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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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überprüften ihre Waffengürtel. Garth hatte bereits sein Kurzschwert gezogen.
    »Nein«, belehrte sie die drei. »Ich gehe allein zurück.«
    Sie widersprachen mit schnellen und drängenden Worten, aber sie unterbrach sie sofort. »Nein!« wiederholte sie. Sie sah sie an. »Ich bin die einzige, die eine Chance hat, Eowen zu finden und wieder hier herauszubringen. Ich.« Sie griff in ihre Tunika und zog den Beutel mit den Elfensteinen hervor. »Die Magie, sie zu finden und mich zu beschützen - nichts weniger ist hier nötig. Wenn ihr mit mir kommt, muß ich mich auch um euren Schutz sorgen. Diese Wesen können von euren Waffen nicht verletzt werden, und zumindest dieses eine Mal könnt ihr mir nicht helfen.«
    Sie legte Triss eine Hand auf den Arm, sanft, aber auch fest. »Du hast die Aufgabe, mich zu beschützen, das weiß ich. Aber ich befehle dir, statt dessen auf den Loden aufzupassen - bei Gavilan zu bleiben, zusammen mit Dal, um dafür zu sorgen, daß die Elfen in Sicherheit sind, was immer auch geschieht.«
    Die harten, grauen Augen von Triss verengten sich. »Ich bitte Euch, dies nicht zu tun, Hoheit. Die Leibgarde dient zuerst der Königin.«
    »Und die Königin, wenn es das ist, was ich in Wahrheit bin, meint, daß du ihr am besten dienst, indem du hierbleibst. Ich befehle es, Triss.«
    Garth signalisierte ärgerlich. Tu mit ihnen, was du willst. Aber es hat keinen Sinn, wenn ich zurückbleibe. Ich komme mit dir.
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre Finger bewegten sich, während sie sprach. »Nein, Garth. Wenn ich umkomme, werden sie dich brauchen, um sicher zum Strand und zu Tiger Ty zu kommen. Sie werden deine Erfahrung brauchen. Ich liebe dich, Garth, aber du kannst mir hierbei nicht helfen. Du mußt bei den anderen bleiben.«
    Der große Mann sah sie an, als hätte sie ihn geschlagen.
    »Dies ist der Zeitpunkt, von dem wir immer wußten, daß er kommen würde«, belehrte sie ihn ruhig und bestimmt, »der Zeitpunkt, auf den du mich so lange vorbereitet hast. Es ist jetzt zu spät für weitere Lektionen. Ich muß mich auf das verlassen, was ich weiß.«
    Sie nahm Faun von ihrer Schulter und setzte ihn neben Stresa auf den Boden. »Bleib hier, Kleiner«, befahl sie und trat fort.
    »Grrrrr! Wren von den Elfen, nimmt mich mit!« grollte Stresa, und seine Stacheln rasselten. »Ich kann für dich die Spuren lesen - besser als jeder der anderen!«
    Sie schüttelte erneut den Kopf. »Die Elfensteine können den Spuren noch besser folgen. Garth wird euch sicher ins Westland führen, Stresa, falls ich nicht zurückkommen sollte. Er weiß von meinem Versprechen dir gegenüber.«
    Sie legte ihren Rucksack ab und ließ ihre Waffen fallen - bis auf das lange Messer an ihrer Taille. Die vier Männer, der Stachelkater und der Baumschreier sahen schweigend zu. Vorsichtig schüttelte sie die Elfensteine aus ihrem Beutel und ließ sie in ihre geöffnete Hand fallen. Dann schlossen sich ihre Finger um sie.
    Schließlich wandte sie sich um, bevor sie es sich anders überlegen konnte, und schritt in den Nebel.
    Sie ging einige Zeit entschlossen geradeaus und konzentrierte sich nur darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen, Distanz zwischen sich und denen aufzubauen, die sie beschützen wollten. Sie überquerte das bloßliegende Lavagestein und fühlte sich wie ein einsamer Jäger, der innerlich erkaltet war von der Intensität seiner Entschlossenheit. Eowen sprach aus der Erinnerung zu ihr und erzählte ihr von der Vision, die sie vor so langer Zeit gehabt hatte, der Vision ihres eigenen Todes. Nein, schwor sich Wren schweigend. Nicht jetzt, nicht, solange ich noch atme.
    Die Drakuls begannen ihr zuzuflüstern, sie zu bedrängen und sie zu sich zu rufen. In ihr kämpfte die Wut gegen die Angst an. Ich werde zu euch kommen, in Ordnung - aber nicht so, wie ihr es euch gedacht habt!
    Sie trat durch eine Reihe silbriger Baumstämme, hölzerne Pfähle, die kahl und starr dastanden. Sie waren wie ein Tor in die Unterwelt der Toten. Sie sah Gesichter erscheinen, unheimliche und leere Totenköpfe im Nebel. Sie hob die Elfensteine hoch, hielt sie vor sich und rief ihre Macht an. Die Magie kam sofort, gehorchte ihrem Willen, loderte mit blauem Feuer lebendig auf und schoß hinaus in den Nebel. Sie führte sie nach links, auf einer Fläche entlang, auf der nichts wuchs, wo nichts von dem, was hier einst gewesen war, überlebt hatte. Vor ihr, weit entfernt, konnte sie eine Ansammlung weißer Gestalten sehen, sich bewegender

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