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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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stritten.
    Sie ging weiter bis zum Wald und hinten um die Hütte herum, da sie sich von der Südseite aus nähern wollte, denn wenn sie von Norden herankam, würden die Tiere sie verraten. Wolken glitten wie Fabelwesen über sie hinweg und veränderten die Helligkeit des Lichts, während sie über den Mond und die Sterne hinwegzogen. Damson schlich in den Schatten unter den Bäumen entlang und näherte sich vorsichtig, obwohl die Stimmen und das Gelächter andere Geräusche sicherlich verschlucken würden. Als sie sich hinter der Hütte befand, verließ sie den Schutz der Bäume und eilte zur Rückwand hinüber. Sie ging dann daran entlang und richtete ihren Blick auf das Südfenster. Inzwischen konnte sie die Stimmen deutlich hören und konnte Verärgerung und Drohungen herausspüren. Harte Männer waren es, und sie durfte sie nicht unterschätzen.
    Sie schlich geduckt zum Fenster, richtete sich vorsichtig auf und schaute hinein.
    Coll Ohmsford lag an der Rückwand der muffigen, verwitterten Hütte und lauschte dem Streiten der Männer, während sie um Geld würfelten. Er war in eine Decke gewickelt und hatte sich der Wand zugedreht. Seine Hände und Füße waren zusammengebunden und an einen Ring gekettet, den die Männer in die Bretter hineingehämmert hatten. Sie hatten ihm Nahrung und Wasser gegeben und ihn dann vergessen. Was wirklich nicht schlecht war, dachte er erschöpft, wenn man ihren gegenwärtigen unerfreulichen Zustand bedachte. Das Trinken und Spielen hatte sie boshafter als sonst werden lassen, und er wollte nicht erfahren, was geschehen würde, wenn sie sich daran erinnerten, daß er da war. Er war bereits zweimal geschlagen worden, seit sie ihn gefangengenommen hatten - einmal für den Versuch zu fliehen und einmal, weil einer von ihnen über irgend etwas verärgert gewesen war und beschlossen hatte, es an ihm auszulassen. Er hatte Quetschungen und Schnitte und war überall wund, nachdem er den ganzen Tag auf dem Wagen umhergeschüttelt worden war. Jetzt wollte er einfach in Ruhe gelassen werden und schlafen.
    Das Problem war allerdings, daß er unter diesen Bedingungen nicht schlafen konnte. Seine Müdigkeit und seine Schmerzen waren nicht so stark, daß sie den Lärm überlagern konnten. Er lag lauschend da und fragte sich, was er tun könnte, und dachte erneut an Flucht. Sie kamen mit dem Wagen und den Maultieren nur langsam voran, aber sie waren nur noch drei oder vier Tage von Dechtera entfernt, und wenn sie erst einmal dort waren, würde er erledigt sein. Er hatte von den Sklavenminen gehört, in denen hauptsächlich Zwerge arbeiteten. Morgan hatte die Minen beschrieben, nachdem er von Steff etwas darüber erfahren hatte. Sie wurden als Abladeplatz für Zwerge benutzt, die sich den Föderationsbesetzern widersetzt hatten, und ganz besonders auch für Mitglieder des Widerstands. Die Zwerge, die in die Minen geschickt wurden, kehrten niemals zurück. Niemand kehrte jemals zurück. Morgan hatte ihm von Gerüchten erzählt, daß Südländer zum Arbeiten in die Minen gesandt worden waren, aber bis jetzt hatte Coll das nicht für möglich gehalten. Er starrte die gespaltenen und zersplitterten Wandbretter an und dachte, daß es ihm wohl bestimmt war, viele Wahrheiten auf die harte Art zu erfahren.
    Er atmete tief ein und atmete langsam und abgespannt wieder aus. Die Zeit wurde knapp, und das Glück hatte ihn schon lange verlassen. Er war in einer besseren Verfassung, als zu erwarten gewesen wäre, denn seine Übungen mit Ulfkingroh in der Südwache hatten ihn durch das Schlimmste hindurchgebracht. Aber das war jetzt nur ein geringer Trost, so angekettet wie er war. Er hatte keine Hoffnung, ohne Schlüssel von seinen Ketten befreit zu werden. Zwar hatte er versucht, die Schlösser zu zerstören, aber sie waren schwer und stark. Er hatte auch schon versucht, seine Wärter davon zu überzeugen, sie ihm abzunehmen, damit er umhergehen könnte, aber sie hatten nur gelacht. Sein Plan, Par aus den Händen von Felsen-Dall und den Schattenwesen zu befreien, war nur noch eine schwache Erinnerung. Er war so weit davon entfernt wie von seiner Heimat im Shady Vale, und von dort war er so weit entfernt, daß er das Gefühl hatte, er würde wohl niemals dorthin zurückkehren können.
    Einer der Männer trat einen Stuhl um, stand auf und verließ den Raum. Coll riskierte einen Blick aus seiner Decke heraus. Das Schwert von Shannara lag auf dem Tisch. Sie spielten darum, wer welchen Anteil daran haben sollte. Die

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