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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wandte sich um, um Faun zu suchen. Sie hörte, wie Triss nach ihr rief, während er den Hang hinter ihr heraufkam, hörte auch die Geräusche der Bürgerwehr, die ihn begleitete. Sie antwortete nicht. Sie stieß die Elfensteine in ihre Tunikatasche, als wären sie mit der Pest belegt, und ließ sie dort, die Hände noch immer vom Feuer der Magie kribbelnd, ihr Geist noch immer erfüllt von einem seltsamen Brummen. Faun lag zertreten inmitten von Aschehaufen. Überall war Blut. Wren kniete sich neben den Baumschreier und hob die zerschmetterte Gestalt in ihre Hände.
    Sie hielt das kleine Wesen noch immer geborgen, als Triss und die Bürgerwehr sie schließlich erreichten. Sie schaute nicht auf. Sie konnte es nicht erklären, aber sie hatte das Gefühl, als berge sie das ganze Elfenvolk.

Kapitel 34
    Der Angriff auf die Südwache begann weniger als eine Stunde vor Einbruch der Dämmerung.
    Ohne Zwischenfälle konnten sie sich ihr nähern. Wolken verdeckten weiterhin den Himmel, schlossen das Licht des Mondes und der Sterne aus und hüllten die darunterliegende Erde in eine weiche, schimmernde Decke der Dunkelheit. Unter den Wolken stieg Nebel vom Boden auf und hing in den Bäumen und Büschen und Gräsern wie Holzrauch. Die Nacht war still und tief, ohne jedes Geräusch oder eine Bewegung, und auch auf dem verdorrten und kargen Land rund um den Keep regte sich nichts.
    Walker Boh führte sie aus dem Hochland auf die Ebenen hinab, führte sie durch den Nebel und die Schatten, gebrauchte seine Druidenmagie dazu, sie mit Stille zu umgeben. Sie glitten wie Geister durch die Dunkelheit, so unsichtbar wie Gedanken und so leicht wie fließendes Wasser. Die Schattenwesen waren in dieser Nacht nicht unterwegs, oder zumindest nicht da, wo die fünf Menschen und die Moorkatze gingen, und das Land gehörte nur ihnen. Walker dachte an seinen Plan. Er dachte, daß sie niemals genug Zeit haben würden, Par zu finden, ihn von seinen Fesseln zu befreien und in den Keller hinabzusteigen. Sie würden das Schwert von Shannara brauchen, um die seltsame Macht des Wunschgesangs über Par zu brechen, und die Schattenwesen würden sie in dem Moment, in dem das Schwert benutzt wurde, von allen Seiten angreifen. Es war notwendig, Par aus seinem Gefängnis heraus und in den Keller hinabzubringen, bevor das Schwert gebraucht wurde. Er dachte darüber nach, wie das gelingen konnte.
    Coll Ohmsford dachte ebenfalls nach. Er dachte, daß er vielleicht im Irrtum war, wenn er glaubte, daß das Schwert von Shannara seinem Bruder helfen könnte. Es war möglich, daß die Wahrheit, die er enthüllen wollte, Par nicht befreien, sondern in den Wahnsinn treiben würde. Denn wenn die Wahrheit darin bestand, daß Par ein Schattenwesen war, dann war dies alles sinnlos. Vielleicht hatte Allanon das Schwert für einen anderen Zweck gedacht, sorgte er sich - für einen Zweck, den er noch nicht erkannt hatte. Vielleicht konnte das Schwert gegen Pars Zustand gar nicht helfen.
    Einen Schritt seitlich hinter ihnen dachte Morgan Leah, daß ihre Chancen bei diesem Wagnis selbst mit all den Talismanen, die sie bei sich trugen, und den Magien, die sie zur Verfügung hatten, gering waren. In Tyrsis, als sie Padishar Creel gesucht hatten, waren sie vielen Widrigkeiten ausgesetzt gewesen, aber hier gab es noch mehr davon. Sie würden dies sicher nicht alle überleben, dachte er. Der Gedanke gefiel ihm nicht, aber er war unentrinnbar da und flüsterte leise in seinem Unterbewußtsein. Er fragte sich, ob es möglich war, daß er hier sterben sollte, nachdem er so vieles überlebt hatte - die Grube, den Jut und Eldwist und all die Monster, die dort überall gelebt hatten. Es schien irgendwie lächerlich. Dies war das Ende ihrer Suche, der Abschluß einer Reise, die ihnen außer ihrer Entschlossenheit weiterzumachen alles genommen hatte. Daß sie hier sterben sollten, war nicht richtig. Aber er wußte auch, daß es möglich war.
    Damson Rhee dachte an ihren Vater und an Par und fragte sich, ob sie wohl beide verloren hatte, nachdem sie sich entschlossen hatte, Par allein auf die Suche nach Coll gehen zu lassen, als dieser unerwarteterweise wieder unter den Lebenden erschienen war. Sie fragte sich, ob der Preis für ihre Wahl ihrer beider Leben sein würde, und sie beschloß, daß sie, wenn ihr Tod der Preis für diese Wahl sein sollte, ihn nur bezahlen wollte, wenn sie den Talbewohner noch einmal gesehen hatte.
    Neben ihr fragte sich Matty Roh, wie stark die Magie war, die der

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