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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vor ihnen zu schützen, geschweige denn herauszufinden, was mit dem Schwert von Shannara geschehen ist. Wir brauchen jemand, der uns hilft, jemand, der genauestens über die Vier Länder Bescheid weiß, jemand, der uns mit Männern und Waffen versorgen kann.« Sein Blick wandte sich Par zu. »Wir brauchen deinen Freund von der Bewegung.«
    Par stöhnte. Er war nicht darauf versessen, sich mit den Geächteten einzulassen. Aber Steff und Teel und sogar Coll hießen die Idee gut, und nachdem sie eine Zeitlang darüber gesprochen hatten, blieb ihm keine andere Wahl, als den Vorschlag des Hochländers ebenfalls anzunehmen. Die Geächteten besaßen die Mittel, die ihnen fehlten, und kannten sich zudem in den Grenzgebieten und den angrenzenden freien Gebieten aus. Von ihnen würden sie erfahren, wo sie zu suchen hatten und vor welchen Fallen sie sich auf ihrer Suche vorsehen mußten. Darüber hinaus schien Pars Retter ein Mann, auf den man sich verlassen konnte.
    »Er hat dir doch gesagt, daß du, solltest du ihn brauchen, jederzeit mit ihm rechnen kannst«, erklärte Morgan. »Ich meine, daß es jetzt an der Zeit ist, von diesem Angebot Gebrauch zu machen.«
    Genau das ließ sich nicht leugnen, womit die Sache entschieden war. Sie verbrachten den Rest des Tages im Lager. Als der Morgen anbrach, packten sie ihre Sachen zusammen, bestiegen ihre Pferde und ritten davon. Der Plan war einfach. Sie würden nach Varfleet reiten, die Kiltan-Schmiede am Nordrand der Stadt aufsuchen und nach dem Bogenschützen fragen - genau wie es Pars geheimnisvoller Retter angegeben hatte. Dann würde man weitersehen.
    Sie ritten durch das mit Buschwerk und Gestrüpp bedeckte Gebiet nach Süden, bis sie den östlichen Nebenfluß des Mermidon erreichten, wo sie sich nach Westen wandten. Sie folgten dem Fluß bis zum frühen Nachmittag; vom wolkenlosen Himmel brannte die Sonne auf das Land herab. Niemand redete viel, während sie dahinritten, denn jeder war in seine Gedanken versunken. Seit sie aufgebrochen waren, hatten sie nicht mehr über Allanon gesprochen. Auch nicht über Walker Boh oder Wren. Par tastete von Zeit zu Zeit nach dem Ring mit dem Falkenzeichen in seiner Tasche und fragte sich jedesmal nach der Identität des Mannes, der ihn ihm gegeben hatte.
    Am Spätnachmittag verließen sie das Flußtal nördlich von Varfleet und näherten sich den Randgebieten der Stadt. Sie erstreckte sich vor ihnen über eine Reihe von Hügeln. Hütten und Schuppen säumten den Rand der Stadt, erbärmliche Quartiere von Männern und Frauen, denen selbst das Nötigste zum Leben fehlte. Sie riefen den Reisenden allerhand zu, als sie vorüberritten, baten um Geld und Nahrung, und Par und Coll reichten ihnen das Wenige, das sie selbst hatten. Morgan warf ihnen einen tadelnden Blick zu.
    Wenig später wünschte Par, er hätte daran gedacht, sein Elfengesicht etwas unkenntlicher zu machen. Er würde vorsichtig sein müssen. Er warf einen Blick auf die Zwerge. Sie hatten ihre Umhänge fest um sich gezogen, die Kapuzen bedeckten fast vollständig ihre Gesichter. Sie setzten sich sehr viel größerer Gefahr aus als er. Jedermann wußte, daß es den Zwergen nicht gestattet war, sich im Südland aufzuhalten. Selbst ein Aufenthalt in Varfleet war riskant.
    Als sie die ersten Straßen mit Geschäften erreichten, wurde das Gedränge dichter. Schon bald war es beinahe unmöglich vorwärtszukommen. Sie stiegen von ihren Pferden und führten sie, bis sie einen Stall fanden, wo sie sie unterbringen konnten. Während Morgan sich um alles kümmerte, beobachteten die anderen die Menschen der Stadt, die langsam an ihnen vorbeigingen. Bettler kamen auf sie zu und baten um ein paar Münzen. Ein Feuerschlucker führte seine Kunst einer staunenden Menge von Jungen und Männern vor.
    »Manchmal hat man Glück«, erklärte ihnen Morgan leise, als er zurückkam. »Wir befinden uns in der Nähe der Kiltan-Schmiede.«
    Sie huschten durch das Menschengewühl, bis sie eine weniger lebhafte, wenn auch übelriechende Seitenstraße erreichten. Schon bald führte sie Morgan zu einem zweistöckigen Gebäude, auf dessen Vorderseite ein Holzschild angebracht war, auf dem »Kiltan-Schmiede« geschrieben stand. Schließlich standen sie vor dem Eingang der Schmiede. Eine Handvoll Männer bediente die Schmelzöfen unter der Aufsicht eines großen Kerls mit herabhängendem Schnurrbart und einem kahlen rußgeschwärzten Schädel. Der Kerl schenkte ihnen keine Beachtung, bis sie neben ihm standen.

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