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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sie sich gen Norden wandte, und las die gehämmerte Oberfläche des Skree, während sie sich drehte. Es gab keinen Zweifel an dem, was sie sahen. Das Skree leuchtete in beiden Richtungen.
    »Könnte es erneut gebrochen worden sein, so daß die Stücke in verschiedenen Richtungen zu finden sind?« fragte Morgan.
    »Nein. Es kann nur einmal geteilt werden. Es ein weiteres Mal zu brechen, würde es nutzlos werden lassen. Das ist nicht geschehen.« Damson sah besorgt aus. »Aber da ist etwas anderes. Das Leuchten in Richtung Süden deutet auf das Silberflußgebiet westlich von Cullhaven oberhalb des Battlemound hin. Es ist das stärkere von beiden.« Sie schaute über die Schulter. »Das Leuchten in nördlicher Richtung zeigt auf die Südwache.«
    Ein langes Schweigen entstand, während sie überlegten, was das bedeuten könnte. Ein Reiher schrie über dem See auf, strich als Blitz silberner Helligkeit aus dem Dunst heraus und verschwand wieder.
    »Ein zweifaches Leuchten«, sagte Morgan und schüttelte den Kopf. »Und eines davon ist Schwindel.«
    »Also, welchem glauben wir?« fragte Matty. Sie trat einige Schritte beiseite, als wäre ihr etwas eingefallen, wandte sich dann plötzlich um und kam wieder zurück. »Welches ist das richtige?«
    Damson schüttelte erneut den Kopf. »Ich weiß es nicht.« Mattys kobaltblaue Augen richteten sich auf den Horizont, über dem sich die Wolken aufbauten. »Dann werden wir beidem nachgehen müssen.«
    Damson nickte. »Das denke ich auch. Ich weiß keine andere Möglichkeit.«
    Morgan stieß enttäuscht den Atem aus. »In Ordnung. Wir werden zuerst nach Süden gehen. Das Leuchten ist das stärkere von beiden.«
    »Und die Südwache außer acht lassen?« Matty schüttelte den Kopf. »Das dürfen wir nicht. Jemand muß hierbleiben, falls Par Ohmsford dort drinnen ist. Denke darüber nach, Hochländer. Was ist, wenn er dort drinnen ist und sie versuchen, ihn woanders hinzubringen? Was ist, wenn eine Gelegenheit kommt, ihn zu befreien, und niemand hier ist, um etwas zu unternehmen? Wir könnten ihn verlieren und müßten ganz von vorn anfangen. Ich glaube nicht, daß wir das riskieren sollten.«
    »Sie hat recht«, stimmte Damson zu.
    »Gut, du bleibst, und Damson und ich werden nach Süden gehen«, erklärte Morgan. Er war verärgert darüber, daß er nicht zuerst daran gedacht hatte.
    Aber Matty schüttelte erneut den Kopf. »Du mußt derjenige sein, der bleibt. Dein Schwert ist die einzige Waffe gegen die Schattenwesen, die wir haben. Wenn eine Befreiung nötig wird, wenn irgendeine Art von Konfrontation bevorsteht, ist dein Schwert ein Talisman gegen ihre Magie. Ich weiß, was ich kann, Morgan Leah, aber ich weiß auch, wann mir jemand überlegen ist. Das alles gefällt mir nicht besser als dir, aber es hilft nichts. Damson und ich werden nach Süden gehen.«
    Ein langes Schweigen entstand, während sie einander ansahen. Morgan kämpfte gegen einen fast unwiderstehlichen Zwang an, einfach zu verwerfen, was er als den Wahnsinn an ihrem Vorschlag erkannte, während Matty ihn mit ihren kobaltblauen Augen ruhig und entschlossen ansah, wobei sich das Gewicht ihrer Argumente in deren blauem Licht widerspiegelte.
    Schließlich schaute Morgan fort, sein Verstand gewann die Oberhand über das Gefühl, und widerwillig ordnete er sich der Notwendigkeit unter und klammerte sich an die Hoffnung. »In Ordnung«, sagte er leise. Die Worte klangen bitter und hart. »In Ordnung. Es gefällt mir nicht, aber es ist in Ordnung.« Er schaute wieder zurück. »Aber wenn ihr Par findet und es zu einem Kampf kommt, dann holt ihr mich.«
    Matty nickte. »Wenn wir können.«
    Morgan zuckte bei dieser Einschränkung zusammen, schüttelte ärgerlich den Kopf und sah Damson herausfordernd an. Aber Damson nickte nur zustimmend. Morgan atmete langsam aus. »Wenn ihr könnt«, wiederholte er niedergeschlagen.
    Sie diskutierten noch eine Weile länger und überlegten, was sie tun würden, wenn die Zeit und die Umstände es erlaubten. Morgan betrachtete kritisch die Landschaft und deutete dann westwärts zu einer Stelle gegenüber dem See, an der eine Klippe über das umliegende Land hinausragte. Von dort aus würde er alles sehen können, was zur Südwache zog oder von dort kam. Wenn in der Zwischenzeit nichts geschähe, würden sie ihn bei ihrer Rückkehr dort finden.
    Er ging mit ihnen zu dem Skiff zurück und nahm für sich ausreichend Vorräte für eine Woche heraus. Dann umarmte er sie zögernd, zuerst

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