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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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verschwinden. Par warf einen Blick auf die Stelle, wo er die Katze zuletzt gesehen hatte, doch sie war verschwunden.
    »Gerüchte kommen und gehen auf die gleiche Weise wie Moorkatzen«, sagte Walker Boh, als hätte er seine Gedanken gelesen.
    Par nickte abwesend und gab seinen Blick zurück. »Was wirst du tun, Onkel?«
    »Wegen der Träume?« Die Augen des Onkels nahmen einen leblosen Ausdruck an. »Nichts.«
    Par zögerte. »Aber der alte Mann muß dir…«
    »Hör mir zu«, unterbrach ihn der andere. »Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich weiß, worum ich in meinen Träumen gebeten worden bin, und ich weiß, wer sie geschickt hat. Der alte Mann war bei mir, und wir haben uns unterhalten. Es ist noch keine Woche her, daß er hier war. All das zählt nicht. Ich bin schon längst kein Ohmsford mehr; ich bin ein Boh. Wenn ich mich meiner Vergangenheit entledigen könnte, würde ich keinen Augenblick zögern. Ich will damit nichts zu tun haben. Ich bin in das Ostland gekommen, um in diesem Tal zu leben, um so zu leben, wie meine Vorfahren einst gelebt haben, um wenigstens einmal dort zu sein, wo alles frisch und sauber ist und nicht durch die Gegenwart anderer gestört wird. Ich habe gelernt, mir mein Leben einzurichten. Du kennst jetzt das Tal; die Familie meiner Mutter hat es so hinterlassen, und ich will es so erhalten. Ab und zu besuche ich sogar die Menschen draußen. Der Dunkelstreif ist mein Himmel und der Kamin mein Heim.« Er lehnte sich vor. »Ich besitze die Magie, Par - sie ist anders als deine, aber sie ist trotzdem wirklich. Manchmal weiß ich, was die anderen denken, selbst wenn sie weit weg sind. Ich kann mich mit dem Leben auf eine Art verständigen, wie es die anderen nicht können. Manchmal kann ich mich unsichtbar machen, genau wie die Moorkatze. Ich kann sogar Kraft heraufbeschwören!« Er schnippte unerwartet mit den Fingern, und einen Augenblick waren seine Finger in blaues Feuer getaucht. Er blies es aus. »Mir fehlt die Magie des Wunschlieds, aber offensichtlich hat sich ein Teil davon in mir niedergelassen. Ein Teil meines Wissens ist angeboren, einen Teil habe ich mir selbst beigebracht, und den Rest haben mich andere gelehrt. Aber ich habe alles, was ich brauche, und das reicht mir. Die Welt muß ohne mich zurechtkommen. Sie hat es bis jetzt auch getan.«
    Par suchte nach einer Antwort. »Aber wenn die Träume recht haben, Onkel?« fragte er endlich.
    Walker Boh lachte höhnisch. »Par! Die Träume haben niemals recht! Hast du nichts gelernt aus deinen eigenen Geschichten? Gleichgültig, ob sie wahr werden wie jetzt oder wie damals, als Allanon noch lebte, eines bleibt doch immer gleich - die Ohmsfords erfahren entweder gar nichts oder aber nur das, was die Druiden für notwendig erachten!«
    »Du glaubst, daß wir benutzt werden?«
    »Ich glaube, daß ich ein Narr wäre, wenn ich anders denken würde! Ich glaube nicht alles, was man mir erzählt.« Die Augen des anderen schienen so kalt wie Stein. »Die Magie, die du für eine Gabe hältst, ist niemals etwas anderes gewesen als ein nützliches Werkzeug der Druiden. Ich habe nicht die Absicht, mich für die neuen Aufgaben, die sie erfunden haben, gebrauchen zu lassen. Wenn die Welt gerettet werden muß, so wie die Träume es anordnen, laß Allanon und den alten Mann hinausziehen und sie retten!«
    Par holte tief Luft. »Was wirst du tun, wenn die Dinge aus den Träumen wahr werden? Was wird dann aus deinem Heim? Was wird geschehen, wenn das Böse, das die Träume prophezeit haben, sich auf den Weg zu dir macht?«
    Sein Onkel sagte nichts, aber der starre Blick wich nicht aus seinem Gesicht.
    »Ich habe eine andere Einstellung zu den Dingen«, sagte Par leise. »Ich war schon immer der Meinung, daß die Magie eine Gabe ist und daß sie mir aus einem ganz bestimmten Grund gegeben wurde. Lange Zeit schien es so, als wäre sie dazu da, die Geschichten zu erzählen, damit sie nicht ganz in Vergessenheit geraten. Ich habe meine Meinung jedoch geändert. Ich glaube, daß die Magie für größere Dinge bestimmt ist.« Er setzte sich aufrecht hin, weil er sich in Gegenwart des anderen plötzlich klein fühlte. »Coll und ich können nicht ins Vale zurück, weil die Föderation von der Magie Wind bekommen hat und hinter uns her ist. Der alte Mann, Cogline, sagt, daß es noch andere Dinge gibt, die uns verfolgen - vielleicht sogar Schattenwesen. Bist du den Schattenwesen begegnet? Ich ja. Das Komische daran ist, daß ich glaube, daß die Dinge,

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