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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Bemühungen darauf konzentrierte, nicht vom Pferd zu fallen.
    Die Elfen sammelten sich nicht weit hinter dem Vorposten und ließen die Pferde in einem ruhigeren Tempo laufen, bei dem sie ihren Verfolgern aber immer noch voraus waren. Wie durch ein Wunder hatten alle überlebt, zum größten Teil sogar unverletzt. Jerle Shannara hatte kaum eine Schramme. Tay bemerkte, daß er an der Schulter von einem Stein getroffen worden war und sich bereits ein Bluterguß gebildet hatte. Die Taubheit zog sich aber schon wieder zurück und wich einem dumpfen Schmerz. Nichts gebrochen, stellte er fest, und schob die Angelegenheit beiseite. Hinter ihnen schwenkten die berittenen Gnome über das offene Grasland nach Westen, als sie erkannten, daß ihre Beute sich aus der Falle in den Maisfeldern befreit hatte. Aber sie hatten ihre Pferde bereits hart angetrieben, um bis hierher zu gelangen, und sie kannten das Gelände nicht so gut wie die Elfen. Jerle übernahm wieder die Führung und wählte den vorteilhaftesten Weg für seine Gruppe. Dies hier war seine Heimat, und er kannte sich aus. Dort, wo das Land plötzlich abfiel, fand er einen Weg, der weiter oben entlangführte. Er wußte, wo Senkgruben oder Sümpfe und Moore drohten, und sie konnten in einem weiten Bogen ausweichen. Und wo breite Flüsse schnell und wild durch ihr Bett rauschten, konnte er auf seichte Stellen hindeuten. Die Jagd ging weiter, aber die Gnome fielen immer weiter zurück, und bei Einbruch der Dunkelheit waren sie am düster werdenden Horizont nicht mehr zu sehen.
    Tay und seine Freunde verlangsamten das Tempo ihrer Pferde etwas, um zu vermeiden, daß ein Pferd bei dem schlechten Licht stürzte, aber sie versagten sich noch lange jede Rast, weil sie das Risiko, zufällig entdeckt zu werden, nicht eingehen wollten. Jerle führte sie an einem Bach entlang nach Norden, er verheimlichte ihr wirkliches Ziel, indem er die Richtung wechselte. Die Dunkelheit umhüllte sie wie ein willkommener Freund. Die Hitze des Tages ließ nach, es wurde kühler. Eine Zeitlang fiel leichter Regen, dann zogen die Wolken weiter. Die Elfen sprachen nicht, während sie ritten, so daß nur das Plätschern des seichten Wassers zu hören war, und später, nachdem sie den Bach verlassen hatten, das gedämpfte Donnern der Hufe auf der weichen Erde.
    Als keine Gefahr mehr bestand, beugte sich Tay zu Preias Ohr und fragte leise: »Was ist mit dir passiert?«
    Sie drehte sich herum und sah ihn an. Ihre Augen leuchteten inmitten all der Schrammen in ihrem Gesicht. »Eine Falle.« Ihre Stimme klang vor Ärger wie ein Zischen. »Kipp war vorausgegangen, um an dem ersten Vorposten die Pferde für uns bereitzustellen. Ich wollte die Gegend auskundschaften, damit wir nicht von den Gnomen überrascht würden, von denen wir wußten, daß sie sich in diesem Gebiet aufhielten. Aber sie warteten bereits auf uns. Ich hatte Glück, Kipp nicht.«
    »Wir haben Kipp gefunden, Jerle und ich«, sagte er leise.
    Sie nickte, antwortete aber nicht. Er wollte ihr sagen, was er getan hatte und warum, aber er konnte die Worte nicht über die Lippen bringen.
    »Woher haben sie es gewußt?« wollte er wissen.
    Er spürte, wie sie die Schultern zuckte. »Sie haben es nicht gewußt. Sie haben geraten. Die Vorposten sind kein Geheimnis. Die Gnome wußten, daß wir nach dem Schwarzen Elfenstein suchen würden. Sie haben einfach auf uns gewartet. Sie warten an allen Vorposten, schätze ich.« Sie hielt inne. »Wenn sie unsere Pläne genau gekannt hätten, wenn sie gewußt hätten, wie sie uns finden könnten, hätten sie mich ebenso wie Kipp erwischt. Aber ich entdeckte sie ein bißchen früher als sie mich.«
    »Trotzdem hast du gegen sie kämpfen müssen. Wir haben deinen Bogen gefunden.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das hatte ich befürchtet. Ich konnte es nicht ändern.«
    »Wir dachten…«
    »Ich habe ihn auf der Flucht verloren«, schnitt sie ihm das Wort ab, bevor er sagen konnte, was er gedacht hatte. »Dann suchte ich Kipp. Dort fand der Kampf statt. Am Vorposten, wo sie ihn ergriffen hatten. Aber es waren zu viele für mich. Ich mußte ihn zurücklassen.«
    Bitterkeit verlieh ihrer Stimme eine ungewohnte Schärfe. Es hatte sie Überwindung gekostet, ihm das zu erzählen. »Auch wir mußten ihn zurücklassen«, gestand er.
    Sie drehte sich nicht um. »Lebend?«
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    Er spürte, wie sie erleichtert aufseufzte. »Ich konnte nicht umkehren, um euch zu warnen. Es waren zu viele Gnome

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