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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Damson, dann Matty. Das Mädchen hielt ihn fest an sich gepreßt, fast so, als wolle sie ihm nachdrücklich klarmachen, daß sie nicht gern ging. Sie sagte nichts, aber sie preßte ihre Hände auf seinen Rücken, und ihre Lippen streiften seine Wange. Sie sah ihn fest an, als sie sich von ihm gelöst hatte, und er hatte das Gefühl, als ließe sie mit diesem Blick etwas von sich bei ihm zurück. Er wollte ihr als Antwort versichernd zulächeln, aber sie hatte sich bereits abgewandt.
    Als sie im Dunst verschwunden waren, der sich über den Fluß gelegt hatte, wandte er sich westwärts seinem auserwählten Wachposten zu und zog in die zunehmende Dunkelheit hinein. Die Wolken bedeckten den Himmel von Horizont zu Horizont, und die Luft wurde allmählich kühler. Wind war aufgekommen, brach über die Ebenen herein und trieb ihm Staub und Sand in die Augen. Weit im Westen war der Regen als dunkler Vorhang zu erkennen, der sich auf ihn zubewegte. Er zog die Kapuze seines Umhangs hoch und senkte seinen Blick zu Boden.
    Er hatte gerade seinen Bestimmungsort erreicht, als der Regen wie ein Sturzbach hereinbrach. Er rauschte über die Ebenen und bedeckte sie im Handumdrehen. Morgan verbarg sich tief im Schutz einer Tanne und ließ sich am Fuß des Stammes nieder. Dort war es trocken und geschützt, und das Unwetter zog vorbei, ohne ihn zu behelligen. Der Regen hielt mehrere Stunden lang an, wurde dann zu einem Nieseln und hörte schließlich ganz auf. Die Gewitterwolken zogen östlich vorbei, der Himmel klarte auf, und der Sonnenuntergang glühte im fahler werdenden Licht wie ein rotes und purpurfarbenes Feuer.
    Morgan verließ den Schutz der Tanne und fand eine Gruppe großblättriger Ahornbäume, die es ihm erlauben würden, im Verborgenen zu bleiben, während er gleichzeitig einen klaren Ausblick auf die Südwache und den Mermidon im Osten, eine weite Fläche des Regenbogensees im Süden und einen Einschnitt durch die Hügel unterhalb des Runne haben würde. Es war eine ideale Position, um alles auf fast einem Dutzend Meilen zu beobachten, was sich dem Keep der Schattenwesen näherte. Gut genug, entschied er und machte es sich bequem, um die Nacht abzuwarten.
    Er aß ein wenig und trank etwas Wasser. Er fragte sich, ob Damson und Matty den Regenbogensee wohl vor dem Unwetter zu überqueren begonnen hatten oder ob sie abgewartet hatten. Er fragte sich, ob sie irgendwo am Fluß lagerten und zu ihm zurückschauten.
    Das Licht wurde zu Grau, und die Sterne erschienen allmählich. Morgan schaute auf die Südwache hinab und wünschte sich, hineinsehen zu können. Er versuchte, nicht zu intensiv daran zu denken, was dort vielleicht vor sich ging. Zuviel Vorstellungskraft konnte gefährlich sein. Er betrachtete die Ebenen im Osten, die sich karg und bar allen Lebens als Einöde brauner Erde und grauen, toten Holzes wie ein Fleck vom Turm der Schattenwesen aus ausbreitete. Die Ränder, so bemerkte er, verdunkelten sich bereits, wo sie von dem Gift infiziert waren. Bäume verrotteten, und Gräser verdorrten. Die Klippe, auf der er saß, war eine Insel, die bereits in Gefahr geriet.
    Er band das Schwert von Leah von seinem Rücken und barg es in seinen Armen. Einen Talisman gegen die Schattenwesen hatte Matty Roh es genannt. Aber es war auch eine Macht, die die Seele stahl, und man konnte nur wenig tun, um sich davor zu schützen. Jedesmal, wenn er die Magie gebrauchte, wurde der Wille erneut auf die Probe gestellt, sowohl sein eigener als auch der des Schwertes, und beide kämpften um die Herrschaft und die Kontrolle über das Schwert. Vor dreihundert Jahren hatte Allanon Rone Leahs verzweifelten, ängstlichen Ruf beantwortet, indem er der alten Waffe einen kleinen Teil der Druidenmagie übertragen hatte, und das Vermächtnis dieses Geschenks oder Fluchs - treffe die Wahl - war ein bittersüßer Geschmack, nach dem einen immer wieder verlangte, wenn man es erst einmal gekostet hatte.
    Ähnliches geschah Par mit dem Wunschgesang. Bei aller Magie, die jemals war oder jemals sein würde, war es ähnlich - Sirenengesänge der Macht, die alles in ihrer zwingenden Art überschritten und ein unerbittliches Bedürfnis äußerten, gesungen zu werden.
    Er lächelte düster. Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst. War das nicht die alte Warnung für jene, die um etwas baten, was sie nicht hatten?
    Das Lächeln verblaßte. Vielleicht würde er es herausfinden, wenn die Zeit gekommen war, die Magie des Schwertes erneut anzurufen - was er

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