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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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hervor und band es sich auf den Rücken. Sie trug es auf dieselbe Art, wie Morgan Leah das seine trug. Sie befestigte einen Gürtel mit Wurfmessern an ihrer Taille und ließ ein breitklingiges Jagdmesser in ihren Stiefel gleiten. Damson beobachtete sie schweigend. Zwei gegen fünf, dachte sie. Aber es gab noch mehr Ungleichheiten. Diese Männer waren erfahrene Kämpfer, Meuchelmörder, die sie töten würden, ohne auch nur eine Sekunde lang zu zögern. Doch dann schob sie alle Grübeleien beiseite.
    Sie verschwanden in der Nacht und glitten über das Grasland wie Geister. Damson führte Matty denselben Weg zurück, den sie zuvor gegangen war. Sie beobachteten, wie das Licht der Öllampen in der Hütte beim Näherkommen heller wurde. Die Stimmen der Männer drangen bis zu ihnen, begrüßten sie rauh und heiser. Damson konnte das Glühen der Pfeife auf der Veranda nicht mehr sehen, aber das bedeutete nicht, daß der Wächter verschwunden war. Sie betraten nördlich der Hütte den Wald, näherten sich ihr von hinten und drückten sich schließlich flach gegen die rauhe Bretterwand. Die Geräusche von innen begleiteten offenbar weiterhin Spiele und Trinken.
    Sie spähten um die Südseite der Hütte herum, aber auf der Vorderseite war kein Zeichen von dem Wächter zu sehen. Matty ging jetzt voran und hielt dabei das Schwert gezückt vor sich. Gemeinsam eilten sie zu dem Fenster und warfen einen schnellen Blick hinein. Die Szene war unverändert geblieben. Der Gefangene lag noch immer an der Rückwand der Hütte in seine Decke gewickelt auf dem Boden, und vier Männer saßen noch immer an dem Tisch. Damson und Matty wechselten einen schnellen Blick und tasteten sich dann zur Vorderseite der Hütte vor. Sie erreichten die Ecke und schauten zu der abgesackten Veranda hinüber.
    Der Wächter war fort.
    Mattys Gesicht umwölkte sich, aber sie trat dennoch ins Licht. Mit dem Schwert in der Hand ging sie auf die geöffnete Tür zu. Damson folgte ihr, schaute nach links und nach rechts und überlegte, wo der Wächter sein konnte. Sie hatten die Tür fast erreicht, als der Mann wieder aus der Dunkelheit auftauchte. Er war vielleicht bei den Tieren gewesen und achtete jetzt bei jedem Schritt, wohin er trat, und brabbelte dazu vor sich hin. Daher bemerkte er die Frauen auch nicht, bis er die Veranda erreichte, grunzte dann überrascht und griff nach seinen Waffen. Aber Matty war schneller. Sie hob das Schwert mit ihrer linken Hand, griff mit ihrer rechten nach unten, zog eines der Wurfmesser heraus und schleuderte es auf den Mann. Die Klinge erwischte ihn in der Brust, und er fiel mit gequältem Stöhnen rückwärts von der Veranda hinab.
    Dann waren sie durch die Tür hindurch und standen in der Hütte. Matty als erste und Damson hinter ihr. Der Raum war klein und verraucht und so beengt, daß es schien, als wollten sie sich einfach in den Kreis der Sklavenhändler einreihen. Damson konnte ihre Gesichter deutlich sehen, den Schweiß auf ihrer Haut und die Verärgerung und Überraschung in ihren Augen. Die Männer sprangen vom Tisch auf und rissen ihre Waffen aus Gürteln und Scheiden heraus. Schreie und Flüche erklangen, Gläser und Zinnbecher wurden umgestoßen, und Bier ergoß sich über den Boden. Matty tötete den nächststehenden Mann und wandte sich dann einem anderen zu. Der Tisch kippte um und verstreute alles im ganzen Raum. Einer der Männer wandte sich dem Gefangenen zu, aber Matty war schon zu nah, und so wandte er sich erneut um, um ihr entgegenzutreten. Ein zweiter Mann ging zu Boden, Blut strömte aus seiner Kehle, die er mit den Händen umklammerte, bis er zusammensank. Die beiden letzten Männer stürzten auf Matty Roh zu. Ihre Schwerter und Messer blitzten gefährlich im Lampenlicht, und sie zwangen sie zur Wand zurück. Damson trat fort und suchte nach einer Lücke. Jemand ergriff sie von hinten; der fünfte Mann, aus dessen Wunde das Blut rann, war durch den Eingang hereingesprungen und umklammerte sie mit seinen Fingern. Sie entwand sich ihm, da er wegen seiner Verletzung keinen festen Halt finden konnte, schob ihn dann wieder zur Tür hinaus und die Stufen hinab. Draußen schrien die Maultiere und traten erschreckt gegen die Hüttenwand.
    Matty stürzte auf die Männer vor ihr zu und schlug auf sie ein. Sie kämpfte darum, nicht von zwei Seiten angegriffen zu werden, und schrie nach Damson. Eine Lampe zerbrach, Öl spritzte umher, und Flammen breiteten sich über den Boden der Hütte aus. Damson sprang dem

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