Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Jahren im Westland, Garth noch länger, und wir beide waren bereits überall, wo man nur hingehen kann. Ich kann euch versichern, daß sich nirgends Elfen aufhalten. Wo könnte ich noch suchen?« Sie trat näher zu Par und sah ihn an. »Ich gehe nach Hause. Hier kann ich nichts mehr tun. Sollten die Träume wiederkehren und mir einen Hinweis darauf geben, wo ich mit der Suche beginnen soll, werde ich vielleicht einen Versuch wagen. Aber im Augenblick…«
    Sie zuckte die Schultern. »Also dann. Auf Wiedersehen, Par.« Sie umarmte und küßte ihn, um dann auch Coll, ja selbst Morgan zu umarmen und zu küssen. Den Zwergen nickte sie zu, bevor sie ihre Sachen zusammenpackte.
    »Ich wünschte, du würdest ein bißchen länger bleiben, Wren«, rief Par.
    »Warum kommst du nicht mit?« antwortete sie. »Im Westland wärst du wahrscheinlich besser aufgehoben.«
    Par sah Coll an, der die Stirn runzelte. Morgan blickte beiseite. Par seufzte und schüttelte widerstrebend den Kopf. »Nein, ich muß mich zuerst entscheiden. Erst dann weiß ich, wo ich hingehen werde.«
    Sie schien zu verstehen und nickte. Dann kam sie auf ihn zu. »Möglicherweise würde ich anders darüber denken, wenn ich wie du und Walker über die Magie verfügte, die mich schützt. Aber ich verfüge nicht darüber. Ich habe weder das Wunschlied noch Coglines Lehren, auf die ich mich verlassen könnte. Ich besitze lediglich einen Beutel mit gefärbten Steinen.« Sie küßte Par ein zweites Mal. »Falls du mich brauchst, findest du mich in Tirfing. Sei vorsichtig, Par.«
    Sie ritt vor Garth aus dem Lager hinaus. Die anderen sahen ihnen nach. Minuten später waren sie nur noch kleine Fleckchen am westlichen Horizont.
    Par wandte sich nach Osten, in die Richtung, in die Walker Boh geritten war. Es schien ihm, als wäre ihm ein Teil seines Selbsts abhanden gekommen.
     
    Coll bestand darauf, daß sie etwas aßen, alle, denn ihre letzte Mahlzeit hatten sie vor mehr als zwölf Stunden eingenommen, und es hatte wenig Sinn, mit nüchternem Magen eine Entscheidung zu treffen. Par war dankbar für die Ruhepause. Er aß die Suppe, die Steff gekocht hatte, danach Brot und Obst, trank mehrere Becher Bier und ging hinunter zur Quelle, um sich zu waschen. Als er zurückkam, befolgte er den Rat seines Bruders, sich einige Zeit auszuruhen, und schlief, nachdem er sich hingelegt hatte, unverzüglich ein.
    Es war Mittag, als er erwachte; sein Körper schmerzte. Er hatte allerhand geträumt, das er lieber nicht geträumt hätte - von Felsen-Dall und seinen Suchern, die ihn durch leere, ausgebrannte Häuser verfolgt hatten, von Zwergen, die ihn im Angesicht der Besetzung ihres Landes hungernd und hilflos ansahen, von Schattenwesen, die hinter jeder dunklen Ecke, an der er auf seiner Flucht vorbeikam, lauerten, von Allanons Schatten, der ihm bei jeder neuen Gefahr warnende Worte zurief, aber gleichzeitig über ihn lachte. Er wusch sich noch einmal, trank unter einer Pappel noch ein Bier und aß einen zweiten Teller Suppe.
    Coll leistete ihm beim Essen Gesellschaft. »Fühlst du dich besser? Du hast gar nicht gut ausgesehen, als du aufgestanden bist.«
    Par schob den Teller beiseite. »Mir ging’s auch nicht gut. Aber jetzt fühle ich mich wieder in Ordnung.« Er lächelte.
    Coll ließ sich am Baumstamm zu Boden gleiten, machte es sich bequem und starrte aus dem Schatten in die mittägliche Hitze. »Ich habe nachgedacht«, sagte er, wobei sein eckiges Gesicht einen nachdenklichen Ausdruck annahm. Er schien nur widerwillig weiterzureden. »Ich habe darüber nachgedacht, was ich tun würde, solltest du dich auf die Suche nach dem Schwert begeben.«
    Augenblicklich drehte Par sich zu ihm um. »Coll, ich hab’ noch gar nicht…«
    »Nein, Par. Laß mich ausreden. Wenn ich als dein Bruder eines gelernt habe, dann ist es das, daß man, wenn es um Entscheidungen geht, versuchen muß, dir zuvorzukommen. Andernfalls triffst du sie zuerst, und wenn du sie erst einmal getroffen hast, sind sie sozusagen in Stein gemeißelt.« Er sah ihn von der Seite an. »Du erinnerst dich vielleicht, daß wir darüber schon einmal gesprochen haben. Und ich wiederhole mich ständig, indem ich dir sage, daß ich dich besser kenne, als du dich selber kennst. Erinnerst du dich daran, wie du vor ein paar Jahren im Rappahalladran beinahe ertrunken wärst, als wir im Dulnwald auf Jagd nach dem silbernen Fuchs waren? Es hieß, daß es im ganzen Südland keinen einzigen silbernen Fuchs mehr gebe; aber als der alte

Weitere Kostenlose Bücher