Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Zeit bleiben, um eine eigene Entscheidung zu treffen.
    Sie wanderten also zurück zu der Lichtung, wo Par in der vergangenen Nacht Walker und die Moorkatze getroffen hatte, und begannen, nachdem sie verabredet hatten, sich am späten Nachmittag bei der Hütte zu treffen, eine zweite Suche. Steff und Teel bildeten eine Gruppe, Par und Coll eine zweite, und Morgan machte sich allein auf den Weg. Es war ein warmer, sonniger Tag, und eine leichte Brise wehte aus den Bergen zu ihnen herunter.
    Nachdem sich Par und Coll von den anderen getrennt hatten, wandten sie sich nach Osten.
    Halbherzig schlenderte Par dahin; wohl wissend, daß Coll ihn von Zeit zu Zeit beobachtete, wich er seinem Blick aus. Nachdem sie durch Lichtungen gewandert waren und Bäche durchwatet hatten, ohne auch nur auf die kleinste Spur von Walker zu stoßen, blieb Par stehen. »Wir verschwenden nur unsere Zeit«, verkündete er, wobei ein Anflug von Ärger in seiner Stimme mitklang. »Wir finden hier ja doch nichts.«
    »Der Meinung bin ich auch«, antwortete Coll.
    Par drehte sich zu ihm um, und sie sahen einander schweigend an. »Ich habe mich entschlossen, zum Hadeshorn zu gehen, Coll. Mir ist es egal, was Walker macht; für mich zählt nur, was ich mache. Ich muß gehen.«
    Coll nickte. »Ich weiß.« Dann lächelte er. »Par, ich bin nicht umsonst all die Jahre dein Bruder gewesen; ich weiß, wie du denkst. In dem Augenblick, in dem du mir erzählt hast, daß Walker mit der ganzen Sache nichts zu tun haben will, wußte ich, daß du dich entschlossen hast zu gehen. So ist das mit dir. Du bist wie ein Hund, der einen Knochen zwischen den Zähnen hat - du kannst nicht loslassen.«
    »Ja, ich glaube, so stellt es sich manchmal dar.« Müde schüttelte Par den Kopf und ging auf ein schattiges Plätzchen unter einen Baum zu. Er stellte sich mit dem Rücken an den Stamm und ließ sich auf die Erde gleiten. Coll tat es ihm nach. Sitzend starrten sie hinaus in die leere Waldung. »Ich gebe zu, daß ich meine Entscheidung so getroffen habe, wie du es beschrieben hast. Ich konnte einfach Walkers Standpunkt nicht akzeptieren. In Wahrheit, Coll, konnte ich ihn nicht einmal verstehen. Ich war so durcheinander, daß ich nicht einmal daran gedacht habe, ihn zu fragen, ob er die Träume für wahr hält oder nicht.«
    »Du hast unbewußt sicher daran gedacht, aber irgendwann hast du beschlossen, daß es nicht notwendig sei, ihn zu fragen. Walker hat gesagt, daß er die gleichen Träume gehabt hat wie du. Er hat dir erzählt, daß der alte Mann ihn aufgesucht hat, genau wie uns. Er hat zugegeben, daß der alte Mann Cogline war. Er hat nichts abgestritten. Er hat einfach gesagt, daß er damit nichts zu tun haben will. Daraus folgt, daß er glaubt, daß die Träume wahr sind - andernfalls gäbe es nichts, womit er etwas zu tun haben könnte.«
    Par preßte die Lippen zusammen. »Ich verstehe es nicht, Coll. Es war Walker, mit dem ich letzte Nacht gesprochen habe; ich weiß, es war Walker. Aber er klang nicht wie Walker. Das ganze Gerede von 'nichts damit zu tun haben wollen', von seiner Entscheidung, hier draußen wie ein Einsiedler zu leben. Irgend etwas stimmt hier nicht, ich fühle es! Er hat mir nicht alles gesagt. Er hat immer wieder davon gesprochen, daß die Druiden den Ohmsfords Dinge vorenthalten haben, aber er hat sich mir gegenüber genauso verhalten. Irgend etwas hat er verschwiegen.«
    Colls Blick ließ erkennen, daß er nicht überzeugt war. »Warum hätte er das tun sollen?«
    Par schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich fühle es einfach.« Er sah seinen Bruder scharf an. »Walker hat sich in seinem ganzen Leben nie unterkriegen lassen; wir beide wissen das. Er hat nie Angst davor gehabt, für etwas einzutreten und da zu sein, wenn er gebraucht wurde. Jetzt tut er so, als könne er kaum den Gedanken ertragen, morgens aufzustehen! Er redet so, als gäbe es nichts Wichtigeres im Leben, als sich um sich selbst zu kümmern! Er hat es fertiggebracht, daß ich mich seinetwegen geschämt habe.«
    »Ich glaube, daß du da zu viel hineindeutest.« Coll hieb den Absatz seines Stiefels in den Boden. »Vielleicht ist es genau so, wie er sagt. Er lebt hier schon ziemlich lange, Par. Vielleicht fühlt er sich unter Menschen einfach nicht mehr wohl.«
    »Du auch?« Par war wütend. »Er wollte nicht einmal mit dir sprechen.«
    Coll schüttelte den Kopf und hielt seinem Blick stand. »Es ist doch so, Par, daß wir nie viel miteinander gesprochen haben. Du warst

Weitere Kostenlose Bücher