seltsamen Geschöpfe fielen von seiner

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